Gianna Nannini

Hitstory

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 08.12.2015
Jahr: 2015
Stil: Italo-Pop/Rock

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Gianna Nannini
Hitstory, Sony Music, 2015
Gianna NanniniVocals
Davide TagliapetraGuitars, Bass
Wil MaloneSynthesizer, Programming, Piano
Thomas Lang, Jack Polit, Chris EignerDrums
Raffaele StefaniGuitar, Programming
Francis HyltonBass
div. weitere Musiker
Produziert von: Wil Malone & Gianna Nannini Länge: 124 Min 09 Sek Medium: CD
CD 1:
01. Vita Nuova09. Maledetto Ciao
02. Ciao Amore Ciao10. Salvami
03. Tears11. Io
04. Amandoti12. Ti Voglio Tanto Bene
05. Amica Mia13. Sogno
06. Mama14. Ogni Tanto
07. Sei Nell'Anima15. In The Rain
08. L'Abbandono16. Ninna Nein
CD 2:
01. America09. Profumo
02. Aventurierra10. I Maschi
03. Un'Estate Italiana11. Latin Lover
04. Ragazzo Dell'Europa12. Oh Marinaio
05. Hey Bionda13. Un Giorno Disumano
06. Fotoromanza14. Meravigliosa Creatura
07. Bello E Impossibile15. California
08. Come Una Schiava16. Come Un Angelo

Hat mich meine Lieblings-Italienerin – jedenfalls, was die singende Abteilung angeht – bereits im Frühjahr beeindruckt – erneut, muss man sagen - , als sie sich einem ganzen Stapel bekannter Songs von Landsleuten annahm und diese für ”Hitalia” neu einspielte, nimmt sie sich nun ihrer selbst an (klingt zugegeben etwas anzüglich, bei einer Frau die einst die Selbstbefriedigung thematisierte und befürwortete) und kümmert sich um ihre eigene, erfolgreiche Geschichte, die dann sinnigerweise zur “Hitstory“ wird.
Ja, da gab es schon ein paar “Werksschauen“, wie “Bomboloni“ (1996) oder “Giannabest“ (2007) und nicht ganz zu unrecht fragt man sich, wo denn auf dem aktuellen Rückblick z.B. Scandalo ist. Okay, das lässt sich noch recht einfach beantworten: Wer sich die 3-CD-Variante gönnt, wird fündig. Aber wo ist z.B. Sorridi? War doch auch ein Hit, oder etwa nicht?
Nun, dem Fan – in diesem Falle mir – wird man nie gerecht und tatsächlich sind ja schon wieder ein Schwung Alben seit dem erschienen, die mit zu ihren besten Arbeiten gerechnet werden dürfen. Auch nicht selbstverständlich für ein Mädel (das Wort Frau kommt mir bei dieser Göre noch immer schwer über die Lippen, da kann sie ihren hochschwangeren Bauch noch sehr ins Objektiv halten, wie auf ”Io E Te”.

Mancher Song musste vielleicht auch erst sein Potenzial offenbaren, um den Sprung aufs “Geschichtsalbum” zu schaffen, wie L’abbandano (vom Album “Grazie“, 2006), eine einfache und doch wunderschöne Folknummer, die ihre italienische Leichtigkeit Giannas Gesang und den wohldosierten Streichern verdankt. Entpuppt sich schnell zum Ohrwurm, den man im nächsten Italienurlaub kaum noch missen will.
Was natürlich auf einen Großteil der hier versammelten Songs zutrifft, wenn nicht auf alle. Der “Gefangenenchor“ aus Maledetto Ciao bleibt ebenso haften, wie das episch angelegte Salvami. Klar, als Italiener(in) ist man immer der großen Geste zugeneigt und auch die Bäckerstochter fühlt sich im Breitwandkino durchaus wohl.
Wie fast schon üblich, birgt auch diese “Best Of“ ein paar neue Songs, dazu gehört der Opener Vita Nuova. Für mich jetzt nicht ihre beste Nummer und kein Anlass ein “neues Leben“ zu beginnen, aber zur Einstimmung schon okay. Zumal es demonstriert, dass Gianna immer noch bei bester Stimme ist.
Anno 1979 war das naturgemäß natürlich noch eine ganz andere Schiene, wie CD 2 beim Einstieg mit dem Überhit America ganz klar macht. Einfach eine geile Nummer, bei der man vom Text nicht viel verstehen muss (oder gar nix), um sich von dieser Power mittragen zu lassen. Also wenn man an diese Zeit zurückdenkt oder darüber berichtet, geht doch ohne diesen Song ebenso wenig, wie ohne Avventuriera, welches wohl Heerscharen von Touristen einen ersten Schauer über den Rücken gejagt hat, als sie die Brenner-Autobahn hinab und nach Italien rein gerast sind. Buon giorno, Italia!

Genauso wenig konnten wir uns jahrzehntelang an unseren (lange Zeit letzten) Weltmeistertitel erinnern, wenn der zugehörige Soundtrack, namens Un’estate Italiana. Mit ein klein wenig Erinnerung, an Andi Brehmes Elfmeter, oder “Lodda’s“ sagenumwobenen Sprint durchs Mittelfeld, um die Pille gegen Jugoslawien ins Netz zu ballern, ist da eine Gänsehaut abrufbereit. Ja, da geht auch heute noch was!
Und am Strand ging damals auch einiges, wenn Songs zum Träumen, wie Ragazzo Dell’Europa oder Fotoromanza aufgelegt wurden. Also wer diese Songs noch nicht auf einem Sampler gebündelt hat, für den bietet sich “Hitstory“ wirklich an. Zumal zu dieser Jahreszeit, wo man sich wieder nach längeren und richtig warmen Tagen sehnt.
Klar, gibt’s die Evergreens, wie Bello E Impossibile, Latin Lover, Profumo, zum Teil wieder einige Songs, ohne die man sich die 80er im Rückblick nicht vorstellen kann, aber eben mit Un Giorno Disumano und Meravigliosa Creatura auch eher intime Songs, die ihren Ursprung auf der Akustikgitarre, bzw. dem Piano, nicht verheimlichen können und wollen. Mit dieser Stimme geht nahezu Alles!
Deswegen hat man auch keine Probleme sich so ein Album, - ob ein, zwei oder drei Silberlinge – von vorne bis hinten durchzuhören und - trotz Vorweihnachtszeit – in eine ganz andere Welt abzudriften. Eine unterhaltsamere, spannendere Begleiterin kann man (also Mann…, also ich…) sich nicht wünschen.

Epi Schmidt, 06.12.2015

 

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