Gianna Nannini

La Differenza

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 29.01.2020
Jahr: 2019
Stil: Rock, Pop
Spiellänge: 36:30
Produzent: Gianna Nannini, Tom Bukovac & Michele Canova

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Plattenfirma: Sony Music


Redakteur(e):

Epi Schmidt


s. weitere Künstler zum Review:

Nena

Titel
01. La Differenza
02. Romantico E Bestiale
03. Motivo (feat. Coez)
04. Gloucester Road
05. L‘Aria Sta Finendo
 
06. Canzoni Buttate
07. Per Oggi Non Si Muore
08. Assenza
09. A Chi Non Ha Risposte
10. Liberiamo
Musiker Instrument
Gianna Nannini Vocals
Chris McHugh Drums
Tony Lucido Bass
Tom Bukovac Acoustic and Electric Guitars, Piano, Mandolin
Jerry McPherson Acoustic and Electric Guitars
Rob McNelley Acoustic and Electric Guitars
Tim Lauer Piano, Rhodes, Synth, B3, Accordion
Bobby Campbell Programming, Synth
Wendy Moten Background Vocals

Kurz vor dem Jahreswechsel erschien das neueste Werk der nach wie vor quirligen Toskanerin Gianna Nannini. Somit also noch ein 2019er Album, was gleichzeitig bedeutet: Es ist (war) genau 40 Jahre her, dass ihr mit dem Album “California“ sowohl der Durchbruch, als auch der erste kleine Skandal (die Freiheitsstatue hält keine Fackel, sondern einen… na, ich nenn‘s mal “Massagestab“ in die Höhe) gelang.

Der große Hit des Albums war natürlich America (ein weiterer “Skandal“, da darin die Freuden der Selbstbefriedigung gepriesen werden). Das ist insofern bemerkenswert, als das aktuelle Album nicht in Europa, sondern in Amerika aufgenommen wurde. Nicht in Kalifornien, aber in der Music-City Nashville. Dazu hat sie gleich mal das Personal komplett ausgewechselt und offenbar mit amerikanischen Musikern aufgenommen. Lediglich bei der Produktion stand ihr der vertraute Michele Canova zur Seite.

Jetzt muss da natürlich keiner Angst haben, dass Gianna ein Country-Album eingespielt hätte, denn “La Differenza“ klingt genauso, wie es klingen muss: Wie ein typisches Gianna Nannini-Album. Das spricht natürlich auch für die dortigen Studiomusiker, die offenbar genau wussten, wie das zu klingen hat.

Und für Nannini, die mit immerhin auch schon 65 Jahren kein bisschen von ihrer Energie verloren hat. Ich denke, auf der anstehenden Tour, wird man sich da auch wieder überzeugen können. Und sicher wird es da auch einige Songs von diesem Album zu hören geben. Vielleicht eröffnet sie den Abend gar mit dem Titelsong? Der so nachdenklich beginnt, Gedanken, die zur Akustikgitarre vor sich hin gesungen werden, und der sich im Verlauf kontinuierlich steigert, den Blick immer höher richtet und letztlich zu einer dieser Hymnen wird, bei der man sich einfach ein Stück besser fühlt. Dass man da irgendwie Lust auf eine Fahr gen Süden bekommt, geht sicher nicht nur mir so.

Wenn man sich dann – dort oder hier – ins Nachtleben stürzen möchte, ist einem das funkige Romantico E Bestiale sicher kein schlechter Begleiter. Erinnert mich etwas an die STONES in den 90ern, wenn Jagger Lust auf Tanzen hatte. Für Motivo hat Gianna ihren Landsmann, den Rapper Coez als Gesangspartner im Studio und der kann ganz offensichtlich nicht nur rappen. Ist für mich jetzt nicht die Übernummer, aber allemal ein gut gemachter, balladesker Pop-Song.

Die Gloucester Road liegt wohl eher in England, als in Amerika, aber der folkige Song funktioniert auf beiden Seiten des Atlantiks und auch auf unserem Kontinent. Wenn man so will, dann kann man am ehesten etwas irisches Flair heraushören. Auch das ein wirklich schöner Song.

Wie immer, sollte man sich nicht zu schnell in Sicherheit wiegen, wenn die Italienerin zu Werke geht und so wird‘s in L‘Aria Sta Finendo auch deutlich “ungemütlicher“. Will sagen: Die Gitarren werden härter, der Sound dreckiger und auch wenn der italienische “Grundton“ bleibt, ist das wohl eher nichts fürs Mainstream-Radio. So ist das nun einmal, wenn “Die Luft zu Ende geht“.

Mit etwas über einer halben Stunde ist das Album nicht überlang, aber ich war schon immer der Meinung, besser kürzer und dafür keine überflüssigen Lückenfüller. Und die gibt‘s hier auch nicht. Weder die Piano-Ballade Canzoni Buttate, noch das tröstliche Per Oggi Non Si Muore (“Heute stirbst du nicht“) und auch nicht A Chi Non Ha Risposte, dass klingt, als könnte es auch vor 40 Jahren auf “California“ einen guten Platz hätte finden können.

Besonders zu erwähnen wäre noch das erneut relativ hart rockende Assenza, mit gerappten Vocals von Gianna und mitreißendem Drive, sowie Liberiamo, welches eine Coverversion ist. Das Original heißt Liebe ist und stammt natürlich von NENA. Gianna hält sich überwiegend an die Vorlage des Ohrwurms, singt natürlich auf italienisch und bringt ihren eigenen Stil mit ein. Vielleicht wird ja mal ein Duett mit Nena daraus. Wann deren erste Platte, die Single  Strangers, damals noch mit der Band STRIPES, erschien? Dürfte wohl 1979 gewesen sein.  Die besseren Alben heutzutage, macht für mich Gianna Nannini. Hier nachzuhören.

 

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