Gillan

No Easy Way

( English translation by Google Translation by Google )

CD & DVD-Review

Reviewdatum: 08.08.2008
Jahr: 2008

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Gillan Homepage



Redakteur(e):

Epi Schmidt


No Easy Way, Angel Air, 2008
Ian GillanLead Singer
John McCoyBass Guitar and Bazouki
Colin TownsKeyboards and Flute
Mick UnderwoodDrums
Bernie TorméLead Guitar
Länge: 62 Min 40 Sek Medium: CD & DVD
CD:
"Live Hammersmith 1980"
01. Second Sight09. Torment
02. Unchain Your Brain10. Smoke On The Water
03. Are You SureBonus Tracks:
04. Mr. Universe11. Underwater Solo Sonics
05. Trouble12. No Easy Way
06. On The Rocks13. Thunderwood
07. Running White Face City Boy14. If You Believe Me
08. Vengeance
DVD:
"Live Edinburgh 1980"
01. Unchain Your BrainBonus Gillan Archive Footage:
02. Trouble1. Vengeance
03. If You Believe Me2. Smoke On The Water (Gillan MK 1)
04. Mutually Assured Destruction (M.A.D.)3. Sleeping On The Job
05. No Easy WayBonus Features: 1. Cannonball - GMT, 2. Interviews, 3. History Of Gillan

Das ist mal wieder was für die "Spezialisten": GILLAN Anno 1980. Die Jungs von Angel Air graben doch immer wieder was Rares aus. Die Qualität dieser Aufnahmen hält nicht immer höchsten Ansprüchen stand, aber anscheinend gibt es sonst so gut wie nichts aus diesen Tagen. Wo den "Konkurrenz-Unternehmen" gleicher Herkunft - WHITESNAKE und insbesondere RAINBOW - das Pulver langsam feucht werden sollten, startete die IAN GILLAN BAND, jetzt auf GILLAN verkürzt, so richtig durch. Weg mit all den Jazz- und Fusion-Anleihen und her mit einem Powerrock mit fast punkmäßiger Attitüde. Das Line-Up, welches sich 1979 zusammen fand, gilt bei vielen Fans, als das Beste in Ians Solokarriere und hatte mit Bernie Tormé einen Ausnahmegitarristen in seinen Reihen, der in der Rock-Geschichte eigentlich viel zu wenig Beachtung fand. Mit John McCoy stand ein - auch körperliches - Schwergewicht am Bass, der nicht nur dem Frontmann ständig in den Arsch trat. Musikalisch gesehen. Übrigens erinnert mich John sehr daran, wie Rob Halford, spätestens in ein paar Jahren, aussehen wird.
Die Aufnahme hier stammt vom 14. Oktober 1980, dem Ersten von zwei aufeinanderfolgenden Abenden im Londoner Hammersmith. Etwas "eiernd" leiert das Intro herein, aber dann geht's unvermittelt volle Kanne los und die Band powert, was das Zeug hält. Unchain Your Brain ist der passende Titel dazu und stammt natürlich vom damals ganz frischen "Glory Road" Album. Da lässt Bernie Tormé erstmals aufhorchen, wie er mit ungeheuerem Elan spielt und wieselflinke Soli einstreut. Nur beim Keyboardsolo wird er etwas in den Hintergrund gedrängt. Der Song erinnert mich an irgendeinen Titel, den DEEP PURPLE in den letzten Jahren rausgebracht hat. Ich komm' schon noch drauf...

Vom gleichen Album folgt Are Your Sure. Geringfügig gemäßigter aber genauso pumpend. Das hat natürlich viel mit McCoys Bass-Spiel zu tun, genauso wie mit den straighten Stil von Mick Underwood an den Drums.
Tja, den 80ern geschuldet, ist das Plastik-Keyboardsolo. Zum Glück übernimmt Tormé bald wieder das Regiment. Mit am positivsten fällt mir Ian Gillans Stimme auf. Mann, hat der da noch eine Kraft in den Stimmbändern gehabt! Wenige konnten dagegen anstinken.Wahnsinn!
Hier und da knistert's und schwankt der Sound. Man muss halt ein bisschen lauter drehen, dann kommt das im Live-Kontext schon hin.
Ein Jon Lord ist Colin Towns nicht, bringt Mr. Universe (übrigens nach einem Lied aus Ians EPISODE SIX Tagen benannt) jedoch schnell in Fahrt und schon geht's wieder ab. Wenn Ian noch ordentlich dazu kreischt, kommt mir fast eine Keyboardgeplagte JUDAS PRIEST Version in den Kopf.
Auf das Adrenalin schwitzende Drum-Intermezzo setzt Tormé ein paar Gitarrenlektionen nicht minderen Anspruchs drauf.
Ein Höhepunkt, wie immer, das gleich anschließende, Trouble. Das hätte sich good old Elvis nicht ausmalen können, welche Power in diesem Titel steckt. Man spürt, wie sehr das Herz Ian Gillans an diesem Titel hängt. Nur geil!

Schwer brodeln die Orgel-Akkorde, die On The Rocks einleiten, ehe sie, leider, in billiges Synthie-Blubbern übergehen, das manchem Handyklingeln nicht unähnlich ist. Zerrt schon etwas an den Nerven, trotz der Ian Anderson Imitationsflöte. Erstmals kommen ein paar Längen auf, die nur durch Gillans Gesang spannend bleiben und wenn man es schafft, die Keyboards auszublenden, rockt's dann doch noch ganz gut.
Eher selten wurde Running White Face City Boy gespielt, wo das doch ein Hochgeschwindigkeitsrocker auf der Überholspur ist. Hier nachzuhören.
Vengeance sollte mal so eine Art Hitsingle werden und die erforderlichen Qualitäten hat es zweifellos. Geht gut ins Ohr, hat Power und Drive und eine eingängige Melodie.
Torment ist natürlich Bernie Tormés Solo-Show, in der er alle Register zieht und, fast unweigerlich und sehr interessant gemacht, in Smoke On The Water überleitet. Da brennt dann aber die Hütte! Heute noch ist die Stimmung fast zu fühlen, die da aufkochte. Das Gebäude muss gewankt haben!
Die restlichen vier Songs stammen dann nicht mehr aus dem Fundus von John McCoy, sondern wurden von einem Fan aus dem Publikum heraus aufgenommen. Da wird die Qualität natürlich schlechter, bleibt jedoch besser als auf manchem Bootleg den ich besitze. Weil dies die einzigen bekannten Aufnahmen von jenen Konzerten sind, hat man sie hier trotzdem mit drauf genommen.
No Easy Way war offenbar richtig und man wird richtiggehend mitgerissen. Schade ob der Soundqualität.
Die Soundqualität ist bei der beiliegenden DVD dann wieder in Ordnung. Diese DVD gibt es auch gesondert, deswegen verweise ich doch hier auf mein entsprechendes Review.
Wie gesagt, ist das hier schon eher was für Kenner und Spezialisten, die sich mehr von der Musik denn vom Sound anmachen lassen. Beeindruckend hat die Band - auf beiden Scheiben hier - zweifelsohne agiert.

Epi Schmidt, 08.08.2008

 

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