Gillan One Eye To Morocco, Edel Music, 2009 |
Ian Gillan | Vocals | |||
Michael Lee Jackson | Guitars | |||
Rodney Appleby | Bass | |||
Howard Wilson | Drums | |||
Steve Morris | Additional Guitar (Tracks 1 & 11) | |||
Jesse O'Brien | Piano, Wurlitzer Organ, Fender Rhodes | |||
Joe Mennonna | Alto, Barritone, Tenor and Soprano Saxophone | |||
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01. One Eye To Morocco | 07. Deal With It | |||
02. No Lotion For That | 08. Ultimate Groove | |||
03. Don't Stop | 09. The Sky Is Falling Down | |||
04. Change My Ways | 10. Texas State Of Mind | |||
05. Girl Goes To Slow | 11. It Would Be Nice | |||
06. Better Days | 12. Always The Traveller | |||
Dass es der PURPLE-Shouter Ian Gillan es, zumindest live, noch ganz gut bringt, davon konnte sich der Kollege Ralf Frank anhand der letztjährigen "Live In Anaheim" überzeugen. Die Schwächen, die der Sänger in letzten Jahren (Jahrzehnten?) bei den höheren Tönen hat, kann er doch meistens durch Erfahrung, eine immer noch außergewöhnliche Stimme und Eigenständigkeit kompensieren. Jetzt liegt mit "One Eye To Morocco" das erste Studioalbum mit komplett neuem Material seit 10 Jahren vor. Eingespielt mit nahezu der gleichen Mannschaft, wie auf dem Live-Album.
Der Titel suggeriert ja schon eine gewisse "Weltoffenheit", bzw. ein "liebäugeln" mit dem nordafrikanischen Kontinent, wie es seit den 60ern schon zahlreiche britische Musiker ähnlich getan haben. Angefangen bei den ROLLING STONES über LED ZEPPELIN bis zu den Brit Pop Bands der letzten Dekade.
So hat denn der Titelsong auch gleich einen gehörigen Ethno-Einschlag und, passend dazu, auch starke 60's Wurzeln, die von den BEATLES inspiriert sind. Gitarren spielen hier eine untergeordnete Rolle und es geht sehr beschaulich zu. Ähnliches hab findet man aber gerne bei älteren Rockern. Paul Rodgers klingt im QUEEN-Verbund manchmal ähnlich.
Mit mehr Drive und Schmackes bringt No Lotion For That da doch mehr Stimmung an des Rockers Ohren. Könnte man sich durchaus auch auf einem PURPLE-Album der letzten Formation vorstellen. Die Power von vor 35 Jahren hat der Mann nicht mehr, aber offensichtlich noch Geschmack, was auch das Saxofonsolo unterstreicht.
Don't Stop galoppiert dann munter durch den Wüstenrand, klappert schön vor sich hin … vielleicht ganz nett zum Autofahren, aber mir letztlich zu beliebig.
Ein Faible für Elvis konnte man zu allen Zeiten in Ians Karriere durchhören und am nächsten kommt er dem hier mit It Would Be Nice. Da wird nahezu gecroont, um dann aber doch zwischendurch immer mehr mal den Rock-Hammer auf den Tisch zu schlagen.
Für alle Zeiten wird Ian Gillan als DEEP PURPLE gebrandmarkt sein, aber, beginnend mit seiner Zeit bei EPISODE SIX, eigentlich war doch Always The Traveller, der immer wieder seine Musik mit Einflüssen und Instrumenten aus unterschiedlichsten Stilen würzte. Da darf nur mal angemerkt sein: Welcher Hard Rock Shouter hätte sich schon mit ein paar Bongos auf die Bühne gestellt? Sieht man das so und löst sich von Erwartungen, dann ist "One Eye To Morocco" ein abwechslungsreiches Album, mit, nahezu durchgehend, gut gemachten Songs. Zum Training der Nackenmuskeln müssen andere Alben herhalten.