Gino Vannelli The North Sea Jazz Festival 2002 (DVD), MIG Music, 2011 |
Gino Vannelli | Vocals | |||
Otmaro Ruiz | Piano | |||
Dick Bakker | Conductor | |||
The Metropole Orchestra | Orchestra | |||
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01. Alive By Science | 07. King For A Day | |||
02. Jehovah And All That Jazz | 08. Hurts To Be In Love | |||
03. Walter Whitman (Where Are You?) | 09. Persona Non Grata | |||
04. Black Cars | 10. People Gotta Move | |||
05. Living Inside Myself | 11. I Just Wanna Stop | |||
06. Wild Horses | 12. Brother To Brother | |||
Wer Gino Vannellis Biografie liest, wundert sich schließlich nicht, dass der 1952 in Montreal geborene Kanadier, seinen Hang zur Klassik, sprich zum großen Orchester, 2002 auf dem renommierten 'North Sea Jazz Festival' in vollen Zügen genießt und auslebt. Schon als Jugendlicher entwickelte Klein-Gino ein Faible für große klassische Werke einerseits, so wie für die angesagten Pop-Songs der späten Fünfziger und frühen Sechziger. Diese Mischung, dieses Schlagen zweier Herzen in seiner Brust, prägten seither Vannellis Schaffen und Singen.
Nun erscheint also das Material des vor einigen Wochen als CD erschienenen Konzerts aus dem Jahre '02 auch als DVD, ohne Extras, ohne Bonus. Das mag schade sein, macht aber letztendlich nichts aus, weil das Konzert als solches qualitativ so hochwertig daherkommt, dass im Grunde keinerlei Ergänzungen Not tun.
Meine lobenden Worte zur CD-Rezension kann ich hier nur noch einmal untermauern: Wer auf pompös filigranen Jazz-Rock, opulente Pop-Songs mit enorm ausbaldowerten Arrangements steht und zudem Vannellis Stimme als 'top notch' einstuft, macht bei diesem bunten Querschnitt durch Ginos Schaffen abslout keinen Fehler.
Wenn es etwas an dieser DVD zu bemängeln gibt, dann ist es sicherlich nicht der Sound oder die Songauswahl, sondern eher die etwas behäbige Hand des Regisseurs, dem es nicht immer schnell genug gelingt, die jeweiligen Solisten (z.B. den Bassisten) der Show zu packen und im Spotlight zu präsentieren. Auch ein Musiker wie der wahrhaft vorzügliche Drummer wird so gut wie überhaupt nicht mit der Kamera bedacht. Die richtet sich dann schon eher auf den Dirigenten Dick Bakker und den Protagonisten Gino Vannelli, der sich allerdings neben seinem fabelhaften Gesang nur mit recht sparsamer Mimik und Gestik begnügt.
Der stürmischen Wucht des einen oder anderen Arrangements leistet dieser Umstand natürlich keinen Abbruch, sondern macht nur umso deutlicher, dass hier eine enorm kompakte und spielsichere Einheit zu Werke geht, bei der jeder Einzelne ein unverzichtbarer Teil des großen Gesamtwerks wird. Diese DVD ist sicherlich genauso empfehlenswert wie die vor einigen Wochen erschienene CD. Für Gino Vannelli Fans ein Muss.