Girlschool

Legacy

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 01.01.2000
Jahr: 2008

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Redakteur(e):

Jürgen Ruland


Legacy, Wacken Records, 2008
Kim McAuliffeRhythm Guitar, Vocals
Enid WilliamsBass, Vocals
Denise DufortDrums
Jackie ChambersLead Guitar
Produziert von: Diverse Länge: 50 Min 46 Sek Medium: CD
01. Everything's The Same09. Metropolis (feat. Fast Eddie Clarke - guitar solo)
02. From The Other Side10. Don't Mess Around (feat. Eddie Ojeda - guitar solo)
03. I Spy (Girlschool Mix)11. Zeitgeist
04. Spend Spend Spend (feat. J.J. French - guitar solo)12. Don't Talk To Me (feat. Lemmy on bass & vocals)
05. Whole New World (feat. Neil Murray - bass & Phil Campbell - guitar solo)13. I Spy (Dio/Iommi Mix)
06. Just Another Day (feat. Phil Campbell - guitar solo)14. Emergency
07. Legend (feat. Neil Murray - bass)15. London
08. Still Waters

Nachdem sich GIRLSCHOOL im letzten Jahr live nicht gerade mit Ruhm bekleckern konnten (wir berichteten), erscheint in diesen Tagen pünktlich zum Jubiläum (30 Jahre GIRLSCHOOL) ein neues Lebenszeichen aus dem Studio.
"Legacy" entstand unter Mitwirkung zahlreicher Szene-Prominenz wie Lemmy & Phil Campbell (MOTÖRHEAD), J.J. French & Eddie Ojeda (TWISTED SISTER), Neil Murray (u.a. ex- WHITESNAKE) oder die das SABBATH Erbe mittlerweile unter dem Namen HEAVEN AND HELL verwurstenden Ronnie James Dio und Tony Iommi.

Mit ihren beiden ersten Alben "Demolition" (1980) und "Hit And Run" (1981) sowie der im gleichen Jahr veröffentlichten Single Please Don't Touch (Platz 5 im UK), unter dem Pseudonym HEADGIRL als Kooperation mit MOTÖRHEAD eingespielt, schafften es die Engländerinnen, sich einen Kultstatus zu erspielen, von welchem sie bis heute zehren. Lange ist es her, dass man in Kanada mit dem zweiten Longplayer Goldstatus erreichen konnte. Statt dessen spielt man seit vielen Jahren in mäßig besuchten Clubs oder tritt im Vorprogramm irgendwelcher Festivals auf.
Die beiden Gründungsmitglieder Kim McAuliffe (Gitarre, Gesang) und Enid Williams (Bass, Gesang) sind nach wie vor mit von der Partie, letztere allerdings nach langer Pause erst wieder seit einigen Jahren. Drummerin Denise Dufort hat nur ein paar Monate Bandzugehörigkeit weniger als dunkelhaarige Frontfrau McAuliffe auf dem Buckel. Seit mehreren Jahren ersetzt Jackie Chambers die langjährige Leadgitarristin Kelly Johnson, welche im Vorjahr verstarb.

Mit "Legacy" legen GIRLSCHOOL nun ein Album vor, welches es unter der immer kleiner werdenden Käuferschar schwer haben dürfte. Die Scheibe zählt sicherlich zu den besseren innerhalb der Bandhistorie, doch wenn selbst vergleichsweise überragende Alben der amerikanischen THE DONNAS auf bescheidene Absatzzahlen verweisen müssen, welches Schicksal erwartet dann "Legacy"?
GIRLSCHOOL beweisen, dass sie es immer noch drauf haben. Nur tun sie das viel zu selten. Wie so oft in diversen zurückliegenden Reviews taucht in diesem Zusammenhang auch wieder der Gedanke an ein Mini-Album auf. Gelungene Beispiele aus der Vergangenheit (PRETTY MAIDS, SKID ROW, RUSH, RATT) gibt es zu Genüge. Mit einigen wenigen, dafür rundum gelungenen Tracks hätten sich auch die nicht mehr ganz taufrischen Mädels einen großen Gefallen getan.

GIRLSCHOOL laufen stets dann zur Höchstform auf, wenn sie sich auf ihre eigentlichen Stärken besinnen. Heavy Rock'n'Roll mit rotzigen Vocals ist ihr Metier, welches sie bis heute zu beleben verstehen. Die Engländerinnen waren nie eine reine Metal Band, ihre Punk Attitüde bot einen angenehmen Abstand zum häufig gekünstelten Image vieler Metal Diven. Dieser Bodenständigkeit dürften sie letztlich ihren Bekanntheitsgrad zu verdanken haben.
Everything's The Same, From The Other Side oder das mitreißende Spend Spend Spend zeigen GIRLSCHOOL exakt von dieser, ihrer besten Seite. Mit einem amtlichen Brachialsound rocken sich die Engländerinnen auch durch das kernige Don't Mess Around, welches durch ein feines Solo von Mr. Ojeda veredelt wird.
Das mit Industrial-Einflüssen versehene Zeitgeist mit seinen eingestreuten deutschen Textpassagen geht als RAMMSTEIN light durch und zeigt die Gruppe von einer ungewohnten, allerdings durchaus überzeugenden Seite.

Damit ist die Herrlichkeit jedoch vorbei. I Spy entpuppt sich als halbgarer Trip in den modernen, epischen Metal. GIRLSCHOOL meistern den Track, doch diesen Ausflug dürfte ihnen kaum jemand abnehmen. Whole New World und Just Another Day kokettieren erfolglos mit Nu Metal und Industrial, während Still Waters an Kim Wilde on the rocks erinnert.
Bei Metropolis oder Emergency denkt man wehmütig an die Originale, was man noch umso mehr beim Beitrag von Ronnie James Dio tut. Der Mann blamiert sich in dem DIO/Iommi Mix von I Spy auf das Fürchterlichste. Time to say good-bye!

"Legacy" leidet unter den vielen Abzügen in der B-Note. Allzu häufiges, songbedingtes Betätigen der Skiptaste mindert letztlich die Freude, welche einem der eine oder andere neue Track von GIRLSCHOOL bereitet.

Jürgen Ruland, 21.10.08

 

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