Glass Hammer

Live At Belmont

( English translation by Google Translation by Google )

DVD-Review

Reviewdatum: 19.05.2006
Jahr: 2006

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Glass Hammer
Live At Belmont, Arion Records, 2006
Steve Babb Bass, Vocals
Fred Schendel Keyboards, Vocals
Matt Mendians Drums
David Walliman Electric Guitar
Carl Groves Vocals
Susie Bogdanowicz, Bethany Warren, Flo Paris Vocals
Eric Parker Acoustic Guitar, Steel Guitar
Rebecca James, Susan Hawkins, Rachel Hackenberger Violin, Viola, Cello
Länge: ca. 122 Min Medium: DVD
1. Long And Long Ago6. Knight Of The North
2. One King7. When We Were Young
3. Run Lisette8. Having Caught A Glimpse
4. Farewell To Shadowlands9. Heroes And Dragons
5. Through A Glass Darkly

Den recht guten Eindruck, den GLASS HAMMER im vergangenen Jahr mit ihrem Doppelalbum "The Inconsolable Secret" bei mir hinterliessen, verwässern sie nun ein wenig mit ihrem neuesten Outing "Live At Belmont". Eine gut zweistündige Konzert-DVD, die an der Belmont University in Nashville aufgezeichnet wurde und der als Bonus noch eine zweite DVD mit reichlich weiterem Material beigelegt ist. Hier erlebt man z.B eine Fotoshow mit launigen Kommentaren einiger Musiker, wo u.a. über das geklaute Mittagessen nach einem 6-stündigem Probenmarathon gelästert wird, ein kaum aufregendes 'Behind the scenes'-Video und bekommt einen ziemlich zerissenen Blick hinter den Vorhang während der Vorbereitungen bzw. Proben für diesen monumentalen Gig geboten. Außerdem zeigt die Band Schwarz-Weiss-Konzertaufnahmen aus dem Jahre 2003, die kaum Erhellendes zu Tage fördern. Ganz nett, ganz interessant, aber tatsächlich wohl nur für den echten Fan wirklich unverzichtbares Material.

Die Audio-Section, sprich GLASS HAMMERs episches Songmaterial, wird wunderbar in transparentem 5.1 Sound druckvoll und zufriedenstellend dargeboten. Die kompositorischen und spieltechnischen Fähigkeiten sämtlicher Bandmitglieder (insbesondere des neuen Gitarristen David Walliman) und auch der zahlreichen Gäste (Adonia String Trio und ein 150-köpfiger Jungdamenchor) sind über jeden Zweifel absolut erhaben.
Doch die visuelle Komponente, sprich die persönliche Außendarstellung der Musiker, sowie die Inszenierung der gesamten Show lahmt einfach an zu vielen Stellen. Das wirkt alles zu konstruiert, zu steif, zu wenig beseelt. Natürlich liegt es in der Natur der Sache, dass es GLASS HAMMERs symphonischem Prog-Rock bzw. Art-Rock schwerfällt, sich vom Stallgeruch des Prätenziösen und Artifiziellen freizuspielen. Doch dies gelänge den Protagonisten sicher etwas besser und gestaltete sich für den neutralen Betrachter mitreissender, besässen sie ein paar Funken mehr Charisma. Was nützt es dem künstlerischen Gehalt dieser an sich tadellosen DVD und in der Folge dem interessierten Zuschauer, wenn die beeindruckendsten Songs, der makellose Sound und die gestochen scharfen Bilder von einer Truppe fader Akteure dargeboten wird. Das passt offensichtlich nicht ganz zusammen. Der für diesen Anlass neu rekrutierte Lead-Vocalist Carl Groves, der zwar eine durchaus sympathische Stimme besitzt, verfügt über eine Bühnenpräsenz die gegen Null geht. Groves scheint sich mehr auf seine vor ihm liegenden Texte zu konzentrieren, wobei ihm jeglicher Funke von Enthusiasmus abhanden kommt. Das komplette Konzert erweckt immer wieder den Eindruck, als sei die Band im goldenen Käfig von surrenden Kameras gefangen und suche ihr Seelenheil in der möglichst fehlerfreien und sauberen Performance ihrer hochkomplexen Kompositionen. Okay, GLASS HAMMER sind nun mal keine Schweinerock-Combo, aber ein wenig mehr Lockerheit, Ausstrahlung und Feuer darf man doch wohl von altgedienten Profis auch im Symphonic-Rock-Genre erwarten.

So kommt beim Betrachten dieser ambitionierten DVD-Produktion wenig Freude auf, da die Kluft zwischen GLASS HAMMERs originären musikalischen Fähigkeiten und der mangelhaften und daher wenig fesselnden Bühnenpräsenz einfach zu eklatant ist. Diese Musiker muss man nicht sehen, sondern nur hören. GLASS HAMMERs Prog-Rock sorgt für ausreichend Bilder im Kopf. Mir genügt das...

Bildformat: 16:9
Sound-Format: Dolby 5.1 Surround
NTSC Ländercode-frei

Frank Ipach, 19.05.2006

 

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