Glass Hammer Three Cheers For The Broken Hearted, Arion/Sound Resources/BMI, 2009 |
Steve Babb | Keyboards, Guitars, Bass, Backing Vocals | |||
Fred Schendel | Keyboards, Guitars, Drums, Horns, Cello, Backing Vocals | |||
Susie Bogdanowicz | Vocals | |||
Guests: | ||||
Josh Bates, David Walliman | Guitars | |||
| ||||
01. Come On, Come On | 07. The Curse They Weave | |||
02. The Lure Of Dreams | 08. Sun Down Shores | |||
03. A Rose For Emily | 09. Schrodinger's Lament | |||
04. Sleep On | 10. Hyperbole | |||
05. The Mid-Life Weird | 11. Falling | |||
06. A Bitter Wind | ||||
Manchmal ist es regelrecht frustrierend Musik zu besprechen. Vor allem dann, wenn sie von einer Band kommt, die wirklich was kann/konnte. Ich weiß nicht wer oder was GLASS HAMMER bei deren neuen Album "Three Cheers For The Broken Hearted" geritten hat. Vermutlich Judas persönlich! Mit diesem Album kann man wirklich gut auf gebrochene Herzen anstoßen, denn es bricht dieselben in einem regelrechten Domino-Effekt. Es spielt auch keine Rolle, welchen Song man sich zum Brechen der Herzen aussucht. Beinahe alle kommen selten uninspiriert und trostlos herüber. Ich mag hier nicht mal von melancholisch-depressiver Musik sprechen, denn die kann ja durchwegs spannend und auch inspirierend sein. Hier haben wir vielmehr ein Album mit elf grauen Mäusen (sprich Songs), weshalb beim Syph- und Schneewetter dieser Tage "Three Cheers..." wie der mühsame Soundtrack zu einem von langer Hand geplanten und beabsichtigt leidvollen Selbstmord anmutet.
Gut, die Band ist zum Trio geschrumpft. Aber Shit happens, daraus hätte man doch trotzdem mehr machen können als graues AOR Gesülze zwischen Elektro-Pop und verfremdeten Stimmen. Es scheint definitiv, als ruhen sich Babb und Schendel auf ihren (eh nicht üppigen) Lorbeeren aus, während sie den Freunden ihrer Musik ein paar Kuddeln und Pansen vorwerfen. In der Hoffnung, dass die das Zeug schon fressen werden...
Wo bleiben die elegant-verspielten Tracks von "Lex Rex", wo die herrlich retroproggigen Songfetzen von "Chronometree"?! Alles vergessen? Alles vorbei?
Gut, GLASS HAMMER haben immer wieder einmal höchst Merkwürdiges von sich gegeben, ich erinnere mich gerade an das etwas naive "The Middle Earth Album", von dem eigentlich jeder eine retroproggige Aufarbeitung des "Herrn der Ringe" erwartete, aber mit Trinkliedern aus Auenland und Bockenburg abgestraft wurde. Nur das "Middle Earth" Album war ab dem zweiten Bier und einer Portion Humor bei zunehmend guter Laune ganz gut anzuhören. Bei "Three Cheers For The Broken Hearted" bleibt auch nach dem fünften Bier alles trüb und grau. Sicher mag mancher dem Schreiber vorwerfen, dass man "Three Cheers..." durchaus hören könne. Ja natürlich, dass kann man. Genauso wie Verkehrslärm oder das Jodeln aus dem Döner Schuppen um die Ecke...
Nein Leute, nicht einmal der oft schwebende, aber dauerhaft kraftlos-dünne, manchmal gar quälende Gesang Susie Bogdanowiczs reißt da etwas heraus; verleiht dieser trostlosen Hinterhof-Stimmung eher eine dritte, niederschmetternde Dimension. Naturellement gibt es aus dieser ganzen Tristesse nichts was man in irgendeiner Form hervorheben könnte...
Doch! Wer sagt's denn. Die Telefonnummer vom Taxistand am Romanplatz fällt mir grad' in die Hände. Denn die drei, wie bestellt und nicht abgeholten, armen Menschen auf dem Cover kann ein guter Christenmensch nicht einfach im Wald stehen lassen...
Zwei Sternchen, meine Herren Babb und Schendel, mehr ist für "Three Cheers For The Broken Hearted" nicht drin...