Go Music

25th Anniversary

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 15.08.2021
Jahr: 2021
Stil: Rock, Blues, Pop
Spiellänge: 60:00
Produzent: Martin Engelien

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Plattenfirma: Edel


Redakteur(e):

Epi Schmidt


s. weitere Künstler zum Review:

Klaus Lage

Vanja Sky

Pink Cream 69

Jutta Weinhold

Titel
CD 1:
01. Do It Again
02. Sympathy For The Devil
03. Time After Time
04. Whole Lotta Love
05. A Whiter Shade Of Pale
06. Oh Well
07. Skyfall
08. Sympathy
 
CD:
01. On The Beach
02. Shallow
03. Lazy Sunday Afternoon
04. Help The Poor
05. In A Gadda Da Vidda
06. The House Of The Rising Sun
07. Man In The Mirror
08. Courage - Reprise
Musiker Instrument
Martin Engelien Bass, Backing Vocals
Glen Turner, Vanja Sky Vocals, Guitar
Martin Gerschwitz Keyboards, Backing Vocals
Wolfgang Roggenkamp Drums, Backing Vocals
Gil Edwards, Chuck Plaisance Vocals, Acoustic Guitar
Roni Lee, Jürgen Scholz, Kai Sonnhalter, ronnie Lee Guitar, Backing Vocals
Manni von Bohr, Rene Neuner, Charlie T., Dirk Brand, Bernie Bovens, Dieter Steinmann, Thomas Lieven, Mel Gaynor Drums
Jeanette Marchewka, David Readman, Sylvia González Bolivar, Sabine Heil, Jutta Weinhold, Johnny Rogers Vocals
Francesco Marras, Thomas Blug, Muddy Manninen, Christian Schwarzbach, Benni Bilgeri, Gregor Hilden, Dirk Edelhoff Guitar
Cherry Gehring Keyboards, Vocals
Svenja Schmidt Vocals, Rhodes

Bei GO MUSIC handelt es sich um keine Band im eigentlichen Sinne, sondern mehr um ein Projekt, welches der äußerst umtriebige Bassist Martin Engelien vor 25 Jahren ins Leben rief und zu dessen Jubiläum nun diese Doppel-CD erschien. Trotz der langen Laufzeit, sind die meisten Aufnahmen eher neueren Datums. Der älteste Mitschnitt stammt vom April 2012, als Chris Reas On The Beach in Cloppenburg aufgenommen wurde.

 

Engelien, Gründungsmitglied und musikalischer Kopf der KLAUS LAGE BAND, lädt seit 1996 für seine monatliche GO MUSIC-Reihe unterschiedliche Künstler ein und natürlich werden da auch immer Klassiker der Musikgeschichte gespielt. Geprobt wird nicht großartig, sondern Spontanität zählt. Die Leute beherrschen ihr Handwerk. Im ausführlichen Booklet hat Engelien zu jedem Song und den beteiligten Musikern eine kurze Story parat, aber “let the music do the talking“:

Die Jazz-Roccker STEELY DAN sind bei solchen Cracks natürlich immer beliebt und so eröffnet deren Do It Again den Reigen. Kurzes Eingrooven und alsbald schält sich des bekannte Thema hervor. Der englische Sänger/Gitarrist Glen Turner beeindruckt mit seinem dynamischen Gitarren-Solo ebenso, wie kurz darauf Engelien mit seinem Bass-Solo. Die Anwesenden wissen es hörbar zu schätzen.

 

Sympathy For The Devil muss bei solchen Gelegenheiten auch immer mal herhalten und die Interpretation ist nicht immer nach dem Geschmack des STONES-Puristen. So fehlt mir beim schrillen Gitarrensolo von Roni Lee das Feeling für den Song. Die Schlagzeug-Legende Manni von Bohr wiederum liefert ein beachtliches Solo. Hat mit dem Song nix zu tun, aber wann haben das Drum-Soli schon? Dass sie über den Tellerrand blicken, beweisen die Beteiligten mit Cindy Laupers Time After Time. Recht sphärische, nahezu psychedelisch angehaucht, wird eine träumerische Ballade aus dem Pop-Hit. Bei LED ZEPs Whole Lotta Love kann man nichts und alles verkehrt machen. Jedenfalls kriegen sie den abgedrehten Mittelteil überzeugen hin und was PINK CREAM 69 aus seiner Kehle zaubert ist auch nicht von schlechten Eltern! Glen Turner muss sich da bei A Whiter Shade Of Pale deutlich mehr strecken. Martin Gerschwitz an der Orgel liefert dafür die perfekte Kopie des Originals.

 

All diese Typen sind auf zahllosen deutschen und internationalen Produktionen zu finden. Lohnt sich da mal danach zu suchen. In FLEETWOOD MACs Oh Well dudeln sich die kroatische Blues-Gitarristin Vanja Sky und Francesco Marras (mittlerweile Lead-Gitarrist bei den TYGERS OF PAN TANG) ins Nirvana. Hat mit der Vorlage zeitweise nix mehr zu tun, aber spektakulär ist es zweifellos. Dass man sich nicht nur der verstaubten Klassiker-Kiste bedient, zeigt man mit dem “James Bond-Song“ Skyfall. Besonders die spanische Sängerin Sylvia Gonzalez Bolivar lässt hier aufhorchen. Und die ein oder andere vergessene Perle wird dann doch wiederentdeckt. Wie RARE BIRDs Sympathy. Was im Original keine drei Minuten dauert, streckt sich hier über sieben Minuten. Aber wegen drei Minuten fangen die hier versammelten Musiker eh nicht an.

 

Es muss einem nicht alles gefallen. Sabine Heil improvisiert mir mit ihrem Gesang in Chris Reas On The Beach ebenso zu viel, die der Lukather- und Jeff Beck-Fan Christian Schwarzbach an der Gitarre. Wenn man Songs nur als Improvisationsgrundlage benutzt, da halte ich nicht so viel von. Auch wenn es technisch hochwertig ist. Die Leistung von Svenja Schmidt bei Lady Gagas Shallow spricht mich da weit mehr an. Auch das man der SMALL FACES ihr Lazy Sunny Afternoon überzeugend ohne Keyboards spielen kann finde ich äußerst bemerkenswert. Für den nötigen, rauen Gesang sorgt die deutsche Rock-Röhre Jutta Weinhold. Den Jam-Teil in der Mitte hätte ich nicht gebraucht, aber... nun gut.

 

B.B. Kings Help The Poor mit einem Groove a la Billy Jean zu bringen, spricht für den Ideenreichtum der Musiker und ihre Spielvermögen. In den Händen von Martin Gerschwitz an der Orgel, Muddy Manninen (u. a. von 2004 bis 2017 Gitarrist bei WISHBONE ASH) und Berni Bovens (noch so einer der mit Gott und der Welt schon gespielt hat) und natürlich Mastermind Martin Engelien breitet auch In A Gadda Da Vida seine Magie aus. Wen man in der Nähe von New Orleans geboren wurde, wie Chuck Plaisence, hat man wohl prädestiniert den Evergreen The House Of The Rising Sun überzeugen zu bringen. Der Rest übertreibt es stellenweise mit Virtuosität. Um sich an einen Michael Jackson-Song heranzutrauen, da gehört schon was dazu. Cherry Gehring liefert hier eine starke, soul-haltige Vorstellung. Wer hätte das dem PUR-Keyboarder zugetraut? Üblicherweise starten die GO MUSIC-Konzert mit einer längeren Instrumental-Nummer. So eine wird hier ans Ende gesetzt und steht wahrlich hinter den anderen Beiträgen nicht zurück.

 

Letztlich eine schöne Geschichte und ein schönes Jubiläum. Wie gesagt, für mich schießen die Musiker ab und an übers Ziel hinaus, aber das ist Geschmackssache und wer sich von großartiger Spiel- und Fingerfertigkeit begeistern lässt, der ist hier an der richtigen Adresse.

 

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