Golden Earring

Golden Earring At Rockpalast

( English translation by Google Translation by Google )

DVD-Review

Reviewdatum: 09.05.2005
Jahr: 2005

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Golden Earring
Golden Earring at Rockpalast, WDR, 2005
George Kooymans Guitar & Vocals
Barry Hay Guitar, Vocals, Flute
Rinus Gerritsen Bass
Cesar Zuiderwijk Drums
Produziert von: WDR Länge: ca. 96 Min Medium: DVD
1. Candy's Going Back9. Radar Love
2. Leather10. The Devil Made Me Do It
3. No For An Answer11. Slow Down
4. Heartbeat12. Buddy Joe
5. Save Your Skin13. Back Home
6. Future14. I Need Love
7. Vanilla Queen15. Just Like Vince Taylor
8. Twilight Zone

Da wurde doch endlich mal eine vernünftige Entscheidung beim WDR gefällt und einige der Rockpalast-Klassiker auf DVD mit remastertem Sound und bestmöglicher Bildqualität herausgebracht.
Die Aufnahmen auf diesen DVDs darf man getrost als legendär bezeichnen. Man muss sich das noch mal in Erinnerung rufen: Das wurde europaweit ausgestrahlt und zu den Besuchern in den Hallen saßen unzählige vor den Fernsehern und feierten mit! Mancher wird sich vielleicht gar bei einem der Kameraschwenks im Publikum wiedersehen.
Apropos Kamera. Größtenteils eine Wohltat, Konzerte verfolgen zu können, ohne das permanent hektisch hin und her geblendet wird oder überzogene Nahaufnahmen und sonstige Kapriolen eher an einen Videoclip erinnern. Schön auch wenn die Kamera vor den Zugaben den Musikern in die fast schon familiäre Atmosphäre hinter der Bühne folgt. Das hin und wieder recht gestelzte Englisch der Moderatoren gehört halt einfach zum Rockpalast dazu und ist immer mal für einen Schmunzler gut.
Den Machern der DVDs sei noch gesagt: Auch wenn die Booklets nicht sehr umfangreich sind (brauchen sie auch nicht), sind sie unterhaltsam mit Anekdoten angereichert. Allerdings wäre es für den einen oder anderen "Nicht-Insider" doch ganz nett, wenn die jeweiligen Bandbesetzungen aufgeführt wären. Es sind ja doch mehr Musiker beteiligt als nur die Hauptdarsteller...
Ansonsten warten wir die Veröffentlichung von J. GEILS BAND, THE WHO, GRATEFUL DEAD, Dickey Betts & GREAT SOUTHERN, u.s.w.

Und weiter geht die Schwemme der Rockpalast-DVDs.
Ist ja auch eine feine Geschichte mit diesen Silberlingen. Erstens ist man ja doch in einem Alter, wo man nicht mehr unter der Woche nachts um 2 Uhr vor der Kiste hockt, um sich im Fernsehen alte Rockpalast-Aufzeichnungen anzusehen - man braucht seinen Schlaf. Und zweitens, wenn einen selbst zu humaneren Uhrzeiten der Schlaf übermannt, hat man den "Break" schnell wieder gefunden, ohne ein Videoband stundenlang hin und her leiern zu müssen.
Allein Bedenken hab ich, wie es mit der Haltbarkeit von dem digitalen Kram aussieht...

Das soll uns heute nicht stören: GOLDEN EARRING waren natürlich auch zu Gast im Rockpalast. Am 5. Juni 1982 wars und die Grugahalle hat man für so ein einzelnes Konzert nicht gebraucht. Da genügten auch mal die Sartory-Säle in Köln.
Tja, wie gesagt, 1982 und das macht sich zunächst mal optisch bemerkbar. Relativ kurze Haare mit entsprechenden Frisuren, Muscle-Shirts, Pink und Gelb als dominierende Farben, Schlagzeuger mit Handschuhen..., und vieles davon findet sich eben auch hier bei GOLDEN EARRING.
Selbstverständlich ist auch der Sound, aus heutiger Sicht, eine Geschichte für sich. Am besten schneidet da eigentlich noch Bassist Rinus Gerritsen ab, der mit seinem Doppelhals-Bass einen brauchbaren, knurrigen Klang erzeugt. Die Gitarren von Kooymans und Hay haben lange nicht das Brett, das man heute gewohnt ist, aber für mich klingt das sogar richtig angenehm, da man bei dieser vergleichsweise geringen Verzerrung den Tönen viel besser folgen und lauschen kann.
Die Bass-Drums von Cesar Zuiderwijk mummeln stellenweise etwas arg undifferenziert im Keller rum, ansonsten kann mit dem Drums zufrieden sein. Cesar grinst stellenweise etwas dümmlich, aber der Mann hat schon was los. Sein Schlagzeugsolo ist nicht spektakulär, aber dank einiger Mätzchen sehr unterhaltsam. Und so soll es auch sein. Der Sprung von den beiden, in Kopfhöhe hinter ihm aufgebauten, Bassdrums direkt auf den Drum-Hocker ist so gewagt wie perfekt getimt und ausgeführt.

Nach dem rockigen Start mit Candy's Going Back vom 73er Hitalbum "Moontan" und Leather werden dem Publikum (übrigens nicht weniger witzig anzusehen wie die Band) einige neuere Stücke angekündigt, bevor die "Oldies" folgen.
Gesanglich ergänzen sich Kooymans und Hay ganz hervorragend. Wenige Bands haben zwei Sänger, die beide wirklich Lead singen können und sich bei den Harmonien auch noch bestens ergänzen.
Natürlich greift Hay hier und da mal zur Querflöte, aber ohne damit zu aufdringlich zu werden, bzw. hängt sich die E-Sitar für die charakteristische Melodie in Buddy Joe um. Der Song gehört natürlich zu den Publikumsfavoriten, nicht zuletzt, weil man so schön mitsingen kann.

Wenn die Kamera nicht zu nahe an Rinus Gerritsen ist, könnte man ihn glatt für den Zwillingsbruder von Mick Jagger halten. Sein Bass-Solo, wenig virtuos aber druckvoll, mündet wie erwartet in den Mega-Hit Radar Love, der sich zwar geringfügig von der Studioversion unterscheidet, besonders der Gesang kann da nicht mithalten, aber nach wie vor reißt einen dieser Song mit.
Neben den genannten Songs sind der Rock'n'Roll Klassiker Slow Down, das treibende The Devil Made Me Do It und das bluesige Leather bei meinen Favoriten. Save Your Skin und Futur in einem eher poppigeren Gewand, sowie das spacige Vanilla Queen fallen vielleicht etwas aus dem Rahmen, aber sonst geht es praktisch immer äußerst schweißtreibend zur Sache.

In dieser Besetzung spielten GOLDEN EARRING bereits 1968. So spielten sie 1982 und heute... immer noch!
Mit diesem Mitschnitt kriegt man zumindest einen kleinen Eindruck von den Qualitäten der vielleicht "englischsten" aller kontinentalen Rockbands.

Bild: 4:3
Ton: Stereo 2.0; Dolby Digital 5.1
Ländercode: 2
Sprachen: Deutsch, Englisch
Extras: Individuelle Playlist

Epi Schmidt, 09.05.2005

 

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