Golden Earring

Moontan - Remastered & Expanded

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 15.12.2022
Jahr: 2021
Stil: Hard Rock
Spiellänge: 60:00
Produzent: Golden Earring (Original Album), Wouter Bessels (Reissue)

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Plattenfirma: Red Bullet


Redakteur(e):

Epi Schmidt

Titel
CD 1 - Original Album:
01. Candy's Going Bad
02. Are You Receiving Me
03. Suzy Lunacy (Mental Rock)
04. Radar Love
05. Just Like Vince Taylor
06. Vanilla Queen
Bonus Tracks:
07. Big Tree, Blue Sea (1973 Version)
08. Candy's Going Bad (Single Version)
09. Radar Love (Single Version)
10. The Song Is Over
11. Instant Poetry
12. From Heaven, From Hell (1974 Version
 
CD 2 - The Moontan Sessions:
01. Vanilla Queen (Early Version)
02. Radar Love (Basic Track)
03. The Song Is Over (Basic Track)
04. Are You Receiving Me (Basic Track)
05. Candy's Going Bad (Rough Mix)
06. Vanilla Queen - Part 1 (Rough Mix)
07. Just Like Vince Taylor (Alternate Mix)
08. Big Tree, Blue Sea -Part 1 (Rough Mix)
09. Radar Love (Instrumental Mono Mix)
Musiker Instrument
Barry Hay Lead Vocals, Flute, Saxophone, Backing Vocals, Percussion Sound Effects
George Kooymans Electric and Acoustic Guitars, Lead Vocals, Backing Vocals, Sound Effects
Rinus Gerritsen Bass Guitar, Minimoog, ARP 2500 Synthesizer, Piano, Organ, Accordion, Sound Effects
Cesar Zuiderwijk Drums, Percussion
Bertus Borgers Saxophone
Eelco Gelling Slide Guitar on Radar Love'
Patricia Paay Backing Vocals

Ähnlich wie von ihrem 1977er LIVE-Album erschien unlängst auch eine Remastered & Expanded-Version ihres Erfolgsalbums "Moontan". Ganz klar das GOLDEN EARRING-Album. In erster Linie natürlich wegen des Geniestreiches Radar Love, der den Niederländern endlich den ersehnten Zugang zum amerikanischen Markt verschaffte. In dem beiliegenden, 32-seitigen Booklet, wird man sehr gut informiert, wie das damals so ablief. Seit Jahren eine Größe im eigenen Land und den angrenzenden Gebieten, verschafften THE WHO der Band eine größere Aufmerksamkeit, als sie diese im Sommer 1972 für sechzehn Shows auf dem Festland als Vorgruppe engagierten. Dem Vernehmen nach, schlugen sich GOLDEN EARRING dabei mehr als achtbar und machten dem Headliner mitunter das Leben, bzw. die Show schwer.

 

Dadurch, das England 1973 der Europäischen Gemeinschaft beitrat (sozusagen der “Britin“) wurde das Arbeiten für Festländer auf der Insel einfacher und da GOLDEN EARRING sowohl den englischen wie den amerikanischen Markt ins Auge gefasst hatten, wurden jetzt Nägel mit Köpfen gemacht. Aufgenommen wurde großteils in London und anstatt, wie bisher, Manager Haayen, produzierte die Band das kommende Album selbst. Dessen Titel, “Moontan“ übrigens auf die Menschen anspielt, die mehr dem Nachtleben zugetan sind und dementsprechend eher eine blasse Hautfarbe haben.

 

Das Album ist selbst in keinster Weise blass. Wenngleich vom Megahit Radar Love überschattet, sind hier weitere kommende Band-Klassiker zu finden. Gleich mit Candy's Going Bad geht es mitreißend los. Treibender Beat, hymnischer Refrain, effektive Wah-Wah Gitarre... alles perfekt arrangiert. Gut, Are You Receiving Me scheint etwas in die Psychedelic-Vergangenheit zurückzuführen, groovt aber verführerisch und Bertus Borgers' Saxofon unterstützt den Sound bestens. 9 ½ Minuten zelebrieren GOLDEN EARRING hier ein tolles Potpourri. Sollte man richtig laut hören! Suzy Lunacy könnte direkt von THE WHO beeinflusst sein, allerdings mehr von deren 1967/68 er Stil. Kommt richtig gut und geht direkt ins Ohr. Na, ein bisschen KINKS ist vielleicht auch drin.

 

Die, damals, zweite Seite mit Radar Love zu eröffnen, bescherte der Nummer noch mehr Aufmerksamkeit, aber der Song ist auch nach 50 Jahren immer noch ein absoluter Bringer. Und in der Originalversion immer noch am besten. Auch wenn im Booklet sogar James Last für seine Version gewürdigt wird. Auch die Rock'n'Roll-Reminiszenz Just Like Vince Taylor sowie das vielschichtige Vanilla Queen – erneut eine 9 1/2-minütige Nummer – gehörten zu künftigen Konzert-Standards und für jeden Fan unverzichtbar. Das gilt auch für einiges vom hier versammelten Bonus-Material.

 

Da wäre eine neue Version von Big Tree, Blue Sea, das bereits auf dem 1970er Album “Golden Earring“ vertreten war, von dem die Band aber eine neue Version aufnehmen wollte. Letztlich kam der Song nicht aufs Album, aber die fertige Version gibt’s hier ebenso wie den frühen “Rough Mix“. Klingt für mich, wie eine Mischung aus THE WHO und JETHRO TULL. Dann hätten wir die Single-Versionen von Radar Love und Candy's Going Bad, die Single-B-Seite Song Is Over (auch das folk-rockig und ein bisschen TULL-mäßig) die Single Instant Poetry/From Heaven, From Hell. Ersteres wieder stark WHO-beeinflusst und der zweite Titel ziemlich psychedelisch, aber auch sehr dynamisch.

 

Die zweite CD liefert frühe Versionen und “Basic Tracks“, was sich auf Anhieb nicht so spannend anhört, aber letztlich ist es doch interessant, wie sich Songs entwickeln. Vanilla Queen könnte in der Tat Blaupause für einen späteren TOTE HOSEN-Hit gewesen sein. Wer sich näher mit Radar Love auseinandersetzen will, hat hier bei zwei Tracks die Chance, wobei vor allem das Instrumental zum Beispiel die Slide-Gitarre deutlicher hörbar macht. Just Like Vince Taylor klingt im “alternate mix“ noch etwas mehr nach frühem Alice Cooper und Big Tree, Blue Sky erinnert mich an WISHBONE ASH ebenso wie an JETHRO TULL. Nun, war eben diese Zeit damals und “Moontan“ ein bedeutendes Dokument davon. Sollte das noch in einer ernstzunehmenden Sammlung fehlen, hier wäre die Gelegenheit.

 

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