Gomez A New Tide, ATO Records, 2009 |
Ben Ottewell | Guitars, Vocals | |||
Ian Ball | Guitars, Vocals | |||
Tom Gray | Guitar, Bass, Vocals, Keyboards | |||
Paul Blackburn | Bass, Guitar | |||
Olly Peacock | Drums, Percussion | |||
Josh Abrams | Upright Bass | |||
Oliver Kraus | Cello | |||
Stuart Bogie | Clarinet, Alto Sax, Bass Harmonica | |||
Isabel Castellvi | Cello | |||
Fil Krohnengold | Organ, Piano | |||
Brian Deck | Gong, Congas, Fender Rhodes | |||
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01. Mix | 07. Airstream Driver | |||
02. Little Pieces | 08. Natural Reaction | |||
03. If I Ask You Nicely | 09. Very Strange | |||
04. Lost Track | 10. Other Plans | |||
05. Win Park Slope | 11. Sunset Gates | |||
06. Bone Wired | ||||
Manches Mal braucht es tatsächlich eine Fernsehserie, um ein wenig bekannter zu werden. Die Briten GOMEZ, die bereits vor zehn Jahren mit ihrem Albumdebut "Bring It On" den englischen Mercury Music Prize einheimsten und eine Zeitlang die Rockszene aufmischten, gerieten anschließend ein wenig in Vergessenheit, will heißen die große Masse nahm anschließend nicht mehr wirklich Notiz von ihnen. Sie blieben stets eine Insider-Band. Als sie nun, im Schoße ihrer neuen Plattenfirma ATO Records, mit dem Titelsong ihres 2006er Albums "How We Operate" Einzug in die amerikanische Fernsehserie "Grey's Anatomy" hielten, vervielfachte sich die mediale Aufmerksamkeit erneut und die GOMEZ'sche Karriere bekam einen neuen Schub, zumindest auch in finanzieller Hinsicht.
Musikalisch betrachtet hat sich auf ihrem neuen, inzwischen schon sechsten Album, nicht allzu viel geändert. GOMEZ bleiben GOMEZ, was letztlich für ihre Eigenständigkeit und Unerschütterlichkeit spricht, denn die Engländer pflegen von Anbeginn ihren persönlichen, eigenwilligen, bisweilen verschrobenen, aber immer liebenswerten Stil. Der leichte Hang zum Abwegigen macht aus GOMEZ eine Truppe, die glücklicherweise nicht in Beliebigkeit versinkt, sondern ihren von Folk und Singer/Songwriter-Attitüde beseelten Sound immer wieder lebendig geraten lässt.
Die Tatsache, dass GOMEZ seit jeher mit zwei stimmlich so unterschiedlichen, jedoch immer gleichberechtigten Lead-Sängern (Ben Ottewell und Ian Ball) agiert, verschafft ihenen nach wie vor Pluspunkte. Ihr Hang zum gewagten Arrangement und zur überraschenden Instrumentierung (gelegentliche Synthie-Einwürfe, Noise-Tupfer, Banjo, Akustik-Bass, Marimba, Klarinette, Cello) sorgt für Kurzweil und der von Brian Deck (MODEST MOUSE, COUNTING CROWS, IRON & WINE, CALIFONE) produzierte Longplayer steht soundtechnisch einerseits für übersichtliche Leichtigkeit und andererseits druckvolle Dringlichkeit.
Auch wenn nicht alle 11 Tracks gleichermaßen zünden und packen, und GOMEZ leider nicht mehr so großartige Songs wie auf ihren ersten beiden Alben vorzuweisen haben, darf man "A New Tide" wohl als recht gelungenes Machwerk einer unverwechselbaren Band deklarieren. Und das ist doch schon mal was...