Gordie Tentrees

North Country Heart

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 15.01.2014
Jahr: 2013
Stil: Americana

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Gordie Tentrees Homepage



Redakteur(e):

Holger Müller


Gordie Tentrees
North Country Heart, 2012
Gordie TentreesVocals, Guitar, Dobro, Harp
Ken HermansonGuitar, Lap Steel, Slide, Vocals
Patrick HamiltonDrums, Banjo
Bob HamiltonBass, Pedal Steel, Banjo
Sarah MacdougallVocals
Katya McQueenVocals
Annie AveryHarmonium, Piano, Organ
Micah SmithWurlitzer
Aiden TentreesBass
Produziert von: Bob Hamilton Länge: 45 Min 12 Sek Medium: CD
01. Gypsy Wind07. Little Guy
02. Wheel & Wrench08. Last Word
03. North Country Heart09. Skinny Trees
04. Holy Moly10. Lone Sparrow
05. Black Seeds11. Sideman Blues
06. Hill Country News12. Wasted Moments

Gordie Tentrees ist hörbar stolz auf seine Wurzeln im Yukon-Territorium; dem einsamen, rauhen und waldreichen Gebiet, das Kanada an Alaska angrenzen lässt. Deshalb heißt sein jüngstes Album und einer der Schlüsselsongs darauf North Country Heart mit der zentralen Botschaft „You’ll never outrun a North Country Heart“.

Aber Tentrees ist auch stolz auf sein Leben als Musiker 'on the road', von Kanada hinunter nach Texas, rüber zur Ostküste und dann weiter nach El Salvador oder Europa, wo er sich – wenig verwunderlich – gerade in einem waldreich-einsamen Finnland besonders wohl zu fühlen scheint. Wasted Moments heißt der Song, der Schlussakkord des Albums, der ein paar seiner 'favorite near-death moments on the road' beschreibt. Ein bisschen makaber vielleicht, aber hey, so ist das Leben außerhalb der Komfortzone der großen Städte eben …

Wer all diese unterwegs gesammelten Eindrücke in seinen Songs verarbeiten will, den Folk der Weiten Nordamerikas ebenso wie den Blues einer texanischen Spelunke, muss entweder ein verdammt guter Arrangeur sein oder eben ein Album machen, das mit ganz unterschiedlichen Musikstilen aufwartet. Tentrees hat sich für letzteres entschieden und deshalb lässt sich "North Country Heart" auch nur schwer einordnen. Last Word zum Beispiel ist ein schweißtreibender Rocker, der sich ganz nahe an Ray Wylie Hubbards Hymne Wanna Rock’n Roll heranschleicht. Lone Sparrow ein Country-Song, der die Freiheit von Tentrees‘ Landsmännern BLUE RODEO atmet. Und Holy Moly eine Liebeserklärung mit Fingerpicking, auf der der einstige Lehrer und Boxer fast so nasal wie Bob Dylan singt.

Dadurch wird "North Country Heart" einerseits zu einem Erlebnis mit vielen Facetten, andererseits fehlt dem Album die Geschlossenheit. Es ist eben nicht (nur) die einsame Fahrt in ein grün schillerndes Nordlicht, wie es das Cover suggeriert; erzählt wird keine lange Geschichte, sondern Fragmente eines umtriebigen Lebens. Das allerdings mit der Ehrlichkeit eines Musikers, der sich niemandem anbiedern will. Und der die Größe besitzt, im Sideman Blues endlich einmal all die großartigen Musiker zu würdigen, die einen Songwriter wie Tentrees überall auf der Welt begleiten und ihn erst so richtig aufblühen lassen. So wie einst Jackson Browne auf The Load-out die fleißigen Roadies verewigte. War höchste Zeit, dass jemand auch mal dieser 'sidekicks' gedachte …

Holger Müller, 12.01.2014

 

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