Gordon Reeves

The Rising Tide

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 06.06.2009
Jahr: 2009
Stil: Singer-/Songwriter

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Gordon Reeves Homepage



Redakteur(e):

Michael Koenig


Gordon Reeves
The Rising Tide, Tonetoaster, 2009
Gordon ReevesVocals, Acoustic Guitar
Guests
Andreas BohnenkampDrums, Percussion
Blue SidPiano, Organ, Keyboards
Markus SchellerElectric Guitar
Frank SchellerBass
Kathrin Schoene-MeyerCello
Philipp GandCello
Frank ThiesmannElectric Guitar on Track 02
Miriam Brandtoenies, Melanie Funke, Stephanie Funke, Christian SeverinChoir
Produziert von: Frank Thiesmann Länge: 38 Min 40 Sek Medium: CD
01. The Rising Tide07. Why Is It Taking So Long
02. Icebreaker08. Please Me
03. Let Me Go09. Goodnight Sweet Dreams
04. Old Desire Blues10. Till The Angels Appear
05. Another Year11. Dance Back To The Dark
06. Now That You Are Leaving12. The Auld Triangle

Der Ire Gordon Reeves kann auf ein bisher nicht gerade langweiliges Leben zurückblicken. 1977 im Dubliner Norden geboren, tut er sich im Alter von 12 Jahren mit Kumpels zusammen. Gemeinsam heben sie die Punk Rock Band PIGS IN SPACE aus der Taufe, in der Reeves nicht gerade virtuos “singt“. Seine ersten eigenen Stücke, die in dieser Zeit entstehen, sind dagegen alles andere als laut. Zu hören bekommt diese jedoch niemand, da sein Umfeld von Anhängern harter Truppen wie SLAYER und METALLICA nur so wimmelt. Nach dem Ende seiner Schullaufbahn, lässt er sich zum Landschaftsgärtner ausbilden und findet in St. Stevens Green, dem berühmten Park in Dublin einen Job. Zufällig treffen sich dort jeden Tag die Friseurinnen der irischen Hauptstadt in ihrer Mittagspause. Mit der Zeit knüpft Mr. Reeves so gute Kontakte zu ihnen, dass er sich künftig auch um die Frisuren anderer Menschen kümmern will. Er wird rasch bekannt, beteiligt sich an verschiedenen Modeveranstaltungen und solch prominente Leute wie Natalie Imbruglia, Bono Vox und andere mehr lassen ihn an ihre Haare. Nach einiger Zeit verliert er jedoch den Spaß am Frisieren und hört Hals über Kopf damit auf. Mit seiner Gitarre im Gepäck besucht er seinen Bruder im Outback Australiens. Dort hält es ihn aber nicht allzu lange. Also geht er nach Sydney und lässt sich in Bondi Beach nieder. Dort gestaltet sich sein Tagesablauf aus Surfen, Gitarre spielen und Songwriting. Sechs Jahre hält er sich in Australien und Neuseeland mit den unterschiedlichsten Jobs über Wasser. So spielt er beispielsweise zur Belustigung der Kinder in einem neuseeländischen Hotel einen Pinguin. Zufälligerweise stößt Frank Scheller, ein deutscher Musikenthusiast, im Sommer 2004 in Bondi Beach auf Gordon Reeves und bietet diesem an, zusammen mit ihm in Deutschland einige Tracks einzuspielen. Seit dem Herbst 2005 wieder in Dublin als Landschaftsgärtner beschäftigt, lässt er sich im Laufe eines Deutschlandaufenthaltes von seiner deutschen Lebensabschnittsbegleiterin dahingehend beeinflussen, dass er das Angebot von Scheller annimmt und diesen in ein Studio begleitet. Das Ergebnis der insgesamt drei Sessions nennt sich ’Live From The Living Room’ und erscheint zu Beginn des Jahres 2007 inoffiziell. Trotzdem schafft es Reeves 300 Exemplare davon absetzen. Im April 2008 unterschreibt er einen Vertrag mit der deutschen Plattenfirma Tonetoaster. Die Aufnahmen für sein aktuelles Album erstrecken sich von Mai bis Dezember 2008. Mittlerweile ist ’The Rising Tide’ im Handel erhältlich.

Gordon Reeves lässt es in den Stücken, die ’The Rising Tide’ zieren, vorwiegend melancholisch zugehen. Selten bis kaum merklich kommt eine ansatzweise als solche erkennbare Fröhlichkeit zum Ausdruck. Der Ire wird der Bezeichnung Singer-Songwriter im positivsten Sinne gerecht. Hauptsächlich gibt es entspannte, wunderbar eingängige, stellenweise bluesige und manchmal spartanisch instrumentierte Balladen zu hören. Doch lässt der Mann von der grünen Insel sich und seine Crew auch schon mal von der Leine und sie rocken recht amtlich. Aber auch hier steht das Melodische und Ansprechende im Vordergrund.

Gordon Reeves gibt auf ’The Rising Tide’ in allererster Linie von ihm selbst verfasstes Liedgut zum Besten. 11 der aufgelisteten Titel sind von ihm. Lediglich die 12. und letzte Nummer The Auld Triangel ist eine Fremdkomposition. Der Song stammt nämlich ursprünglich von dem irischen Dramatiker Brendan Behan und wurde unter anderem bereits von so namhaften Musikern wie THE DUBLINERS, THE POGUES und Dropkick Murphys gecovert. Reeves vertraut bei seiner Version einzig und allein auf die ihm eigene kräftige Stimme. Er erschafft damit ein sehr eindringliches und eigenständiges Stück Vokalkunst.

’The Rising Tide’ ist hervorragend eingespielt und angemessen produziert. Am meisten geprägt wird die gesamte Darbietung von dem äußerst markanten und starken Gesang des Dubliners. Gordon Reeves und seine Leute liefern mit ’The Rising Tide’ ein feines Singer-Songwriter-Album ab, das Tradition, sowie Moderne dieses Genres aufs Trefflichste unter einen Hut zu bringen vermag. Wer herrlich arrangierte melancholische, aber dennoch inspirierte, einerseits beruhigende, dann wieder aufwühlende und mitreißende Songs aus Irland sucht, wird hier garantiert fündig. Mehr davon bitte.

Michael Koenig, 25.05.2009

 

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