Graham Bonnet Band Live... Here Comes The Night, Frontiers Records, 2017 |
Graham Bonnet | Gesang | |||
Conrado Pesinato | Gitarre | |||
Beth-Ami Heavenstone | Bass | |||
Mark Zonder | Schlagzeug | |||
Jimmy Waldo | Keyboards | |||
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CD & DVD | ||||
01. Eyes Of The World | 09. Suffer Me | |||
02. All Night Long | 10. Dancer | |||
03. S.O.S. | 11. Desert Song | |||
04. Stand In Line | 12. Island In The Sun | |||
05. God Blessed Video | 13. Since You Been Gone | |||
06. Will You Be Home Tonight | 14. Assault Attack | |||
07. Jet To Jet | 15. Lost In Hollywood | |||
08. Night Games | ||||
Seine besten Tage hatte der Brite Graham Bonnet Ende der 1970er und Anfang bis Mitte der 1980er Jahre, als er zunächst als Nachfolger von Ronnie James Dio bei RAINBOW das sehr starke "Down To Earth"-Album einsang (und dann nicht aus qualitativen Gründen die Band wieder verlassen musste) und dann zunächst mit Michael Schenker in dessen MSG und später dann ALCATRAZZ (mit den Gitarristen Yngwie J. Malmsteen und Steve Vai) sowie IMPELLITTERI einige Glanzpunkte setzte. Seit ein paar Jahren hört man wieder verstärkt von ihm, sowohl von Projekten wie EZOO (mit dem italienischen Gitarristen Dario Mollo) aber auch von seiner Solo-Band.
Im vergangenen Jahr wurde Bonnet dann mit seiner Band von seiner Plattenfirma Frontiers zu deren Festival eingeladen, bei dem dann der hier vorliegende Mitschnitt stammt. Dabei bot die Band einen Überblick über das bisherige Schaffen des Sängers inklusive all seiner bisherigen Band-Stationen. Natürlich kann man mit Songs wie All Night Long, Eyes Of The World, Since You Been Gone und dem abschließenden Lost In Hollywood (RAINBOW) nichts falsch machen. Und auch Desert Song sowie Assault Attack (von der MSG) sowie die ALCATRAZZ-Nummern God Blessed Video oder Island In The Sun sorgen denn auch verständlicherweise für die positivsten Resonanzen bei dem leider eher zurückhaltenden Publikum.
Das mag auch zum Teil an der nicht immer ganz tonsicheren Leistung des Frontmanns und Namensgebers liegen. Man hört der Stimme schon deutlich die Anstrengung an, die das Material von ihr verlangt. Bonnet hat nicht mehr die gleiche Power und Präsenz wie damals zu bieten. Stellenweise krächzt es ein wenig und insbesondere die Höhen fallen ein wenig dünn aus. Dennoch hat sein Organ noch dieses besondere Etwas im Klang, was den Hörer sofort erkennen lässt, um wen es sich hier handelt. Und ein guter Entertainer ist der Mann auch heute noch. Die Band spielt das ja häufig recht anspruchsvolle Material sehr solide, ohne dabei aber über die Qualität einer sehr guten Cover-Band hinauszukommen. Da fehlt einfach ein wenig die eigene Note, das Feuer und Feeling für die Noten, die man da spielt. Das kann an mehreren Faktoren liegen (wie etwa wenige gemeinsame Proben oder ähnliches), sollte aber bei einer Show, die aufgezeichnet wird, sicherlich nicht vorkommen.
"Live – Here Comes The Night" ist ein ordentliches Album geworden, das aber doch einige Schwachstellen offenbart. Die Songs gehören zu einem Großteil in den Bereich der Rock-Klassiker, die einfach mitreißen. Aber die CD & DVD-Veröffentlichung ist weit davon entfernt, eine Pflicht-Anschaffung zu sein. Da steht es deutlich hinter dem ALCATRAZZ-Album “Live Sentence“ zurück, bei dem Bonnet und Yngwie Malmsteen wirklich ein starkes Live-Werk ablieferten. Die technische Umsetzung an diesem Abend ist - wie bei dem parallel mitgeschnittenen Live-Werk von TREAT namens "The Road More Or Less Travelled" - ohne Makel. Übrigens wird demnächst auch noch der Mitschnitt des Konzerts von TYKETTO von dem Festival erscheinen.