Grand Magus Hammer Of The North, Roadrunner Records, 2010 |
JB | Lead Vocals & Guitar | |||
Fox | Bass & Backing Vocals | |||
SEB | Drums | |||
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01. I, The Jury | 06. The Lord Of Lies | |||
02. Hammer Of The North | 07. At Midnight They'll Get Wise | |||
03. Black Sails | 08. Bond Of Blood | |||
04. Mountains Be My Throne | 09. Savage Tales | |||
05. Northern Star | 10. Ravens Guide Our Way | |||
Die erste Begegnung mit GRAND MAGUS hatte ich 2004 bei der gemeinsamen Tour mit WITCHCRAFT und ORANGE GOBLIN. Damals konnte mich das schwedische Trio nicht so richtig überzeugen, kam ihr Stoner-Doom nicht so richtig aus dem Quark und zogen sie auch optisch gegenüber ORANGE GOBLIN (mit Frontwurzel Ben Ward) im Rockende-Böse-Männer-Kontest den Kürzeren. Danach hatte ich die Band ein wenig aus den Augen verloren, um so größer dann die positive Überraschung, als "Iron Will" mit kratergleicher Urgewalt einschlug. Weg vom traditionellen Doom, hin zum Epic und True Metal mit deutlichen Anklängen zur NWOBHM – das passte bei JB und seinen Jungs zur Nordmann-Attitüde wie die berühmte Faust aus Auge.
Mit “Hammer Of The North“ wird der eingeschlagene Weg konsequent fortgesetzt (und dabei gleich ein geradezu programmatischer Albumtitel etabliert): Schon der Opener I, The Jury atmet neben kalter Winterluft auch einen kräftigen Hauch frühe JUDAS PRIEST. Der nachfolgende Titeltrack stampft sich dann schön true die Bahn frei, ohne den gelegentlich in diesem Genre anzutreffenden Kitsch (andere mögen es Pathos nennen) mitzuschleppen. Black Sails wird von Wikingerhörnern und dunkel-mystischen Chorgesängen eingeleitet – erinnert damit an den Viking-Metal von BATHORY, während Mountains Be My Throne die frühen BLACK SABBATH beschwört. Höchste Zeit, mit Nothern Star das Tempo wieder etwas anzuziehen.
Prachtvollen, majestätsichen Epic Doom gibt es mit The Lord OF The Lies, bevor der kurze, fiese Neckbreaker At Midnight They’ll Get Wise die Zähne zeigt. Bond Of Blood ist wieder eine regelrechte True-Metal-Hymne, wie geschaffen für das Live-Repertoire der drei Schweden. Nach dem etwas durchschnittlichen Savage Tales kommt zum Schluss noch grandioser Rausschmeißer mit Ravens Guide Our Way. MANOWAR würden wahrscheinlich einen Lendenschurz hergeben für einen derartigen Song.
Wie erwähnt, “Hammer Of The North“ setzt den eingeschlagenen Weg fort, mit True Metal klar wie das Nordlicht, Hooks scharf wie Schwertkanten, einem JB am Mikro in Bestform und jeder Menge eingängiger Songs. Letztendlich gefiel mit “Iron Will“ noch eine Spur besser, da mir persönlich das Songmaterial noch einen Tick mehr zusagte (und vielleicht auch das Überraschungsmoment größer war), aber auch mit diesem neuen Album setzen GRAND MAGUS hohe Maßstäbe. Nicht umsonst ließ es sich Roadrunner nicht nehmen, die drei Schweden unter Vertrag zu nehmen. Die Nordmänner haben es mit einem wahrhaft kraftvollen Statement gedankt.