Grant Lee Phillips

Nineteeneighties

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 22.06.2006
Jahr: 2006

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Grant Lee Phillips Homepage



Redakteur(e):

Frank Ipach


Grant-Lee Phillips
Nineteeneighties, Cooking Vinyl, 2006
Grant-Lee Phillips Vocals, Guitars, Mandolin, Harmonica, Organ, Piano, Harmonium, Mellotron, Wurlitzer, Baritone Ukulele
Eric Gorfain Violin
David J. Carpenter Double Bass
Produziert von: Grant-Lee Phillips Länge: 44 Min 01 Sek Medium: CD
1. Wave Of Mutilation7. Under The Milkway Tonight
2. Age Of Consent8. City Of Refuge
3. The Eternal9. So. Central Rain
4. I Often Dream Of Trains10. Boy's Don't Cry
5. The Killing Moon11. Last Night I Dreamt That Somebody Loved Me
6. Love My Way

Um die Wartezeit auf sein kommendes Studioalbum (wahrscheinlich 2007) mit eigenem Titeln zu verkürzen, setzt Grant-Lee Phillips, wie viele andere Künstler zuvor, auf die Karte Coverversionen und beglückt seine Fans und sich selbst mit dem Album "Nineteeneighties". Man ahnt natürlich, was da auf einen zukommen könnte, und wenn man sich die Tracklist anschaut, sieht man sich bestätigt: Coversongs von THE PIXIES, NEW ORDER, JOY DIVISION, THE SMITHS, ECHO & THE BUNNYMEN, R.E.M., PSYCHEDELIC FURS, etc.

Ein Mann wie Phillips, der bei "Nineteeneighties" von 'meinem persönlichen Mixtape, wie es schon seit Jahrzehnten in meinem Kopf läuft' spricht, lässt sich natürlich nicht lumpen und präsentiert etwas Besonderes. Als Songwriter der Sonderklasse begab sich Grant-Lee auf die Suche nach der Essenz der von ihm gewählten Songs, entschlackte sie vom so typischen und teilweise etwas nervigen Achtziger-Jahre-Plastiksound, legte den Ursprung der Lieder frei und kleidete sie in neue Kostüme, indem er Tempo und Instrumentierung auf die sprichwörtliche Grant-Lee-Phillips-Ebene transzendierte. Sehr viele Instrumente (siehe oben) spielte Grant-Lee persönlich ein, verzichtete komplett auf Drums jeglicher Art und liess sich nur von zwei Kumpanen an der Violine und am Contrabass aushelfen. Ein interessantes Wagnis allemal, aber die Umsetzung dieses Unternehmens ist ihm in weiten Teilen gut bis sehr gut gelungen. Für Phillips wurde diese musikalische Reise so auch zur Rückschau auf seine eigene Jugend und gilt auch als Würdigung einer ganzen Generation von Bands und Künstlern.

Wenn jemand wie ich diese alten Songs kaum noch erinnert, weil er in den 80's meistens andere Musik hörte und die Achtziger sowieso eher als musikalisch unergiebig erachtet, stellt sich hier eine gar wundersame Läuterung ein. Da entdeckt man einige wahre Perlen, die einen Singer-Songwriter-Fan grad in der Grant-Lee Phillips Version umso mehr erfreuen und begeistern können. Der sowieso schon immer etwas unterbewertete Robyn Hitchcock z.B. leiht unserem Barden Phillips sein I often dream of trains und der gestaltet dieses Lied sehr zauberhaft und anrührend und macht es zu einem meiner Lieblingstracks auf diesem Album.
Wie bereits angedeutet drosselt Phillips auf sehr reizvolle Art stets das Tempo der Originalaufnahmen, so dass man beim Cover von THE CUREs Boys don't cry schon fast ins Staunen gerät, ob der Gemächlichkeit dieser neuen Kreation.

Dieses Album macht in seiner ruhigen und zurückgenommenen Art von Anfang bis Ende sehr viel Freude, zeigt Grant-Lee Phillips als sehr intensiven und subtilen Sänger (erinnert beizeiten an Jeff Buckley) und bestätigt letztlich auch dem letzten Zweifler, dass die Achtziger gar nicht mal so schlecht waren. Gute Arbeit, Herr Phillips.
Diejenigen, die ihre musikalische Sozialisation in den 80's erlebt haben, werden sich bei "Nineteeneighties" sicherlich über so manch extravagante, jedoch stets spannende Version der betagten Lieder freuen, möglicherweise auch die Stirn runzeln und wehmütig zurückdenken, aber wohl schließlich dem Charme der Songs erliegen.

Frank Ipach, 22.06.2006

 

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