Gregg Allman

I'm No Angel - Live On Stage

( English translation by Google Translation by Google )

DVD-Review

Reviewdatum: 07.01.2013
Jahr: 2012
Stil: Southern Rock

Links:

Gregg Allman Homepage



Redakteur(e):

Epi Schmidt


Gregg Allman
I'm No Angel - Live On Stage, Cherry Red Records, 2012
Gregg AllmanVocals, Organ
Dan TolerGuitar
David TolerDrums
Tim HedingKeyboards
Bruce WaibelBass
Chaz TrippyPercussion
Produziert von: Rodney Mills Länge: 52 Min 00 Sek Medium: DVD
01. Don't Want You No More06. Demons
02. It's Not My Cross To Bear07. I'm No Angel
03. Sweet Feeling08. Statesboro Blues
04. Just Before The Bullets Fly09. Slip Away
05. Fear Of Falling10. One Way Out

Es sah ja wirklich nicht mehr gut aus um die ALLMAN BROTHERS BAND in den späten 80ern. In den frühen 1980er Jahren war es allerdings auch nicht besser. Der Einfluss der Toler-Brüder war nicht das, was die übriggebliebene Fan-Schar mochte und zeitgemäß war man ohnehin nicht.
Dazu hatten die meisten Bandmitglieder Solokarrieren am Laufen, die allerdings auch mehr dahintaumelten. Alkohol und Drogen hatten, gerade im Fall von Gregg Allman, schon Verheerendes geleistet. Neben der Kreativität blieb auch die Leistung ganz schön auf der Strecke. Es eigentlich bemerkenswert, dass sich Gregg trotzdem noch zu ganz mittelprächtigen Alben wie "I'm No Angel" und "Just Before The Bullets Fly" aufraffen konnte.
Auf vorliegender DVD ist ein Mitschnitt, wohl in erster Linie fürs Fernsehen, von gut 50 Minuten zu sehen, der kurz nach der Veröffentlichung von "Just Before The Bullets Fly" (1988) liegen dürfte.

Mit an Bord sind hier natürlich die Toler-Brothers, die im Prinzip ja keinen schlechten Job machen. Gregg beschränkt sich im Allgemeinen darauf, seine Bluesstimme zu präsentieren und gelegentlich den Lesley rotieren zu lassen. Mit dem instrumentalen Don't Want You No More steigt man in den Set ein und gleich wird deutlich, dass die 80er Outfit und stellenweise auch den Sound noch beeinflussen. Was da an Frisuren und Klamotten - besonders beim Bassisten - zur Schau getragen wird, ist schon ganz schön grenzwertig. Nur Gregg sieht aus wie immer. Leicht aufgedunsen.
Fließend geht es in It's Not My Cross To Bear über (auf dem Booklet fehlt das "Not", ist den Engländern von Cherry Red wohl entgangen, aber bei einem Südstaatler wie Allman gibt es das natürlich nicht). Die Band agiert professionell, die jazzigen Läufe kommen perfekt und besonders Tim Heding am Keyboard/Piano tut sich da mit manchem Solo hervor. Der Boogie Sweet Feeling bringt neuen Schwung in das Set und die Zuschauer und bei Just Bevor The Bullets Fly wird es funkig-soulig mit feinem Groove. Erneut ist es das Piano-Solo, welches sich hervortut.

Bei Fear Of Failing und auch bei I'm No Angel wird’s mir aber dann doch zu 80er-lastig und nahezu schon poppig. Wer auf Sound und Stil zur Mitte des Jahrzehntes steht, der hat da sicher Spaß, aber mir fehlt da die "Erdung".
Es sind schließlich doch die ALLMAN BROTHERS-Nummern, bei denen die Band wieder mehr in der Southern-Spur ist. Besonders Dan Toler läuft bei Statesboro Blues zu großer Form auf. Wo die Linien vorher eher beliebig hingestreut wurden, legt er sich da zunehmend ins Zeug. Gefällt mir, auch wenn immer mal die "zweite Gitarre" fehlt.
Nur ein Weg führt aus diesem Set heraus und der heißt "One Way Out" und somit wieder ein ALLMAN-Song. Da erscheint mir auch Greggs Stimme einfach am besten zu sein. Vielleicht dümpeln da im Kopf Bilder vergangener Tage?
Die knappe Stunde vergeht recht schnell, ohne allzu große Höhepunkte zu offenbaren. Ich sag mal: Solide.
"I'm No Angel" heißt die DVD - und dabei wollen wir's eigentlich bewenden lassen, denn dass Gregg kein Engel ist, das wissen wir (wenn wir es denn wollen) zur Genüge. Da gibt es einige düstere Kapitel in diesem Leben. Ein helleres sollte bald folgen, als sich die Herren der ALLMAN BROTHERS BAND 1989 mit frischem Blut verstärkten und (fast) wieder zu alter Größe fanden. Aber das ist eine andere Geschichte.

Epi Schmidt, 29.12.2012

 

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