Gregorian Masters Of Chant Chapter V, Edel Records, 2006 |
The Masters Of Chant | Gregorian Chants | |||
Michael Soltau, Jan-Erik Kohrs, Carsten Heusmann, | Keyboards & Programming | |||
Peter Weihe | Guitars | |||
Günther Laudahn | Sitar, Piano harp, Bass, Guitars | |||
Mirko Frank | Guitars | |||
Peter Bischoff | Drums | |||
Olaf Setzer | Drums | |||
Frank Peterson | Drums | |||
The G-Strings | String Orchestra | |||
Stefan Pintev | Solo violin | |||
Jan-Peter Klöpfel | Trumpet | |||
Hepsibah, JoAdu, Julia Dorandt, Violet | Additional vocals | |||
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1. Heroes | 8. Lucky man | |||
2. Comfortably numb | 9. Stop crying your heart out | |||
3. Send me an angel | 10. We love you | |||
4. Silent lucidity | 11. Boulevard of broken dreams | |||
5. Lady in black | 12. The unforgiven | |||
6. The forest | 13. I feel free | |||
7. A weakend soul | ||||
Ein GREGORIAN-Album kann immer nur so gut sein wie die Originalsongs, denen die singenden Mönche mit ihren gregorianischen Gesängen einen neuen Anstrich verleihen.
Bedauerlicherweise hat man der Ausrichtung der letzten Veröffentlichung "The Dark Side" abgeschworen, nämlich sich verstärkt bei Stücken aus dem härteren und düsteren Rocksektor zu bedienen. Folgerichtig erscheint das aktuelle Album als Folge V in der "Masters Of Chant"-Reihe und bietet wieder eine ganze Menge Kompositionen, die mittlerweile von jeder drittklassigen Schützenfestband totgedudelt wurden und leider auch zum Standardrepertoire der meisten Rundfunksender gehören. Seien wir doch ehrlich: Lady in black, Lucky man, I feel free oder Heroes... sehr viel einfallsloser geht es doch kaum noch.
Da muss man halt einfach die Zähne zusammenbeißen, Ohren zu und durch, zumal es sicher genug Leute gibt, die gerade diese Nummern seit zwetschgenfuffzich Jahren abgöttisch lieben und auch gar kein Interesse haben, dass sich daran etwas ändert.
Dafür entschädigen Silent lucidity von QUEENSRYCHE und METALLICAs The unforgiven, zwei der schönsten Metal-Balladen, die je geschrieben wurden und die eigentlich schon für "The dark side" in der engeren Auswahl waren. Die Songs sind jetzt zwar für Rockfans auch noch nicht außerordentlich originell, dürften aber für den durchschnittlichen Hörer der GREGORIAN-Zielgruppe eher Neuland bedeuten.
Während PINK FLOYDs Comfortably numb nicht die manische Intensität des Originals erreicht, gehört We love you aus der psychedelischen Phase der ROLLING STONES zu den Höhepunkten des Albums.
Überzeugend auch GREEN DAYs Boulevard of broken dreams und Send me an angel, das in der GREGORIAN-Version über wesentlich mehr Tiefgang verfügt, als das Pop-Original der Australier REAL LIFE.
Die eigentliche Überraschung sind aber die beiden Kompositionen aus der Feder der GREGORIAN-Macher Kohrs und Heusemann. Während A weakend soul mit fernöstlich anmutenden Klängen, Mussorgskys Promenade aus "Bilder einer Ausstellung" und verführerischem Frauengeflüster spielt, ist The forest eine tief emotionale und trotzdem tanzbare Dark Wave-Nummer.
Auch wenn "Masters Of Chant V" nicht ganz an "The Dark Side" heranreicht, so bietet es doch wieder einige akustische Leckerbissen. Den schwächeren Beiträgen kann man ja jederzeit mit der Skip-Taste ein Schnippchen schlagen.