Gregory Alan Isakov Evening Machines, Dualtone Records, 2018 |
Gregory Alan Isakov | vocals, guitar, banjo, piano, organ | |||
Steve Varney | guitar, banjo, vocals | |||
Jeb Bows | violin, vocals | |||
John Paul Grigsby | bass, vocals | |||
Philip Parker | cello, vocals | |||
Max Barcelow | drums, vocals | |||
Jamie Mefford | guitar, drums | |||
Jesse Bates | pedal steel | |||
Nick Forster | pedal steel, lap steel | |||
Ashlei Priest | vocals | |||
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01. Berth | 07. Caves | |||
02. San Luis | 08. Chemicals | |||
03. Southern Star | 09. Dark, Dark, Dark | |||
04. Powder | 10. Too Far Away | |||
05. Bullet Holes | 11. Where You Gonna Go | |||
06. Was I Just Another One | 12. Wings In All Black | |||
Allein inmitten eines großen Weizenfelds und am Himmel türmen sich die Wolken auf - ist das nun bedrohlich oder befriedigend? So entspannt wie Gregory Alan Isakov auf dem Cover seines neuen Albums dasteht und vermutlich auf seine eigene Ernte schaut - der Mann ist nicht nur Sänger, sondern auch Farmer -, droht ihm von oben wohl kein Ungemach.
Isakovs Songs sprechen allerdings eine andere Sprache. Auch auf seinem vierten Album stürzt sich der gebürtige Südafrikaner lustvoll in die Melancholie, besingt Bullet Holes, Caves oder klagt Dark, Dark, Dark. Fröhliche Farmerweisen hören sich anders an.
Immerhin hat sich Isakov im Studio in seiner Scheune dieses Mal auch vergraben, um die 12 Songs auf "Evening Machines" üppig, aber nicht überbordend zu instrumentalisieren. Der karge Klang seiner ersten Alben weicht hier einem Teppich aus Gitarre, Orgel, Pedal Steel und allerlei Streichern, der wie ein schwerer Luftzug über das Feld weht. Was I Just Another One fragt der Sänger mit einer Stimme, die klingt wie ein gefallener Engel. Und die Band verschleppt den Rhythmus in die unendliche Weite des mittleren Westens hinein.
Vielleicht ist dieses Album ja Americana in seiner reinsten Form. Man spürt die Verbundenheit Isakovs mit dem Land, auf dem er steht. Man ahnt die großen Träume, die doch nie Wirklichkeit werden. Und man hört die manchmal nur mühsam unterdrückte Wut, dass dieses Land all den Einsatz dann doch nicht belohnt: "Let's put all these words away", fleht Isakov fast wie ein Mantra.
Unter all den Songs liegt aber auch eine Verletzlichkeit, unter all dem Hall klingt das nackte Gerüst einer Stimme und einer Gitarre durch. Gregory Alan Isakov ist ein Purist, der sich auf diesem Album zu größeren Klängen hat leiten lassen. Man wünscht ihm nur, dass es ein warmer Sommerregen ist, der sich da am Himmel ankündigt und nicht der nächste Hagelsturm...