Greta Gaines

Whiskey Thoughts

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 05.09.2008
Jahr: 2008

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Whiskey Thoughts, Justice Records, 2008
Greta GainesVocals
Daniel TashianElectric Guitar, Acoustic Guitar, Drums, Percussion, Piano, Lap Steel, Vocals
Eric FritschKeyboards, Guitar
Millard PowersBad-Ass Bass
Jim BosiosDrums Galore
Bucky BaxterPedal Steel, Slide Guitar, Dobro, Fiddle, Mandolin
Lindsey JamisonDrums
Jarde ReynoldsBass
Ian MooreElectric Guitar, Sitar
Cullen FuchsTrumpet, Vibes
Kenny VaughnLead Guitar on L is 4 L-O-S-E-R
Hunt SalesDrums on Warrior
Chris CarmichaelStrings on Falling James
Steve BowmanDrums on Say Grace
Raul MaloGuitar on Say Grace
Willie NelsonGuitar on The Willie Waltz
Bobbie NelsonPiano on The Willie Waltz
Produziert von: Randall Jamail and Greta Gaines Länge: 44 Min 06 Sek Medium: CD
Side One: Drivin' SongsSide Two: Cryin' Songs
01. Whiskey Thoughts07. Falling James
02. Hey Evan08. Say Grace
03. Dirty Blonde09. Braggart
04. Armageddon Love Song (Under A Texas Sky)10. The Willie Waltz featuring Willie Nelson and Bobbie Nelson
05. L is 4 L-O-S-E-R11. I'm High
06. Love Is Twisted a girl meets boy duet with Raul Malo12. Warrior

Ein kurzer Blick aufs CD-Cover - dazu noch der whiskeygeschwängerte Titel - und man ordnet die Frau ungehört in die Country-Ecke ein. Aber das wäre bei Greta Gaines viel zu einfach und viel zu eindimensional. Die Frau ist zunächst mal ein Multitalent. Tochter des Schriftstellers und Erfinders des "Paintball"-Spieles Charles Gaines und der Künstlerin und früheren Miss. Alabama Patricia Gaines (das gute Aussehen kommt nicht von ungefähr) und von jeher ein Energiebündel. Eine begeisterte Fliegen-Fischerin, professionelle Extrem-Snowboarderin, Plattenlabelgründerin, Showmasterin und Moderatorin. Dass jetzt so eine auch noch gute Songs schreiben und verdammt gut singen kann, ist eigentlich fast schon zu viel. Ach ja: Filmmusiken schreibt sie gelegentlich auch noch, bzw. komponiert zu ihren eigenen Sport/Musik-Fernsehsendungen die Titelsongs. Jetzt könnte ich noch einiges aufzählen, aber hier geht's ja um Musik!

Die spielt bei der mittlerweile zweifachen Mutter nach wie vor eine große Rolle und im Vorprogramm von Tori Amos und Alanis Morissette war sie ebenso schon tätig, wie als Opener für Sheryl Crow.
Vor zwei Jahren hatte sie zwar die Lust auf kommerzielle Veröffentlichungen etwas verloren, jedoch überzeugte sie Randall Jamail zu einer neuen Scheibe und bald war Frau Gaines für ihre immer erträumte "real hippie country, psychedelic, southern rock"-Scheibe Feuer und Flamme. Unterstützt wurde sie von einer auserlesenen Schar Nashville-erprobter Musiker. Darunter Bucky Baxter, pedal steel- und slide guitar Experte u.a. schon für Steve Earle, Hayes Carll, Willy Clay und Ryan Adams. Außerdem Kenny Vaughn, 6-Saiten-Held bei Rodney Crowell, Billy Burnette, Jeff Black und wiederum Hayes Carll. Also Alles Leute mit Geschmack. Willie Nelson muss man wohl nicht weiter vorstellen.

Die Seite 1, ja, für diese LP-Reminiszenz gibt's ein Sternchen, öffnet mit Whiskey Thoughts gleich die Türen in einen Music Club und zwar einen, der außer am Dienstag auch an den restlichen Tagen und am liebsten Freitag und Samstag geöffnet ist. Akustische Gitarren, sehr rhythmisch, ein paar Elektrische drüber und eine heulende Wüsten-Slide. Dazu die Stimme dieser Sängerin, die gleichfalls an Mrs. Crow erinnert. Gefällt mir schon sehr gut und mit Hey Evan wird es noch besser. Country-Rock und Folk, richtig gut gespielt und mit der richtigen Prise Hemdsärmeligkeit. Wer da nicht automatisch mit Kopf und Becken in Bewegung kommt, hört sonst Death-Metal oder schon gar nix mehr. Die Kneipenerprobte Stimme von Greta Gaines schnurrt oder faucht - ganz nach Belieben. Außerdem gibt's hier ein göttliche Orgel und ein geiles Gitarrensolo.
Dirty Blonde nimmt sich etwas zurück, und kommt auf diesem Umweg fast noch straighter ins Mittelohr. Ein wahrhaft traumhafter Song, wie ihn nur wenige so hinkriegen. Was zum Davonschweben.
Der folgende Armageddon Love Song bleibt im ruhigen Fahrwasser, wird aber trotzdem hervorragend inszeniert und mit dem Harmoniegesang wird's erneut richtig schön. Die Pedal Steel setzt da noch ein Sahnehäubchen obendrauf.
Ein Frau mit so viel Power braucht - ebenso wie der Hörer - auch wieder mehr Drive und mit L is 4 L-O-S-E-R kommt wieder mehr Schwung rein. Das rockt in bester Country-Rock Manier und bei besagter Mrs. C. wäre das ein Hit. Und das folgende Duett mit Raul Malo von den MAVERICKS ebenso. Klar, hat das auch einen hohen Pop-Faktor, aber einen richtig Angenehmen und den versammelten Cracks an ihren Instrumenten zu lauschen ist allein schon ein Spaß.

Die zweite Seite beginnt mit einer atmosphärischen Ballade, die man auch problemlos im Repertoire von FLEETWOOD MAC unterbringen könnte und Mrs. Gaines demonstriert eindrucksvoll ihre stimmlichen Qualitäten. Nicht übel, Madam!
Cool groovt auch Say Grace, und mit jenem unwiderstehlichen Charme, der auch Sängerinnen wie Mary McBride auszeichnet, fasziniert Greta Gaines ihre Zuhörer.
Deutlich rockiger, roots-rockiger, wird's mit Braggart, wo die Gitarren auch mal ganz schön lärmen dürfen und der Drummer an die lange Leine kommt.
So eine Frau hat wohl keine Probleme Stargäste zu engagieren und Willie Nelsons charakteristischer Akustikgitarrensound bittet zu The Willie Waltz. Klingt erneut fantastisch, wie die Instrumente hier zusammenwirken. Und falls Willie mal keine Zeit hat...
I'm High klingt da - sehr passend - psychedelischer, ohne zu sehr abzudriften. Man lässt sich gerne auf diesen Trip ein und wenn zu Warrior wieder die Pedal Steel aufheult, dann gibt man sich auch gerne diesen Country-Desert-Klängen hin.
Ein durchgehend rockiges Album ist "Whiskey Thoughts" sicher nicht, doch jeder Song ist von herausragender Qualität und dass manches an Stimme und Stil bekannt vorkommt, kann man Mrs. Gaines nicht unbedingt ankreiden. Das klingt einfach richtig gut!
Falls jetzt jemand noch nicht sofort zum Kauf schreiten mag, dann darf er sich kostenlos auf der Homepage von Greta ein paar unveröffentlichte oder Live-Songs runter laden.
Ich sag euch: Blondes make more fun!

Epi Schmidt, 05.09.2008

 

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