Titel |
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01. Lantern Of Gius |
02. The 12th Vigil |
Musiker | Instrument |
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Marvin Dinneweth | Guitar |
Jeroen Moerman | Bass |
Arno Cottyn | Drums |
Die dritte Scheibe des belgischen Instrumental-Trios GROTTO ist gleichzeitig ihr Debüt bei Stickman Records. Und bei dem Hamburger Indie-Label, das ursprünglich ins Leben gerufen wurde, um die vielfältigen und zahlreichen musikalischen (Genie)-Streiche von MOTORPSYCHO zu veröffentlichen, sind sie sehr gut aufgehoben.
Denn das hier ist wirklich ein besonderes Album: „Lantern Of Gius“ beinhaltet lediglich zwei Siebzehnminüter die, wie schon erwähnt, völlig ohne Vocals auskommen. Da mag mancher erst einmal schlucken. Aber die beiden Stücke sind nicht nur von der Spieldauer gewaltige Soundgebilde, sondern offerieren oftmals zerklüftete Landschaften aus Post Rock, Stoner, Space Rock, Heavy Psychedelia und einem Schuss Krautrock.
Dabei vermeiden GROTTO aber die in diesen Genre oftmals doch quälenden Redundanzen, ergehen sich nicht in Endlosschleifen immer wiederkehrender Muster, sondern wechseln geschickt Dynamik und Melodiefragmente, setzen auch häufig akustische Parts als beruhigende Elemente ein und sorgen so für hinreichend Variabilität.
Dabei zerfasern die beiden Longtracks aber niemals ins Uferlose, sondern bleiben stets im Fluss. Der Hörer, der sich darauf einlässt, begibt sich auf einen musikalischen Trip, in dem die Grenzen von Zeit und Raum zu verschwinden scheinen und er sich eine gute halbe Stunde einfach treiben lassen kann, ohne gelangweilt zu werden. Ein außergewöhnlich faszinierendes, atmosphärisches Hörerlebnis.