Guy Davis

Skunkmello

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 05.03.2008
Jahr: 2008

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Guy Davis Homepage



Redakteur(e):

Frank Ipach


Skunkmello, Red House Records, 2008
Guy DavisVocals, 6-String & 12-String Guitars, 4 & 5 String Banjo, Harmonica
T-Bone Wolk4-String Banjo, Accordion, Organ
John PlataniaElectric Guitar
Nerak Roth PattersonElectric & Acoustic Guitars
Mark NaftalinOrgan, Piano
Mark MurphyString Bass
Walt MichaelMandolin, Resonator Guitar
Gary BurkeDrums
Produziert von: John Platania Länge: 65 Min 40 Sek Medium: CD
01. Natural Born Eas' Man08. Blackberry Ramble
02. Going Down Slow09. Fonza Curry
03. The Chocolate Man10. Maggie Campbell Blues
04. It Takes Love To Make A Home11. Skunkmello's Dance Of The Chickens
05. Shaky Pudding12. Hodking Bull At The Landing
06. Po' Boy, Great Long Ways ...13. Shooting Star
07. Blues In The Midnight Hour14. Uncle Tom Is Dead

Der Blues lebt. Das wird mir jetzt immer klarer, nachdem ich ihn ein paar Jahre vernachlässigt hatte. Irgendwann holt dich alles wieder ein. Schließlich habe ich als junger Bengel schon Blues-Scheiben von Muddy Waters und B.B.King gehört. Doch den ländlichen, den meist akustisch geprägten Blues wie ihn z.B. Charley Patton in den Zwanziger Jahren bekannt gemacht hat, der von Legenden wie Son House oder auch Robert Johnson später weitergeführt wurde, lernte ich erst viel später kennen. Man lernt bekanntlich nie aus . . .

Ein Künstler, den es gilt hier vorzustellen und der sich offenbar gut in der Geschichte des Delta-Blues auskennt, diese auch kongenial umzusetzen versteht, aber in Deutschland nun wirklich nicht über allzu große Reputation verfügt, ist Guy Davis: Gitarrist, Sänger, Songschreiber, Schauspieler, Regisseur, alles in Personalunion. Ein Bluesmann als Multitalent.
Schaut man auf Davis' Biografie und die Namen, die ihn musikalisch beeinflussten, trifft man auf geläufige Namen wie Skip James, Blind Willie McTell und Mississippi John Hurt. Die letztgenannten kennt der fachkundige Blueser als Vertreter des sogenannten Piedmont-Fingerpicking-Gitarren-Stils, als dessen Erbe sich auch Guy Davis versteht. In dieser ruhmreichen Tradition zu musizieren, stellt für einen Bluesmann wie Davis wahrscheinlich schon fast eine Selbstverständlichkeit dar. Nichtsdestotrotz fügt Guy Davis dem Selbstverständlichen einige ganz persönliche Aspekte hinzu, indem er aus den archaischen Schnittmustern wieder neue, tragfähige und gut sitzende Kleidung schneidert, sie in einen frischen Wind stellt und sich vom holprigen Weg der Erinnerungen in Richtung Horizont tragen lässt, wo er dann zum unbeschwerten Tanze auffordert. Guy Davis' Blues transportiert überwiegend gutgelaunte Momente, steht für ausgelassene Partystimmung am Ende einer arbeitsreichen Woche.

Das vorliegende Album, "Skunkmello", Davis' immerhin schon achtes Album für das amerikanische Roots-Label 'Red House', erschien bereits 2006. Doch da wir es hier mit zeitlosem Material zu tun haben, spielt das Veröffentlichungsdatum quasi keine große Rolle. Wichtig bleibt, das Blues-Fans in Deutschland diesen Mann kennenlernen sollten, weil dieser Künstler es verdient hat und weil dieses Album, "Skunkmello", einen wunderbaren Querschnitt durch die stets aufregende Welt des Blues widerspiegelt. Guy Davis interpretiert neben dem einen oder anderen Traditional zum größten Teil seine höchsteigenen Kompositionen, die, wie bereits erwähnt, im Country-Blues wurzeln, jedoch zwischenzeitlich durch einen elektrifizierten, urbaneren Stil aufgebrochen werden. Akkordeon, Mandoline und Banjo verschnaufen zugunsten elektrischer Gitarren, B-3 Orgel und Drums, während namhafte Musiker wie Mark Naftalin (u.a. BUTTERFIELD BLUES BAND), T-Bone Wolk (u.a. Hall & Oates; Shawn Colvin; Elvis Costello; Charlie Musselwhite) und John Platania (u.a. Van Morrison; Don McLean; Randy Newman; Bonnie Raitt; Natalie Merchant), der das Album übrigens produzierte, das Ruder übernehmen und Richtung Großstadt segeln.

"Skunkmello" hinterlässt einen sehr stimmungsvollen, ausgewogenen, abwechslungsreichen, musikalisch höchst fundierten Eindruck. Guy Davis und seine illustren Begleiter verstehen ihr Handwerk und erteilen uns eine lebendige Geschichtsstunde in der Tanzen und gute Laune ausdrücklich erlaubt ist.

Frank Ipach, 05.03.2008

 

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