Guy Davis Sweetheart Like You, Red House Records, 2009 |
Guy Davis | Various Acoustic Guitars, Banjo, Mandolin, Harmonica, Vocals | |||
Nerak Roth Patterson, John Platania | Electric Guitars | |||
Gary Burke, Brian Doherty | Drums | |||
Professor Louie (Aaron Hurwitz) | Piano, Electric Piano, Organ | |||
David Helper, Bernadette Marnell-Polumbo | Backing Vocals | |||
Martial Davis | Spoken Words & Vocal Percussion | |||
Mark Murphy | Acoustic Upright Bass | |||
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01. Sweetheart Like You | 08. Hoochie Coochie Man | |||
02. Slow Motion Daddy | 09. Steamboat Captain | |||
03. Follow Me Down | 10. Can't Be Satisfied | |||
04. Sweet Hannah | 11. Baby Please Don't Go | |||
05. Bring Back Storyville | 12. Angels Are Calling | |||
06. Words To My Mama's Song | 13. Goin' Back To Silverspring | |||
07. Down South Blues | 14. Ain't Goin' Down | |||
Guy Davis' neues, tatsächlich schon neuntes Album "Sweetheart Like You" klingt nicht wesentlich anders als sein Vorgänger "Skunkmello". Das liegt zum einen daran, dass Davis ein Traditionalist erster Güte ist, und stilistische Quantensprünge wohl kaum mit seinem musikalischen Selbstverständnis vereinen könnte, zum anderen folgerichtig auch daran, dass der New Yorker Sänger und Gitarrist auf seine altbewährte Mannschaft aus Produzent John Platania (ehemaliger Gitarrist in Van Morrisons Band) und Bassist Mark Murphy, Gitarrist Nerak Roth Patterson und Drummer Gary Burke zurückgreift. Die Herrschaften verstehen ihr Handwerk und somit steht einer soliden, in vielen Momenten auch guten Blues-Platte nichts im Wege.
Guy Davis selbst bedient wie üblich allerlei saitenbespannte Instrumente (Gitarren, Banjos und Mandolinen) und bläst eine ausgezeichnete, technisch hochstehende, nicht immer in typischer Blues-Harp-Manier klingende Mundharmonika. Routiniert wechselt Davis zwischen seinen (insbesondere für Gitarristen) spannenden Solodarbietungen, die stets dem archaischen Country-Blues huldigen und neben Selbstkomponiertem auch gerne adäquate Traditionals (Leadbelly, Son House) aufgreifen und diese mit knarzender, bärbeißiger Stimme intonieren, sowie breitgefiederten Arrangements wie dem von Bob Dylans "Infidels"-Album stammenden Titelsong Sweetheart Like You. Hier klingt Guy Davis mit seiner entspannt aufspielenden Band nicht grundlegend anders als seinerzeit His Bobness und erinnert tendenziell auch in seiner musikalischen Lockerheit und soulumwehten Transparenz an selige Mittsiebziger Van Morrison-Einspielungen. Die gefühlt Hundertste Studioeinspielung des arg strapazierten Willie Dixon Klassikers Hoochie Coochie Man hätte es, ginge es nach mir, nicht unbedingt gebraucht, aber sei's drum, "Sweetheart Like You" wird dadurch nicht wesentlich schlechter...
Ohne das Gesamtergebnis damit schmälern zu wollen: Nichts bahnbrechend Neues im Hause Davis, aber für seine Fangemeinde lieb gewonnenes und vertrautes Schaffen auf hohem Niveau und selbstredend mit genügend Wohlfühlfaktor, um diesem Album eine unmissverständliche Empfehlung für alle interessierten Blues-Freunde anzuheften.