The Life I Know, Ferret / Soulfood, 2008 | ||||
Cole Wallace | Vocals | |||
Patrick Meadows | Guitar | |||
Brent Schindler | Bass | |||
TJ Sego | Drums | |||
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1. The Path To Certainty | 7. Playing God Is Playing For Keeps | |||
2. I Was Born With Two First Names | 8. Falling From The Fence | |||
3. Challenger Pt. 2 | 9. Sleeping in The Train Yard | |||
4. If We Live Right, We Can't Die Wrong | 10. Gone Fishing, See You In A Year | |||
5. What Will Happen If I Hit Enter | 11. Paved Gold With Good Intentions | |||
6. The Fear In Your Eyes | 12. I'll Splatter You Like Jackson Pollock | |||
Was ist "Hardcore"? Diese Frage, gestellt in einer x-beliebigen Fußgängerzone, wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit mit "Filmchen des XXL-Genres" bzw. der "täglichen Maloche" (... ey Alter, dat war heute wieder Hardcore ...) beantwortet. AGNOSTIC FRONT, DISCHARGE, CRO-MAGS, PRO-PAIN ... solche und andere Namen dürften in betreffendem Zusammenhang eher selten fallen.
Das (musikalische) Genre "Hardcore", selber vergleichsweise ein kommerzielles Schattendasein fristend, wird gerne dann herangezogen, wenn es um die Einflüsse und Wurzeln der eigenen kompositorischen Darbietungen geht. Häufig bezieht sich das auf die festgestellte Kompromisslosigkeit innerhalb der eigenen Songs. Das es sich beim "Hardcore" jedoch nicht ausschließlich um das Herunterrotzen meist kurzer Wutbrocken handelt beweisen die Amerikaner GWEN STACY, deren Musik sich auf einer ausgesprochen experimentellen Schiene bewegt.
"The Life I Know" ist das Debut-Album einer Band, die im Winter 2004 inmitten der Estadas Unitas (Indianapolis) gegründet wurde. Nachdem man seinen Stil gefunden hatte, ging es schnell ohne die vorherige Veröffentlichung einer CD auf Tour (u.a. im Vorprogramm von THE DEVIL WEARS PRADA, THE HUMAN ABSTRACT oder MYCHILDREN MYBRIDE). Mit zusätzlich gewonnener Erfahrung begab man sich schließlich im Herbst 2007 ins Studio. Als Produzent konnte man Brian McTernan gewinnen, der zuvor bereits mithalf, Longplayer von CAVE IN, SNAPCASE und THRICE zu veredeln.
GWEN STACY lassen sich durchaus als "Proggies" innerhalb der Szene einordnen. Ihr experimenteller Hardcore liegt meilenweit neben der landläufig verbreiteten Haudrauf-Mucke und weiß durch seine vielen Breaks zu überzeugen. Ein kleines Manko stellt allerdings die zu weit in den Hintergrund gemischte Gitarre dar, welches der Produktion einiges an Druck wegnimmt. Sänger/Shouter Cole Wallace liefert eine abwechslungsreiche Vorstellung, welche dem Hörer wie das gesamte Album jedoch eine gewisse Konzentration abverlangt. Anhänger von metal-lastigen Groovern á la PRO-PAIN dürften eventuell Schwierigkeiten mit der Vielfältigkeit der einzelnen Tracks bekommen. Der spannungsgeladene Mix aus technischer Finesse, Brutalität und melodischen Momenten macht "The Life I Know" zu einer Empfehlung für alle Hardcoreler, die nicht ausschließlich mit 110 m.p.h. durch die Konzertsäle fegen müssen.
(Das endgültige Cover lag bei Redaktionsschluß noch nicht vor)