Halfway Remember The River, Laughing Outlaw Records, 2006 |
Chris Dale | Vocals, Guitars, Harmonica | |||
John Busby | Vocals, Guitars, Percussion | |||
Ben Johnson | Bass, Vocals, Organ, Synth | |||
Liam Fitzpatrick | Mandolin, Banjo | |||
Noel Fitzpatrick | Pedal Steel, Guitars | |||
James Cruickshank | Piano, Organ | |||
Elwin J. Hawtin | Drums,Percussion | |||
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1. River Roads | 8. Favour For A Friend | |||
2. Dean And The Fitzroy | 9. Left For Luck | |||
3. Dearest Mother | 10. Big Wave | |||
4. Factory Floor | 11. Chance | |||
5. Cherri Ann | 12. Wear Me Out | |||
6. Billy Jo & The Bullyman | 13. Edger Of The Peer | |||
7. Ballad Of Liza Browne | ||||
Ich hab keine Ahnung, warum die den Promo-CDs beiliegenden Pressetexte hin und wieder so wirres Zeugs von sich geben. Hier werden die australischen HALFWAY, deren letztes Album "Farewell To The Fainthearted" vergangenen Sommer im Hooked On Music besprochen wurde, als Schnittmenge aus Bands wie THE JAYHAWKS und FLYING BURRITO BROTHERS angepriesen. Wenn überhaupt, trifft diese Klassifizierung nur marginal zu. HALFWAY haben glücklicherweise ein eigenes Profil entwickelt, welches aber eher in Richtung DRIVE-BY TRUCKERS, BOTTLE ROCKETS oder UNCLE TUPELO verweist und sich heuer beim aktuellen Album "Remember The River" auf musikalische Querverweise wie R.E.M. oder Paul Westerbergs THE REPLACEMENTS kapriziert.
Habe ich beim letzten Album noch den Mangel an herausstechenden Hooklines bekrittelt, verändert sich HALFWAYs Ausrichtung aktuell fast um 180 Grad. Es reiht sich quasi ein Ohrwurm an den nächsten, so dass sich "Remember The River" als ausgesprochen wohlklingendes und unterhaltsames Album präsentiert. Allerdings mündet die neue Glückseligkeit öfters auch in eine neue Oberflächlichkeit, weil sich die neuen Songs nach mehrmaligem Hören schon ein wenig abnutzen. Die Jungs um die beiden Lead-Vocalisten Johnny Busby und Chris Dale, deren gesangliche Performance einwandfrei überzeugt, verzetteln sich ab und an in der vordergründigen Suche nach der ultimativen Hookline und lassen ein wenig an Tiefe vermissen. Was zwar für den Moment gar nicht so schlimm erscheint, auf Dauer aber die Halbwertzeit der Songs minimiert. Ich habe mir die CD über einen Zeitraum von drei Wochen immer wieder mal angehört und verspürte gegen Ende eine gewisse Hörmüdigkeit. Insofern kann ich dem neuen Produkt aus dem Hause HALFWAY nicht unbedingt die Bestnote attestieren, weiss jedoch zu berichten, dass "Remember The River" wahrlich keine schlechte CD ist, aber letztlich nicht das Zeug zum Überflieger besitzt.
Der interessierte Leser soll auch zur Kenntnis nehmen, dass die sogenannten Country- bzw.Alternative Country-Elemente auf dem aktuellen Werk der Australier kaum eine tragende Rolle spielen, sondern nur als schmückendes Beiwerk fungieren und somit in den Verdacht der Alibiinstrumentierung geraten. HALFWAY sehen sich neuerdings offenbar lieber als reinrassige Rock-Band, denn als Verfechter des puren Americana-Gedankens. Solange es allerdings auf diesem angemessen hohen Niveau geschieht, sollte es den Hörer nicht weiter irritieren.