Daryl Hall & John Oates Do It For Love, Sanctuary Records, 2003 |
Daryl Hall | Vocals, Electric Guitar, Keyboards | |||
John Oates | Vocals, Guitar | |||
Gäste: | ||||
T-Bone Wolf | Acoustic Guitar, Bass | |||
Sheppard | Acoustic Guitar, Programming, Sequencing | |||
Todd Rundgren | Acoustic & Electric Guitars | |||
Billy Mann, Greg Fitzgerald | Acoustic Guitar | |||
Jeff Catania, Mike Shimshack | Electric Guitar | |||
David Sancious | Keyboards | |||
Jack Daly | Bass | |||
Mickey Curry | Drums | |||
Kenny Gioia | Drums, Percussion, Programming, Sequencing | |||
Greg Bieck | Programming, Sequencing | |||
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1. Man On A Mission | 8. Miss DJ | |||
2. Do It For Love | 9. (She) Got Me Bad | |||
3. Someday We'll Know | 10. Breath Of Your Life | |||
4. Forever For You | 11. Intuition | |||
5. Life's Too Short | 12. Heartbreak Time | |||
6. Getaway Car | 13. Something About You | |||
7. Make You Stay | 14. Love Is A Dangerous Time | |||
Nichts gegen den musikalischen Geschmack meiner Tochter, jeder hat mal klein angefangen. Aber den letzten Beweis für die Zwiespältigkeit der neuen Hall & Oates Scheibe lieferte mir mein 9-jähriges Goldstück heute morgen, während ich mich wiederholt anschickte, mir eine Meinung über die neuen Songs der altehrwürdigen Amerikaner zurechtzulegen. DIE Protagonisten des blue-eyed soul.
Es lief gerade Song Nummer 4 Forever for you und mein Töchterchen tänzelte freudestrahlend durchs Zimmer und fragte nach den Interpreten dieser allzu gefälligen Musik. Das passiert in dieser Form höchst selten und gab mir zu denken. Kollege Fred aus München äußerte vorab schon sein Befremden und faselte (Häh? Wer faselt??) etwas von einer verdächtigen Affinität zu diversen "boygroups". Ach was, dachte ich.
Festen Willens, mich von derlei Hiobsbotschaften nicht aus dem Konzept bringen zu lassen, muss ich nun aber tatsächlich konstatieren, dass die alte Magie aus den Siebzigern bzw. Achtzigern leider verloren gegangen ist. Mensch, ich mochte die Herren seinerzeit wirklich gern.
Zugunsten einer völlig verwässerten, charts-angepassten, ohne jegliches persönliches Profil auskommenden Mucke, haben Hall & Oates ihre einstmals so charmanten Hooklines völlig aus den Augen verloren.
Sicher, zuckersüße Melodien schrieben sie schon immer und zu ihren Grooves konnte man auch trefflich über den Tanzboden schweben. Aber so... schwer enttäuscht bin ich! Absolut austauschbar!
Bliebe da nicht wenigstens die unverwechselbare Stimme Daryl Halls als letzter Rettungsanker, versänken diese Songs vollends in den formatierten Ätherwellen des Mainstreamradios. Bezeichnend die Tatsache, dass der beste Titel aus fremder Feder stammt. Und zwar das herzerfrischende Someday we'll know, von Gregg Alexander und seinen NEW RADICALS aus dem Jahre 1999.
Man on a mission bleibt auch hängen, klingt relativ unverbraucht.
Über dem soulgetränkten Schleicher Heartbreak time schwebt noch ein Hauch von Echtheit, ansonsten aber kommen sie aus der modernen R&B-Sackgasse nicht heraus. Das ist etwas für die Freunde von SIMPLY RED oder meinetwegen auch der LIGHTHOUSE FAMILY.
Mit der entsprechenden Promotion, ließe sich dieses Werk sicher gut unter den Fanscharen ebengenannter Combos verkaufen.
Fazit : "I can't go for that".