Peter Pan Speedrock

Hamburg, Logo, 27.09.2003

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Konzertbericht

Reviewdatum: 27.09.2003

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Redakteur(e):

Ralf Stierlen


Hamburg, Logo, 27.09.2003

Ein perfekter Tag in der Hansestadt. Zunächst gewinnt der FC St. Pauli nach einer guten ersten und einer unterirdischen zweiten Halbzeit mit 2:0 (hört sich richtig schön souverän an) gegen den in der Tabelle bis dato höher plazierten SC Paderborn, und dann gibt es abends im Logo noch die volle Breitseite mit PETER PAN SPEEDROCK, die ihr neues Album "Lucky bastards" (siehe Reviews) vorstellen.

Zunächst spielen die aus New Jersey stammenden RUMBLERS um Frontmann Donnie im sich langsam füllenden Brutofen. Der Mix aus hemdsärmeligem (wobei das Hemd Karos tragen muß) Old School Punk im Stile von SOCIAL DISTORTION oder den DEVIL DOGS mit einer gehörigen Prise Rock'n'Roll funktioniert zum Einheizen ganz gut, insbesondere nachdem der Soundmischer allmählich den zu lauten Bass in den Griff bekommt. Noch besser würde mir die Musik gefallen, wenn sie noch ein bißchen mehr Richtung Rockabilly ginge, aber ist auch so in Ordnung.

Aber dann: PETER PAN SPEEDROCK machen ihrem Namen alle Ehre und rocken das Haus - und wie.
Sänger und Gitarrist Peter van Elderen wirkt eigentlich unscheinbar, aber sobald er eine Gitarre umgebunden und das Mikro vor sich hat, verwandelt er sich in eine Mischung aus Lemmy, Angus Young und Speedy Gonzales. Bassist Bart Geevers wuchtet sein Instrument in die Hüften, Ausfallschritt und ab geht's - ab und zu auch eine Art Gesangseinlage, wobei man um das Mikrofon fürchten muß, so wie er den Mund aufreißt. Das Größte ist aber Drummer Bart Nederhand: ein Tier, Herr Grzimek! Wer die Muppets kennt, kann sich ein Bild von der Vehemenz und Geschwindigkeit des Drummings machen.

Das Trio aus der Rockcity Eindhoven ballert auf die begeisterte, teils hüpfende, teils staunende Menge ein und bietet eine unnachahmliche Rocken-bis-der Arzt-kommt-Show. Die Mischung aus Zeke, MOTÖRHEAD und den MISSFITS wird (wie auch bei den RUMBLERS) aus traurigem Anlaß mit einem Johnny Cash-Cover angereichert.

Nach gut anderthalb Stunden und einer knackigen Zugabe (der Bassist behauptete, das würden sie sonst nie machen - glaube ich nicht wirklich) suchen die Zuschauer erschöpft, aber glücklich die angenehm kühle Hamburger Abendluft auf.

Ralf Stierlen, 02.10.2003

 

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