Hamburg, Markthalle, 15.04.2008 | |
Ich gebe es zu ... ich hatte mich auf einen gemütlichen Abend eingerichtet, auf einen lässig
aufspielenden Godfather des politischen Protestsongs, einer zwar gut gefüllten, aber nicht
ausverkauften Halle und ein süffiges Getränk zum Vortrag des Meisters. Mein inneres Gefühl sollte mich nicht täuschen, denn es wurde voller und voller und
spätestens als BILLY BRAGG die Bühne betrat, hätte man keine 10 weiteren Leute mehr in
den
Saal bekommen können. Ich will jetzt jedoch nicht weiter mit meinen eigenen Problemen langweilen. Warum ich das alles
erzähle
??? Kommen wir aber nun endlich zum eigentlichen Konzert. Ungewöhnlich war die rund halbstündige
Verspätung, mit der der Gig begann. Spätestens mit den ersten "Hits" sollte sich dies jedoch ändern und davon gab es an diesem
Abend
eine ganze Menge. Stellvertretend hierfür seien nur There Is Power In A Union, Waiting
For
The Great Leap Forwards, Milkman Of Human Kindness und A New England genannt. Im weiterten Verlauf erfuhr das Publikum auch die Entstehungsgeschichte des Liedes Old Clash Fan Fight Song (Billy versagte die Stimme einmal beinahe bei einem Flug innerhalb der USA vom sonnigen Florida in einen anderen Staat mit wesentlich schlechterem Klima) und die Anfänge von BILLY BRAGGS Musiker-Karriere, die fast punktgenau vor 30 Jahren durch ein Open-Air-Festival iniziiert wurde, bei dem er THE CLASH gesehen hat. Auch die schon fast tradionelle Aufforderung an die Zuschauer, politisch wachsam und solidarisch zu bleiben und sich nicht dem Zynismus hinzugeben, fehlte diesmal nicht. Mit diesem fast zehnminütigen Appell leitete er den ebenfalls neuen Song I Keep Faith ein. Nach einem ausgiebigen Zugabeteil und einer Gesamtspielzeit von etwa 1 3/4 Stunden, entließ BILLY
BRAGG dann sein begeistertes Publikum in den Hamburger Nachthimmel. |