Headlines, Blue Rose Records, 2007 | ||||
Hank Shizzoe | Vocals, Guitars, Lap Steel, Bouzouki, Ukulele, Violin Bass, Banjo, Piano, Organ, Percussion | |||
Oli Hartung | Guitars | |||
Michel Poffet | Upright Bass | |||
Christoph Beck | Drums, Percussion | |||
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1. Are We There Yet? | 8. Forgive And Remember | |||
2. Hey Now Say Now | 9. Out Of Control | |||
3. The Farmer's Song (For All) | 10. Monochrome | |||
4. 49 Days And 50 Nights | 11. Flash In The Pan | |||
5. Yea! Heavy And A Bottle Of Bread | 12. The Sailor And The Queen | |||
6. Make The Jockey Run | 13. Thanks I'm Feeling Fine | |||
7. Headline | ||||
Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass der Schweizer Hank Shizzoe und seine Mannen nie wirklich von meinem Radar erfasst wurden. Großer Fehler! Ich hatte vor Jahren mal dieses rote Solo-Album (Hank Shizzoe/2001) gehört, für ordentlich befunden, aber den Eidgenossen dann nicht weiter verfolgt. Dumm gelaufen . . .
Jetzt, da Hank auf unserem deutschen Lieblings-Roots-Label Blue Rose veröffentlicht, werde ich dahingehend belehrt, dass das neue Shizzoe-Werk, "Headlines", einen wahren Volltreffer markiert. Junge, Junge, diese Schweizer haben es absolut drauf. Da versteht man auch die Lobgesänge aus Amerika, die den knorrigen Songschreiber aus der Schweiz als den besten Roots-Import der letzten Jahre inthronisieren. Da kann der andere Schweizer, den man vielleicht noch in Erinnerung hat, Reto Burrell, aber noch ein paar intensive Lehrstunden buchen. Nix gegen Retos Alben, aber was Shizzoe & The Directors hier zelebrieren, hat absolutes Weltformat. Das ist durchweg hochgradig authentische Wurzelpflege, im Sinne Shizzoes unverkennbarer Vorbilder bzw. Inspirationsquellen: Mark Knopfler, Tom Petty, JJ Cale, Sonny Landreth, Daniel Lanois, Bob Dylan und wie sie alle heißen mögen. Hin und wieder pflegt Shizzoe auch seinen Hang zu popmusikalisch inspiriertem Liedgut und erinnert in seiner ungezwungenen Leichtigkeit an die Kollegen von BLACKIE AND THE RODEO KINGS.
Das Schöne ist, das Shizzoe auf "Headlines" griffigere und packendere Lieder schreibt, als z.B. zuletzt Mark Knopfler, dessen Soloalben ja eher ein leichtes Gähnen evozierten. Aufgrund seiner Stimmfärbung und seiner lakonischen Diktion erinnert Hank sehr häufig an den guten alten DIRE STRAITS-Chef, und lässt uns wehmütig an deren vergangene Glanzzeiten zurückdenken.
Hank Shizzoes neue Begleitcombo, THE DIRECTORS, gleicht bis auf eine personelle Veränderung seiner alten Band LOOSE GRAVEL: Der Gitarrist Oli Hartung bereichert den "Headlines"-Sound noch um einige weitere spannende Aspekte. Hier gibt's also Saitenartistik satt, seien es schmirgelnde Rhythmus-Gitarren oder sengend heisse, an Landreth gemahnende, Lap-Steel oder Slide-Gitarrenexkurse, oder abwechslungsreiche akustische Facetten, die Shizzoe selbst per Bouzouki, Ukulele bzw. Banjo beisteuert.
Dreizehn Songs, davon ein Dylan-Cover, und von Langeweile aber auch überhaupt nichts zu spüren. Zudem überzeugt "Headlines" mit vorzüglichem, vollfettem, geradeaus gerichtetem, ungekünstelten Sound, der der Intention dieses Albums maßgeblich in die Karten spielt: Ein kurzweiliges, an traditionellem Songwriting geschultes Roots-Rock-Album mit Ecken, Kanten und jenen gewissen Reibungspunkten, die es aus dem Angebot guter und handwerklich solider Roots-Alben ein gutes Stück herausragen lässt. Volltreffer !