Hans Platz

Timestamps

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 01.11.2013
Jahr: 2013
Stil: Instrumental Rock

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Redakteur(e):

Marc Langels


Hans Platz
Timestamps, Cargo Records, 2013
Hans PlatzGitarre
Wolfgang HaffnerSchlagzeug
Fabio TrentiniBass
Marco MinnemannSchlagzeug
Pete GriffinBass
Wolfram KellnerSchlagzeug
T.M. StevensBass
Mattias IA EklundhGitarre
Produziert von: Hans Platz Länge: 35 Min 33 Sek Medium: CD
01. Birdrange07. Freak Sauna
02. Spanish Race On A Devil's Highway08. Deadman
03. Pull It Out09. Timestamps
04. Father10. This Is War
05. Red Room Nine11. Alive
06. Axetasy

Hans wer? Das dürfte wohl die Reaktion der meisten Musikfans sein, die den Namen des Erlanger Gitarristen zuvor noch nie gehört haben. Es war auf jeden Fall auch meine. Aber alleine schon die Gästeliste, die der Mann aus Mittelfranken für sein wohlgemerkt Debüt-Album gewinnen konnte, liest sich so beeindruckend, dass meine Neugier geweckt war. Denn mit Bassist T.M. Stevens (James Brown, Joe Cocker, Tina Turner, Steve Vai) sowie den Schlagzeugern Marco Minnemann (Steven Wilson Band, THE ARISTOCRATS, Joe Satriani, Paul Gilbert) und Wolfgang Haffner (Chaka Khan, Klaus Doldingers Passport, METRO, Nils Landgren, Till Brönner) hat er ja nun nicht irgendwen sondern echte „Schwergewichte“ der Branche an Land gezogen, die sicherlich nicht bei jedem Projekt oder jeder Solo-CD mitmachen.

Von daher darf es nicht verwundern, dass Platz auf seiner CD nicht wie ein Anfänger daherkommt, sondern in die – leider nur – 35 Minuten Spielzeit elf starke Kompositionen packt, die Vergleiche mit den Großen der Szene, wie Joe Satriani, Steve Vai, Tony MacAlpine aber mal so gar nicht zu scheuen brauchen. Ganz im Gegenteil, es dürfte nicht all zu sehr verwundern, wenn Platz – vorausgesetzt er nimmt weiterhin solche starken Alben auf – bald ebenfalls zu den gefragten Saitenhexern des Planeten gehören würde.

Findet ihr übertrieben oder glaubt ihr nicht? Dann solltet ihr euch aber mal schnell dieses Meisterwerk namens “Timestamps“ anhören. Ich bin mir sicher, dass dann ganz schnell alle Fragen oder Zweifel weggewischt sind. Denn die Tricks an der Gitarre, die die anderen draufhaben kann Platz auch alle. Das artet zwar manches Mal ein wenig in instrumentelle Selbstdarstellung aus, aber die macht hier wenigstens wirklich Spaß. Aber Platz liebt nicht nur die schnellen Passagen, auch für gefühlvolle Nummern wie Father und Alive ist er mit seinem Spiel der richtige Mann.

Außerdem ist Platz im Gegensatz etwa zu den früher zahllos auftretenden Gitarren-Proteges eines Mike Varney wirklich darauf fokussiert, immer ein interessantes Motiv beziehungsweise eine spannende Gitarren-Melodie in den Mittelpunkt der Songs zu stellen, ähnlich wie ein Joe Satriani. Dazu experimentiert er gerne mit verschiedensten Sounds, so wie es auch ein Steve Vai tut. Zumal eine seiner Stärken darin liegt, die Stücke nicht zu überfrachten, denn keines der Lieder ist länger als knapp über vier Minuten. Aber Platz interessiert nicht nur die Gitarre, er achtet auch darauf, dass sich die anderen Instrumente einbringen können, dadurch grooven die Stücke denn meist auch wie Hölle. Kein Wunder bei Minnemann oder Haffner an den Kesseln und Becken.

“Timestamps“ ist ein Debüt-Album, das stilistisch ganz stark an Satrianis “Not Of This Earth“ erinnert, aber eben auch Elemente beinhaltet, die sehr typisch für das Schaffen von Steve Vai sind. Hans Platz hat damit bewiesen, dass er es mit den Stars der Szene aufnehmen kann und keinen Deut schlechter als diese musiziert. In wenigen Jahren wird denn wohl niemand mehr fragen, Hans wer? Dann dürfte der Name Hans Platz den Freunden instrumentaler Rock-Musik längst ein Begriff sein – und zwar nicht nur in Deutschland sondern weltweit.

Marc Langels, 28.10.2013

 

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