Harem Scarem

The Early Years

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 17.05.2003
Jahr: 2003

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Harem Scarem Homepage



Redakteur(e):

Joachim Domrath


Harem Scarem
The Early Years, Frontiers Records, 2003
Harry Hess Vocals
Pete Lesperance Guitars, Background Vocals
Mike Gionet Bass, Background Vocals
Darren Smith Drums
Produziert von: Harem Scarem Länge: 59 Min 24 Sek Medium: CD
1. Whatever I Want9. Staying Away
2. When The Morning Comes10. Last Time
3. Say Goodbye11.One Of The Wounded
4. Looking Back12.The Right Time
5. All Over Again13. You're The One
6. Honestly14. Out Of Love
7. Lovin Like 9015. I Can Hear Them Now
8. Step At The Time16. End Of Time

Die Vergangenheit holt jeden irgendwann ein. So ergeht es auch der Band HAREM SCAREM, die seit einigen Jahren zu den besten Melodic Rock Bands in Europa gehört. "The Early Years" enthält Demos und Songs aus den späten 80er Jahren der Band.
Als bei Ebay obskure Demo Aufnahmen ihrer Gründerzeit für knapp 1.000 Dollar versteigert wurden, entschloß sich die Band, das alte Material selbst zu veröffentlichen.

Zwischen ihrem letzten Werk "Weight Of The World" und den "Early Years" liegen ca. 15 Jahre. Und das hört man. "Weight Of The World" ist HAREM SCAREMs bisher bestes Album. Erschienen im Jahre 2002, enthält es 11 Songs voller musikalischer Intensität und Einfallsreichtum. Keine Melodic Rock Band versteht es so gekonnt, Modern Rock mit Melodic Rock zu verbinden.
So klingt This Ain't Love wie eine Parade-AOR-Nummer. Die Ballade kriecht in die Gehörgänge und hält sich dort hartnäckig.
Killing Me, Outside Your Window, You Ruined Everything, Charmed Life oder If You fetzen dagegen mit beeindruckender Intensität aus den Boxen. Die Song sind kräftig mit MODERN Rock-Passagen bereichert und klingen dennoch harmonisch. HAREM SCAREMs eigene musikalische Identität bleibt nahezu erhalten. Zu keiner Zeit besteht die Gefahr, eine simple Kopie von THIRD EYE BLIND oder etwa 3 DOORS DOWN zu hören.
Der Rest des Albums, mit Songs wie All I Want, See Saw oder Voice Inside, ertönt in bewährter Melodic Rock Qualität. Wie gesagt, "Weight Of The World" zählt zu den derzeit stärksten Melodic Rock CDs auf dem Markt.

Gehen wir jetzt 15 Jahre zurück zu den Gründerjahren der Band. Harry Hess und Pete Lesperance waren schon an Bord. Bassist Mike Gionet und Drummer Darren Smith (jetzt EMERALD RAIN) haben die Band längst verlassen.
Der Opener Whatever I Want klingt erstaunlich frisch und auch soundtechnisch so gar nicht nach 80er Jahre Mainstream. Ohrenfreundlicher AOR mit soliden Gitarrenphrasen und perfektem Chorgesang. Beim nachfolgenden When The Morning Comes macht sich, bis auf den Refrain, sogar ein bisschen HUMBLE PIE-Feeling breit. Schörkeloser Rock mit trockenem Gitarrensound. Das gefällt.
Say Goodbye klingt wie eine typische 80er AOR-Ballade. Anders als bei den ersten Songs klingt das Schlagzeug typisch nach damaliger Zeit. Viel Matsch und viel Hall. Klanglich keine Offenbarung.
Looking Back ist rockiger, krankt aber unter unglücklich arrangierten Vocal Passagen. Das erneut matschige Schlagzeug und die sehr zurückhaltend klingenden Gitarren tragen auch nicht gerade zur Steigerung bei. Was eingeschränkt auch für das unaufgeregte Rocknümmerchen All Over Again gilt. Hatten wir diese Phase nicht auch einmal bei 38 SPECIAL oder DOC HOLLIDAY? Immerhin macht die schöne Melodie wieder etwas Boden gut.
Die erwähnten gesanglichen Unzulänglichkeiten ziehen sich wie ein roter Faden durch die restlichen 10 Songs. Man hat ständig das Gefühl, Instrumente und Vocals liegen ein halben Ton auseinander. Erst das abschließende End Of Time klingt nach bewährter HAREM SCAREM-Qualität. Kein Wunder, ist der Song doch ein Bonustrack der japanischen "Weight Of The World"-Version.

Zwischen "Weight Of The World" und "The Early Years" liegen 15 Jahre und musikalische Welten.Während das aktuelle Album mit zum Besten im AOR gehört, verfügen die frühen Aufnahmen der Band teilweise nur über den naiven Charme einer Übungsraum-Aufnahme. Ausgenommen davon allerdings die Songs 1, 2 und 16.
Klang und Produktion von "Weight Of The World" sind sehr gut. "The Early Years" reissen einen dagegen klanglich nicht vom Hocker. Allerdings wird die Band damals auch nicht über das notwendige Equipment verfügt haben. Insofern klingt es immer noch nach bewährtem AOR-Mischmatsch-80er-Jahre-Sound.

Joachim Domrath, 17.05.2003

 

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