Waking the jester, Mammoth Junction Inc., 2007 | ||||
George Belanger | Vocals | |||
Derrick Gottfried | Guitars, Bass, Vocals | |||
Darren Moore | Keyboards, Guitars, Vocals | |||
Nick Rivers | Bass, Vocals | |||
Gäste: | ||||
Glen Willows | Guitars | |||
Steve Broadhurst | Drums, Percussions | |||
Jim Cote | Bass | |||
Brent Fritz | Drums | |||
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1. Shine on | 8 Take it or leave it | |||
2. Rise | 9. Lolita | |||
3. Hell or high water | 10. Inbound train | |||
4. 40 days in your car | 11. Little white lies | |||
5. Black out the sun | 12. You can't go back | |||
6. How long | 13. Taste it | |||
7. This limbo | ||||
In den Achtzigern gehörte HARLEQUINs Innocence zum Standardrepertoire der Rock-DJs. Der Song war aber auch so ziemlich das einzige Überragende, mit dem die Band in größerem Stil Eindruck schinden konnte. Halt, nein! Vergessen wir nicht das geniale Artwork des Albums "One false move".
Auch wenn das jetzt keine überwältigende Ausbeute ist, so genügte es um in Europa bei einer kleinen, aber erlesenen Fanschar Kultstatus zu erlangen, während man in der kanadischen Heimat als nimmermüde Tourband präsent war.
Zweiundzwanzig Jahre nach dem letzten Studio-Album sind HARLEQUIN nun mit ihrem neuen Werk "Waking the jester" wieder am Start und man hat das Gefühl, als sei die Zeit stehen geblieben. Stilistisch bietet die Band immer noch typischen Melodic Rock von jenseits des großen Tümpels, wie wir ihn auch von Bands wie AUTOGRAPH, BALANCE oder BLACK 'N' BLUE noch im Ohr haben.
Mit diesem Stoff kann man sicher bei den lokalen Radiostationen landen, die sich auf klassischen Rock der Siebziger und Achtziger spezialisiert haben, in Europa dagegen ist dieser Sound inzwischen mausetot. Selbst wenn nicht, spätestens die vorwitzige, bisweilen dezent bluesbeeinflusste Gitarre, die für Frische und gemäßigte Härte sorgt, würde hierzulande das Todesurteil für Radioeinsätze bedeuten.
Bleibt also für HARLEQUIN nur die kleine Zusammenrottung der üblich verdächtigen Melodic Rock-Fans als Zielgruppe. Die bekommen mit "Waking the jester" ein ordentliches, aber kein überragendes Album vorgesetzt.
Der Knackpunkt ist wie so oft das Songwriting. Die Kanadier liefern eine über weite Strecken solide Leistung ab, aber die magischen Momente sind zu selten gesät. Zurückhaltende, atmosphärische Nummern wie This limbo oder Lolita haben unbestritten ihren Reiz und sind mehr als hörenswert, aber insgesamt findet sich auf "Waking the jester" wie bereits bei früheren HARLEQUIN-Veröffentlichungen einfach zu viel Allerwelts-Melodic-Rock.