Hayes Carll

Little Rock

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 16.03.2006
Jahr: 2004

Links:

Hayes Carll Homepage

Hayes Carll @ facebook

Hayes Carll @ twitter



Redakteur(e):

Epi Schmidt


Hayes Carll
Little Rock, Me And My Americana Records/Rounder Records, 2004
Hayes Carll Acoustic Guitar, Vocals
Kenny Vaughn Electric Guitar, Acoustic Guitar, National Steel Guitar
Jared Reynolds Bass
Jimmy Lester Drums
Allison Moorer Vocals
R.S. Field Percussion, Drums, Raka Raka Guitar
Bucky Baxter Steel Guitar, Backing Vocals (Rivertown)
Adam Landry Acoustic Guitar (Rivertown)
George Bradfute Bass (Rivertown)
Produziert von: R.S. Field Länge: 40 Min 18 Sek Medium: CD
1. Wish I Hadn't Stayed So Long7. Little Rock
2. Take Me Away8. Leave Here Standing
3. Down The Road Tonight9. Sit In With The Band
4. Good Friends10. Long Way Home
5. Hey Baby Where You Been11. Chickens
6. Rivertown

Texas ist irgendwie schon ein Phänomen und es gibt sicherlich auch genug schlechtes über diesen amerikanischen Bundesstatt zu sagen, oder, wie Gary Floyd es ausdrückt: "There's so much shit in Texas, I'm bound to step in some..." (Song Dallas aus dem Album "World Of Trouble").
Aber gerade aus solchem Dung entstehen die tollsten Pflanzen und neben geilen Bluesgitarristen auch außergewöhnliche Songwriter.
Delbert McClinton ist so einer. Oder auch Ray Wylie Hubbard. Bei letzterem bedankt sich Hayes Carll wohl nicht von ungefähr im Booklet seiner zweiten CD "Little Rock", denn manches erinnert hier an jenen und natürlich an gemeinsame Einflüsse, wie u.a. Bob Dylan.

Aufgenommen wurde allerdings in Nashville, was der countrylastigen Schlagseite dieses Albums entspricht. Allerdings - aufgemerkt! - ist hier eine hohe Dosis Rock und dementsprechend Rauheit mit an Bord. Also nix mit Nashville-Mainstream-Glattgebügelt-Sound.
Im leicht schleppenden Wish I Hadn't Stayed So Long - wem ging's nicht selbst schon mal so - twangen und schraddeln die Gitarren schon herrlichst und der Stil erinnert mich doch heftigst an Chris Knight und vor allem an dessen Album "A Pretty Good Guy".
Gleich beim nächsten Titel, Take Me Away, demonstriert Hayes aber auch eine sehr sensible, leicht melancholische Ader, die den Fans des akustischen Springsteen mitten ins Herz springen dürfte. Ist aber auch wirklich klasse, wie der Hayes Carll mit leicht brüchiger Stimme und mit so einer Nummer eine anheimelnde Stimmung aufbaut.
Dann geht's aber Down The Road Tonight und über die Hauptstraße zur Party. Nicht ganz so powervoll wie ein Dan Baird und ähnlich wortreich wie Dylan oder Springsteen kommt man aber gleich in richtig gute Stimmung und schon erhebt man sich für den ersten Schlendergang über den Dancefloor Richtung Theke. Und während man sich da einen kleinen Drink genehmigt, geht die Band mit Good Friends in eine lockere Swing-Jazz-Nummer über, wie das Tom Petty bei The Man Loves A Women (Album "The Last DJ") vorgemacht hat.
Das Album überzeugt bereits nach diesen vier Songs und, glaubt mir, es wird bei jedem Hören besser!

Bester, klassischer Country-Rock erklingt fröhlich bei Hey Baby Where You Been, schwermütiger, aber doch hoffnungsvoll, verzaubert Rivertown - nicht zuletzt durch Bucky Baxters Steel Guitar. Am Bass steht hier George Bradfute, den man öfters im Umfeld von Jason Ringenberg findet.
Wo wir vorhin von Mr. Dan Baird sprachen: Little Rock entspräche mit seinem Boogie-Rock genau dessen Kragenweite und somit auch meiner! Irgendwie muss ich bei dieser Nummer immer an Open All Night, von den GEORGIA SATELLITES denken.
So reitet Hayes mal näher am Country, wie bei Sit In With The Band, mal näher am Folk, mit der Ballade Long Way Home und mit dem abschließenden Chickens auch mal in düsterem Desert-Rock und schafft es jedes Mal interessant und, trotz der erläuternden Zitate, eigenständig zu bleiben.
28 Jahre ist der Bursche erst. Wenn er und die Plattenfirmen am Ball bleiben, dürfte da noch einiges an guten Alben auf uns zukommen. Das Potential ist offensichtlich da.

Epi Schmidt, 16.03.2006

 

© 2008 - 2024 by Hooked on Music