Hayes Carll

Trouble In Mind

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 04.07.2008
Jahr: 2008

Links:

Hayes Carll Homepage

Hayes Carll @ facebook

Hayes Carll @ twitter



Redakteur(e):

Epi Schmidt


Trouble In Mind, UMG Recordings, 2008
Hayes CarllLead Vocals, Acoustic Guitars
Carl Broemel, Pat Buchanan,Electric Guitars
Al PerkinsPedal Steel, Banjo, Dobro
Chris CarmichaelViolin
Brad JonesBass, Electric Guitar, Organ
John Gardner, Lisa PankratzDrums
Robert Kearns, Carey Kotsionis, Thad CockrellHarmony Vocals
Dan BairdElectric Guitar and Harmony Vocals
George Bradfute, Will KimbroughBaritone Electric Guitar
Fats KaplinDobro, Lap Steel, Violin, Mandolin
Brad FordhamBass
Darrell ScottWeisenborn Slide Guitar, Harmony Vocals
Produziert von: Brad Jones Länge: 50 Min 53 Sek Medium: CD
01. Drunken Poet's Dream08. Wild As Turkey
02. It's A Shame09. Don't Let Me Fall
03. Girl Downtown10. A Lover Like You
04. Bad Liver And A Broken Heart11. I Don't Wanna Grow Up
05. Beaumont12. Knockin' Over Whiskeys
06. I Got A Gig13. Willing To Love Again
07. Faulkner Street14. She Left Me For Jesus

Der Name lässt sich irgendwie nicht so leicht merken: Hayes Carll. Und doch kommt man nicht umhin, sich den Namen zu merken, denn da reift ein genialer Songwriter heran.
Mit seinem zweiten Album, "Little Rock" hat er sich schon als herausragender Nachkömmling in der texanischen Interpretengilde profiliert und mit "Trouble In Mind" legt er nun noch eine Schippe drauf. Klar, dass ihm Mentoren und Freunde wieder zur Seite stehen und beim Drunken Poet's Dream hat ihm gleich mal der legendäre Ray Wylie Hubbard unter die kompositorischen Arme gegriffen. Perfekt instrumentiert ist dieser, leicht schleppende, Countrysong. Irgendwo zwischen Mellencamp, den BOTTLE ROCKETS und, ganz besonders, Chris Knight klingt der Titel, herrlich von Pedal Steel und Violine verziehrt.
Flotter, genau richtig für die Eisenbahn- oder Highwayfahrt, rollt It's A Shame und wird instrumental bestens umgesetzt. Dazu trägt, u.a., George Bradfute an der Gitarre bei, den wir ja als Partner von Jason Ringenberg schon zu schätzen wissen.
Hayes Carll hat eine angenehme, leicht knarrzige Stimme, die sich wundervoll mit den Harmony Vocals von Carey Kotsionis ergänzt. Hört euch nur mal das tolle Girl Downtown an. Erinnert mich wieder stark an die BOTTLE ROCKETS.
Im Übrigen macht es durchaus Spaß, die Texte im Booklet mitzulesen.

Deutlich rockiger kommt dann Bad Liver And A Broken Heart. Die Akkorde werden in bester STONES geschrubbt und ., ja, da schau her: Unser alter Freund Dan Baird drischt da die Telecaster mit und singt auch noch im Chor. War doch kaum anders zu erwarten, oder?
Beschaulicher gondelt Beaumont daher und erinnert mich - in etwas ruhigerer Form - erneut an die BOTTLE ROCKETS. Genauer, an Indianapolis.
Es geht aber auch noch anders: I Got A Gig schlägt sich in bester John Fogerty-Manier in die Swamprock-Lands. Das Banjo pickt, die Mundharmonika heult und man schwitzt schon beim Zuhören.
It's Party-Time, Ladies and Gentlemen und es rockt in prächtigster Rock'n'Roll-Country-Weise. Eigentlich hätte ich Dan Baird auch bei diesem, für ihn so typischen, Faulkner Street erwartet - ganz der Stil seiner Soloalben. Aber die Jungs kriegen das auch so hervorragend hin.
Und weil wir gerade so in Feierlaune sind, spielt uns Hayes Carll zum Scheunentänzchen, und zwar Wild As A Turkey, auf. Den geht's den Bluegrass-Hügel rauf und runter, wie weiland Dan Baird, bzw. Eric Ambel, bei Frozen Headstake Park. Yee-Hah!

Für das Verschnaufpäuschen taugt Don't Let Me Fall: melancholisch, schleppend - und faszinierend. Erinnert wieder stark an Chris Knight.
Das anschließende Honky-Tonk Piano, der raue/schräge Rock'n'Blues und der leicht quäkige Gesang klingen dagegen sehr nach Dylan, ab Mitte der 60er Jahre. A Lover Like You kommt also richtig gut und jetzt weiß ich auch, woran mich das Cover dieser CD erinnert! Ähnlich schlappt Mr. Zimmermann doch auch mal auf einer LP dahin.
Songs wie I Don't Wanna Grow Up kann wohl nur Tom Waits schreiben. Bei Hayes Carll kann man allerdings den Gesang verstehen und mit all den Mandolinen, Harmonium, Violinen etc. könnte man sich dabei auch gut einen Irish Pub voller Mitsänger vorstellen.
Knockin' Over Whiskeys geht dann mehr in die Country-Rock Ecke. Schwungvoll mit flottem Banjo und dem richtigen Schuss Prairie-Feeling.
Nach so einem Titel bekennt Carll beim nächsten Titel gleich: "I drink too much, I smoke too much...". Nur mit zwei Akustischen instrumentiert und zwei Stimmen in Harmonie gesungen, bewegt der Titel mit am meisten.
Die Krönung folgt aber am Schluss, wenn Hayes Carll - in dem rockigen Countrysong She Left Me For Jesus - darüber lamentiert, dass ihn seine Freundin wegen eben jenem verlassen hat und zu der Entscheidung kommt: "If I ever find Jesus, I'm kickin' his ass!"
Klar, dass Dan Baird bei so einer Nummer auch wieder mit dabei ist.
Erneut ein Klasse-Album von Hayes Carll, welches sich jeder ernsthafte Country-Rock Fan in den Player schmeißen muss!

Epi Schmidt, 04.07.2008

 

© 2008 - 2024 by Hooked on Music