Head With Wings From Worry To Shame, , 2018 |
Joshua Corum | Gesang, Gitarre | |||
Brandon Cousino | Gitarre | |||
Mike Short | Gitarre | |||
Andrew Testa | Schlagzeug, Percussion | |||
Gastmusiker | ||||
Joe Elliott | Bass | |||
Frank Sacramone | Gitarre | |||
Jamie Van Dyck | Gitarre | |||
Ben Shandbrom | Gesang | |||
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01. Goodbye Sky | 06. Beyond The Wall | |||
02. Somewhere, Something Gives | 07. Stepping Stone | |||
03. In Memoriam | 08. In Dark Motel Rooms | |||
04. Misantrophy | 09. Treading Lightly | |||
05. From Worry To Shame | ||||
Einer der Grundgedanken, der hinter progressiver Rockmusik ja steht ist die Freiheit der musikalischen Gedanken. Diese verleihen den dahinter stehenden Köpfen ja manches Mal im sprichwörtlichen Sinne Flügel. Vielleicht sind über diesen Gedankengang die beiden Amerikaner Joshua Corum (Gesang, Gitarre) und Brandon Cousino (Gitarre) zu dem Namen für ihre Band HEAD WITH WINGS gekommen, der auch noch Andrew Testa (Schlagzeug, Percussion) und Mike Short (Gitarre) gehören. Wofür die Band auf ihrem Debüt-Album, “From Worry To Shame“, aber mal auf jeden Fall steht, dass ist der erste Teil der Herleitung: die Freiheit der musikalischen Gedanken.
Und wie ein guter Jäger, so pirschen sich auch HEAD WITH WINGS zunächst einmal ganz zart und vorsichtig im Opener Goodbye Sky an den noch ahnungslosen Hörer heran. Ein wenig ANATHEMA, etwas Steven Wilson vielleicht, ehe die Band aus sich herausgeht und das Stück zur Gitarren-getriebenen Eruption bringt. Und wie die Gezeiten am Strand wechseln sich fortan die Stimmungen in dem Song ab, der somit eine unglaubliche Faszination verströmt. Mit dem folgenden Somewhere, Something Gives zeigen sich dann die alternativen Rock-Elemente verstärkt, was etwas zu Lasten der Komplexität und Abwechslung, kombiniert mit einer Filigranität, im Songwriting geht, die den Opener so besonders gemacht und ausgezeichnet hat. Dennoch kann auch die zweite Nummer beim Hörer mit den alternativeren Elementen punkten, die auch das nun folgende In Memoriam auszeichnet. Dabei verströmt der Song ein morbid-faszinierendes Feeling, das zum Ende hin allerdings von einem druckvollen Rock-Part weggeblasen wird.
Anschließend wird es mit Misantrophy düsterer sowie etwas weniger zugänglich und auch nicht mehr ganz so überzeugend. Ein Trend, der sich in den folgenden Titeln leider ein wenig fortsetzt, auch wenn jedes der Stücke seine „Momente“ hat, bei denen der Hörer aufmerkt und die das Interesse dann auch wachhalten. Denn „einlullen“ kann man sich von den gebotenen Lieder zumeist nicht. Vielleicht erfüllt am ehesten das abschließende Treading Lightly diese Beschreibung, allerdings nur in der ersten Hälfte, denn zum Ende hin geht es da auch noch mal sehr ordentlich ab. Denn – wie schon angedeutet – jede der Nummern auf der Scheibe hat „Etwas“, es ist nur aus meiner Sicht nicht immer ganz konsequent herausgearbeitet. Dennoch haben HEAD WITH WINGS hier ein durchaus ordentliches Debüt vorgelegt, dem einzig der letzte kompositorische Feinschliff fehlt.