Stacie Collins, Heilbronn, Waldhaus, 22.09.2017 |
Fast auf den Tag genau ein Jahr zuvor haben Stacie Collins und ihre Band, THE AL-MIGHTY 3, das Colos-Saal in Aschaffenburg gerockt. Zwischendurch gastierten sie auf dem renommierten Sweden Rock Festival und jetzt sind sie wieder auf Tour in unseren Breiten. Diesmal ist meine Anreise etwas weiter, denn das Waldhaus liegt etwas versteckt in den Weinbergen am Rande Heilbronns. Aufgrund meiner Anreise reklamiere ich Lost And Found jetzt einfach mal für mich und ab geht die Post. Die kleine Lady bringt ihre Harmonika zum Glühen und die Augen der Anwesenden zum Leuchten. Als legte man den Schalter um, ist von einem zum anderen Moment Party angesagt. Etwas erdiger stampft It Ain’t Love. Von jeher eine meiner absoluten Lieblingsnummern. Stacies Ehegatte, Al Collins, hat immer ein Lächeln auf den Lippen und das richtige Riff auf seinem weißen Bass parat. Mal als pumpender Bass-Treiber, mal als Ersatz-Rhythmus-Gitarrist, er ist der Motor dieser Band! Mittelpunkt ist und bleibt natürlich die energiegeladene Stacie. Der Cowboyhut hält nur begrenzte Zeit auf ihrem Kopf und auch manche Mundharmonika übersteht den Auftritt nicht. Das beeindruckt schon, wie sie zwischen Gesang und Harmonika-Spiel ständig wechselt und dabei noch permanent über die Bühne tobt. Da bleibt natürlich auch im Publikum kaum ein Bein ruhig. Ob bei den Stücken, wie näher am Country sind, wie Lucky Spot (ein weiterer Favorit von mir!), oder dem treibenden Rocker Tied To You, bei dem sich die Musiker die Soloparts zuwerfen. Al Collins bringt hier kurz Jumpin‘ Jack Flash ins Spiel. Wie überhaupt gerne mal das ein oder andere musikalische Zitat untergebracht wird. Die Show teilt sich in zwei Teile, wobei naturgemäß im zweiten noch mehr Gas gegeben wird. Baby Sister ist die erste Nummer nach der Pause und dann geht’s praktisch nur noch ab. Kernig, roots-mäßig in Top Of That Mountain, in bester Honky Tonk-Manier bei Carry Me Away, heavy rockend in The Very Last Time. Und richtig swamp-bluesig brodelnd in Blood Moon. Muss ich gestehen, dass ich den Song erst heute Abend so richtig zu schätzen lerne. Dazwischen tritt Al wieder ins (Gesangs-) Rampenlicht mit If You Wanna Get To Heaven von den hierzulande eher wenig bekannten OZARK MOUNTAIN DAREDEVILS. Für Hey Mister, dem Song, der das Album “Sometimes You Gotta“ so prächtig in die Spur kickt, steckt sich Jon Sudbury das Slide-Röhrchen über und es geht nochmal richtig ab. |