Heinz Rudolf Kunze Schöne Grüße vom Schicksal, Rhingtön/Universal Music, 2018 |
Heinz Rudolf Kunze | Gesang, Piano, Gitarre, Keys, akustische Gitarre, Percussion | |||
Leo Schmidthals | Bass | |||
Jens Carstens | Drums, Percussions, Programming, Gesang | |||
Matthias Ulmer (ANYONE'S DAUGHTER) | Keyboards, Piano | |||
Peter Knoobs | Gitarre, Keyboards, Programming, Gesang | |||
Andrew Gräser | Gesang | |||
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01. Raus auf die Straße | 09. Nie wieder besser | |||
02. Komm mit mir | 10. Hartmann | |||
03. Ich sags Dir gerne tausendmal | 11. Der Vogel der nach Süden zieht | |||
04. Schöäme Dich nicht Deiner Tränen | 12. Herzschlagfinale | |||
05. Schorsch, genannt die Schere | 13. Wie tut man denn sowas | |||
06. Luft nach oben | 14. Zitadelle | |||
07. Immerzu fehlt was | 15. Die ganz normalen Menschen | |||
08. Schieß | ||||
Respekt! Mit "Schöne Grüße vom Schicksal" fügt Heinz Rudolf Kunze das insgesamt 27. Studioalbum in 37 Jahren seiner Discographie hinzu. Dort befindet sich schon so mancher Leckerbissen. Vor allem seine Frühwerke aus den Achtzigern, sowohl als Liedermacher, als auch als Deutschrocker, haben den 'Test Of Time' locker bestanden und gehören immer noch zu den heißesten Empfehlungen in der deutschsprachigen Musiklandschaft.
Fast siebzig Minuten nimmt sich Kunze für 15 neue Songs Zeit. Das bietet ihm viel Raum für ein breites Spektrum und um im Rahmen seines Möglichen Grenzen auszuloten. Er präsentiert sich als überraschend hart zupackender Rocker beim Quasi-Titelsong Immerzu fehlt was, Schieß oder Hartmann. Bei Nie wieder besser gefällt er als Folktroubadour zwischen Mark Knopfler und Hannes Wader. Stücke wie das sozialkritische Schorsch, genannt die Schere oder Wie tut man denn sowas sind purer Liedermacherstoff und markieren die Rückkehr zu den eigenen Wurzeln. Unbekümmerten Mainstream gefällig? Da ist dann Raus auf die Straße oder die John Cougar-Mellencamp-Gedächtnisnummer Zitadelle genau das Richtige.
...und immer wieder horcht man auf, wenn unser Heinz Rudolf mal wieder wie so oft eine lyrische Sternstunde hat.
"Schöne Grüße vom Schicksal" wirkt wie das fehlende Bindeglied zwischen "Ausnahmezustand" und "Dein ist mein ganzes Herz", als er sich ziemlich unvermittelt Mitte der Achtziger vom Liedermacher zum Rocker wandelte.
Leider sind da noch ein paar Nummern, die klingen, als wolle er Max Giesinger die Zielgruppe abspenstig machen: Inhaltlich entsetzlich banal, musikalisch erschreckend oberflächlich in Richtung Pop und Schlager tendierend. Der Stuss ist ein Schlag ins Kontor!
Guten Gewissens kann man in der vorliegender Form nur mit Abstrichen von einem guten Album sprechen.