Hellfueled Emission Of Sins, Black Lodge, 2010 |
Andy Alkman | Gesang | |||
Jocke Lundgren | Gitarre | |||
Henke Lönn | Bass | |||
Kent G. Svensson | Schlagzeug | |||
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01. Where Angels Die | 07. For My Family And Satan | |||
02. Am I Blind | 08. In Anger | |||
03. I'm The Crucifix | 09. End Of The Road | |||
04. A Remission Of My Sins | 10. Stone By Stone | |||
05. Save Me | 11. Moving On | |||
06. Lost Forever | ||||
Während die CD im Player läuft kann ich die Szene ganz genau vor meinen Augen sehen. Ozzy Osbourne kommt nach Hause, hört die Musik aus der heimischen Stereo-Anlage und schaut sich verwundert um: „Sharon! Sharon!“ Seine Göttergattin erscheint. „Wann habe ich denn diese Platte aufgenommen?“, fragt Ozzy. „Das hast Du nicht,“ antwortet seine Managerin und zumindest die besser funktionierende Hälfte seines Gehirns: „Das sind doch HELLFUELED aus Schweden – das sage ich Dir mittlerweile schon zum vierten Mal.“ Und während Ozzy leicht verwirrt verschwindet murmelt er noch: „Mann, hatte ich da aber noch eine kraftvolle Stimme.“
So oder so ähnlich könnte sich das Ganze also zutragen im Hause O. Und Schuld sind vier Schweden, die unter dem Namen HELLFUELED seit 2004 CDs veröffentlichen, die sich ganz schön nahe an denen des Madman orientieren. Aber nicht nur die Musik klingt frappierend Ozzy-mäßig, sondern auch die Stimme von Sänger Andy Alkman (was für ein Name zudem). Aber auch die Gitarren klingen stark nach dem jüngst geschassten Ozzy-Sechssaiter Zakk Wylde.
Das ist eigentlich auch das einzige, was man HELLFUELED wirklich vorwerfen kann. Sie klingen einfach zu sehr nach Ozzy O. Die Eigenständigkeit geht ihnen sicherlich fast komplett ab, aber wer damit leben kann, der ist bei HELLFUELED an der richtigen Adresse. Ich vergebe ihnen auf jeden Fall ihre kleinen Sünden. Zumal der „Prince of Darkness“ auch schon länger kein durchweg so überzeugendes Album mehr vorgelegt hat.
Denn HELLFUELED bieten auch auf “Emission Of Sins“ Heavy Metal der obersten Reinheitssorte und Güteklasse. Dabei schütteln die Jungs ein cooles Riff nach dem anderen aus dem Ärmel, verzieren es mit Ohrwurm-Melodien und rocken, was das Zeug hält. Ich wüsste wirklich nicht, welchen der Songs ich hervorheben soll, um das Album anzupreisen. Bei dem einen Durchlauf bin ich von Where Angels Die geplättet, dann wiederum gefällt mir I’m The Crucifix einfach am besten, was sich binnen Minuten wieder ändert, denn dann bete ich Save Me an. Hier wird einfach nur guter Stoff geboten.
Darin liegt dann vielleicht auch der größte Unterschied zwischen “Emission Of Sins“ und den drei Vorgängern. HELLFUELED sind als Songwriter weiter gereift und bieten hier nur gute bis sehr gute Songs an. Das war bei den Vorgängern nicht immer so, da war schon der ein oder andere eher flachere Track dabei. Insofern ist “Emission Of Sins“ das bislang stärkste Werk im Œuvre der vier Schweden.
Also Ozzy da muss bei deiner nächsten Scheibe schon mehr kommen, als dies bei “Black Rain“ der Fall war. Denn deine Nachfolger stehen schon in den Startlöchern und sie sind hungrig.