Henrik Freischlader

Get Closer

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 29.08.2007
Jahr: 2007

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Henrik Freischlader Homepage



Redakteur(e):

Joachim Domrath


Get Closer, Zyx Music, 2007
Henrik Freischlader Lead Vocals, Guitars
Oliver Schmellenkamp Bass
Dirk Sengotta Drums
Sascha Kühn Keyboards
Brenda Boykin Vocals
Produziert von: Henrik Freischlader Länge: 57 Min 07 Sek Medium: CD
1. Someone Like Me8. As Long As
2. You9. Not Of That KInd
3. Too Cool For Me10. Blues Music
4. Keep Playin'11. Busy
5. I Give Up Loving You12. Livin' It Up
6. She's Back (For Another Try)13. Get Closer
7. Sometimes

File under: Blues/Funk/Soul. Dieser unscheinbare Aufdruck auf Henrik Freischladers neuer CD "Get Closer" ist sicherlich für die übermotivierten Fachverkäufer in den zahlreichen Media- und Co.-Märkten gedacht.
Das Genre-Chaos dort ist ja sattsam bekannt. So kann nix schief gehen und "Get Closer" landet womöglich unter Heavy Metal, schließlich thront ja eine Gitarre auf dem Cover. Oder aber der deutsche Name lässt den Silberling im Fach der Liedermacher verschwinden.

Henrik zählt nicht gerade zu den phlegmatischen Musikern in diesem Land. Gerade mal 15 Monate liegt die VÖ seines letzten Albums zurück. Im Direktvergleich mit dem Vorgänger erweist sich "Get Closer" als funkiger und teilweise sogar leicht jazzig angehaucht. Und die Scheibe groovt höllisch.
Das musikalische Menü aus schnellen und langsameren Songs stimmt. Allerdings klingen Balladen wie I Give Up Loving You oder She's Back durch den immer präsenten, pulsierenden Groove keineswegs entspannend. Die glasklaren Gitarrenläufe und ein warmer Hammondklang verführen dabei geradezu zum leichten headbangen.

"Get Closer" sprüht vor Abwechslungsreichtum. Für Blues Musik wahrlich keine Selbstverständlichkeit. Während Sometimes mit seiner unbändigen Kraft in bester BUDDAHEADS-Manier aus den Boxen brummt, wird es auf Someone Like Me schön funkig .Das erinnert auch ein wenig an Anthony Gomez. Das sind nur zwei von einem knappen Dutzend starker Songs.
Dazu lässt der Gitarrensound keine Wünsche offen. Mal rau, mal perlend funky oder auch richtig heavy. Henrik beherrscht alle Formate und das absolut fudelfrei. Passend dazu seine kräftige Stimme, nach der Henrik so gar nicht aussehen will. Weder trinkt er literweise Alkohol noch raucht er Kette. Wie bekommt man solch ein tierisches Organ ohne eigenes Verschulden?

Natürlich gibt es trotz aller Klasse auch meine persönlichen Lieblingssongs. Too Cool For Me und Keep Playin' sind solche Inselsongs, die durch ihre Melodie und den packenden Rhythmus zu überzeugen wissen.
Nicht zu vergessen das funkige Blues Music, mit einer exzellenten Sängerin am Mikro. Brenda Boykin heißt die für mich bis dato unbekannte Lady, die wie eine Mischung aus Aretha Franklin und Joyce Kennedy klingt. Hoffentlich hört man von ihr noch mehr.
Weitere Favoriten sind Keep Playin' und Busy, die mich sehr an den legendären Freddie King zu seiner "Texas Kannibalen" Ära erinnern. Gradliniger, pulsierender Soulblues, der sich auch zum Tanzen bestens eignet.

Das musikalische Potential der Band ist enorm. Jeder beherrscht sein bzw. seine Instrumente perfekt. Die Konkurrenz, gerade im Blueslager, ist groß. Zurzeit wird der Markt mal wieder mit zahlreichen Veröffentlichungen am Kochen gehalten. Dabei kochen manche Musiker aber mehr auf kleiner Flamme. Und so erklimmt "Get Closer" zusammen mit dem neuen Album des GENTLEMEN'S BLUES CLUB meine persönliche Chartspitze.
"Get Closer" ist ein Meilenstein des deutschen Bluesrock, der so gar nicht teutonisch klingen will. Memphis liegt also doch in der Nähe von Wuppertal. Der Mix aus Blues, Funk, Soul und Rock macht jedenfalls großen Spaß und bläst frischen Wind in die teils behäbige Blues-Szenerie. Jetzt noch eine Live-DVD der Jungs zu Weihnachten und ich bin wunschlos glücklich.
Klang und Produktion sind sehr gut.

Joachim Domrath, 29.08.2007

 

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