Henrik Freischlader

Rheinberg, Schwarzer Adler, 08.05.2011

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Konzertbericht

Reviewdatum: 11.05.2011
Stil: Blues

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Henrik Freischlader Homepage



Redakteur(e):

Frank Ipach


Henrik Freischlader,
Rheinberg, Schwarzer Adler, 08.05.2011

Fast auf den Tag genau vor einem Jahr sah ich die Henrik Freischlader Band zum ersten Mal live und war ziemlich begeistert. Damals war das tolle "Recorded By Martin Meinschäfer"-Album noch relativ frisch und die große Erwartungshaltung wurde in allen Belangen zufrieden gestellt. Nun, im Mai 20011 wählte Freischlader erneut die altehrwürdigen Gemäuer des "Schwarzer Adler" in Rheinberg und spielte abermals vor ausverkaufter Hütte.

Es mögen wohl so um die 200 Zuschauer gewesen sein, die sich bei fast sommerlicher Hitze am Sonntagabend im "Adler" einfanden, um die aufstrebende deutsche Blues- Gitarrenmacht Freischlader auf Herz und Nieren zu prüfen. Was auch immer dazu beitrug - manchmal sind es ja nur Kleinigkeiten - der Konzertabend des 8.Mai 2011 wird nicht so lebendig und grandios in Erinnerung bleiben, wie die umwerfende Erstbegegnung mit der Freischlader Band vor zwölf Monaten. Möglicherweise war es einfach zu warm und die Bude war einfach zu voll. Es war schon schwierig genug sich ein Bier bzw. 'ne Coke zu holen.

Dicht an dicht standen die Leute und sahen einen Freischlader, der, bei aller Sympathie, schon ein wenig ausgelaugt wirkte und deswegen wohl Witz und Esprit nicht in dem Maße an den Tag legen konnte, wie man es im vergangenen Jahr auf höchst amüsante Weise zu genießen wusste. Doch letztlich erschien dies nicht so verwunderlich, befand sich die Band doch auf dem allerletzten inländischen Gig ihrer ellenlangen Tour. Ein paar nette Anekdoten hinsichtlich Drogen- und Apfelsaftkonsum der Band und den damit einhergehenden Verrücktheiten und Spleens der Combo gab man zum Besten. Es wurde über neonfarbene Ohrstöpsel und phosphoreszierenden Schnürsenkel gewitzelt. Bei What's my mother... name wurde sogar der Muttertag Gegenstand der Diskussion. Die Interaktion mit dem Publikum blieb wahrlich nicht auf der Strecke, doch der berühmte Funke wollte nicht so hundertprozentig überspringen.

Rein musikalisch ließ die Combo jedoch kaum Wünsche offen, auch wenn manche Passage ein wenig schablonenhaft wirkte. Theo Fotiadis am Bass, wie immer sehr souverän und einfühlsam, sowie der wuschelige Magier an den B3-Tasten Moritz Fuhrhop, überzeugten nicht weniger als im Vorjahr. Der neue Drummer Björn Krüger, der teilweise sehr körperbetont in die Felle drosch, spielte äußerst solide, aber ohne umwerfende Überraschungsmomente. Für die wichtigen Aha-Momente sorgte der Frischling in der Runde, Max Klaas, der erst siebzehnjährige Percussion-Spieler, der mit atemberaubender Versiertheit über sein Percussion-Arsenal wirbelte.
Die Band präsentierte hauptsächlich Stücke aus ihren letzten beiden Studio-Alben. Vom neuen Longplayer wurden z.B. der Titelsong Still frame replay, Longer days, Do did done und I've got it good rausgehauen. Dafür gab's aus den alten Tagen herzlich wenig. Ein ganz wunderbares und gefühlvolles Cover von Etta James' I'd rather go blind gehörte noch mit zu den Höhepunkten des Konzertes. Ansonsten, ein ordentlicher Gig, beileibe keine Entäuschung, aber Begeisterung klingt anders. Ruht euch jetzt aus, Männer.

Frank Ipach, 08.05.2011

 

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