Titel |
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01. Opening |
02. New Beginning |
03. Power To The Peaceful |
04. Let The People Be Free |
05. Another Missing Piece |
06. Justice Blues |
07. It Ain't Funky |
08. I Wanna Thank You |
09. What Have I Done To You? |
10. Grown Up |
11. One And One Is One |
12. We Used To Be Happy |
13. Walking In The Shadows Of The Spotlight |
Musiker | Instrument |
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Henrik Freischlader | Vocals, Guitar |
Roman Babik | Keyboards |
Armin Alic | Bass |
Marco Zügner | Saxophone |
Moritz Meinschäfer | Drums |
Es ist vollbracht. Die letzten Puzzleteilchen wurden gefunden, eingefügt, zusammengesetzt und ergeben nun ein komplettes Bild. Henrik Freischlader ist angekommen, ruht tief in sich und findet seinen Frieden im Einklang mit Jesus. Nicht von ungefähr beginnt der ehemalige Theologiestudent sein neues Album wie eine Messe. Ein sakral anmutender Hammond B-3-Teppich breitet sich aus und gibt Freischladers zart angeschlagener Gitarrenmelodie Raum, sich mit bittersüßer Melancholie auszubreiten und man denkt unweigerlich an Roy Buchanans 1972er The Messiah Will Come Again. Es bleibt zunächst ruhig und friedlich, während Henrik in seinem New Beginning erstmals die Gitarre aufschreien lässt, seine müden Füße plötzlich in Bewegung setzt, durch offene Türen schreitet und seine Hinwendung zu Jesus beteuert.
Einmal in Fahrt geraten, startet die Band voll durch und peitscht sich durch eine Uptempo Bluesrocknummer (Power To The Peaceful) während Freischladers wütende Gitarrensalven das immer schneller werdende Karussell beschwören doch endlich zu stoppen: "Misdirected souls keep running, misguided by mind control. The hour has come for the good souls to live their lives in the main role".
Spätestens beim vierten, fünften Song wird einem dann sonnenklar, dass der musikalische Ansatz der Band auf "Missing Pieces" den sprudelnden Ideen des letzten Albums "Hands On The Puzzle" entspricht und der eng verzahnte Groove aus Blues, Funk, Jazz und Soul Impulsen sich zu diesem jetzt schon so typisch gewordenen Henrik Freischlader Band Klangbild zusammenfügt.
Die Truppe interagiert bewundernswert eng und bewegt sich traumhaft tight durch die Grooves, die dann beispielsweise auch in einem gospeligen Fest münden, das von Tastenmann Roman Babik mit einer gewissen Billy Preston Magie verziert wird (Another Missing Piece). Der hypnotische Justice Blues breitet sich wie ein Mantra aus und nimmt dich gefangen mit seinen kleinen Fender Rhodes Pianoperlen und seinem unterschwelligen mediterranen Flair. Und Henrik lässt nicht locker und beschwört die armen und verirrten Seelen: "Break out of the fool's cage and take a fresh look at your sad destiny. Get a pen and a slip of paper and write down what you're hiding in your soul".
Das aufwühlende It Ain't Funky stemmt sich mit gemeinschaftlicher Vehemenz gegen den allgegenwärtigen Wahnsinn, den Konsumterror, den Medienoverkill und entlässt endlich auch mal den schimpfenden Saxofonisten Marco Zügner aus dem dichten Ensemblespiel, der es offenbar darauf anlegt sich mit Maceo Parker zu messen. Yeah, this is funky indeed! Und so schlängelt, walzt und tänzelt sich die Combo bis zum großen Finale und zeigt dem staunenden Hörer, dass Walking In The Shadow Of The Spotlight mit der nötigen Portion Optimismus zumindest eine Option sein kann, sich allen Fesseln zu entledigen.
Kein Zweifel, die Henrik Freischlader Band hat sich mit dem eindringlichen "Missing Pieces" Album frei gespielt, hat den für sie richtigen Weg gefunden, lässt die Hörerschaft offenherzig an ihrem künstlerisch wertvollen Gesamtpaket teilhaben und präsentiert mit magischem Feingefühl ein Werk, dass vom liebevoll gestalteten Cover Artwork bis hin zum letzten Akkord schlüssig und überzeugend wirkt.