Henrik Freischlader

Openness

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 28.03.2016
Jahr: 2016
Stil: Blues Rock

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Henrik Freischlader Homepage



Redakteur(e):

Frank Ipach


Henrik Freischlader
Openness, Cable Car Records, 2016
Henrik FreischladerVocals, Guitars
Carl-Michael GrabingerDrums
Alex GrubeBass
Produziert von: Henrik Freischlader Trio Länge: 66 Min 54 Sek Medium: CD
01. Openness07. Nobody Else To Plan
02. Early Morning Blues08. Senses
03. Lord Have Mercy09. Techno
04. Business Straight10. Today I'm Gonna Change
05. Master Plan11. High Expectations
06. Never Really Left You12. His Love

"File under New Blues". Was erwartet uns denn da bloß auf Henrik Freischladers neuem Album? Spannung!
Neu klingt das nun nicht wirklich. Gut und frisch allerdings schon. Nach einer von vielen Fans beklagten längeren Pause meldet sich unser deutscher Blues-Rock Superstar also mit seinem neuen Album "Openness" zurück aus dem Exil.

Nach einer Phase des Runterkommens, Stressbewältigung, Selbstreinigung und Selbsterkenntnis, schöpft Freischlader jetzt neuen Mut und springt revitalisiert, selbstbewusst und mit neuem Mut ins Haifischbecken Showbiz zurück. Mit Hilfe seiner zwei neuen Mitstreiter Alex Grube (Bass) und Carl-Michael Grabinger (Drums) präsentiert sich das Freischlader Trio potent, muskulös und kräftig.

Doch rein musikalisch betrachtet bleibt der Mützenträger letztlich dem Blues respektive Blues-Rock treu und kanalisiert seine zweifelsfrei großartigen Talente als Gitarrist, Sänger und Songautor auf eine Art und Weise, die dem außenstehenden Konsumenten nicht unerhört neu oder gar befremdlich erscheinen. Freischladers zurückgewonnene persönliche und musikalische Freiheit schlägt sich jedoch in seinen Texten nieder. Ein neuer Anfang ist gemacht. Erleichterung. Freischlader wieder im Fluss.

Der fulminant losrockende Riff-Rocker Openness eröffnet ein reifes und druckvoll vom Trio selbst produziertes Album, das zumindest schon mal besser und abwechslungsreicher klingt als Henriks letzte, teilweise etwas blass und ausgelaugt wirkende Studioeinspielung "Night Train To Budapest". Freischladers Gitarre schreit hier, als drohe man ihr das Monterey'sche Jimi Hendrix-Feuer an. Muss man laut hören, dann knallt es gewaltig. Freischladers Gemütszustand offenbart sich hier in folgenden Zeilen: "Wrote a song just the other night, only three chords but the groove is right. Found two guys who can play it right, it's gonna get a little better, it's only loosely defined, just speaking my mind, I'm gonna leave my old self behind."

Die größte Spannung baut sich erstaunlicherweise bei den eher traditionell orientierten Bluesrock-Nummern auf. Der fett groovende Boogie-Brocken Lord Have Mercy zischt wie ein heißer 8-Zylinder. Henrik streift sich ein Bottle-Neck über und es schlägt Funken. Die Lead-Vocals ruppig und rau. Man denkt an Rory Gallagher und Johnny Winter.
Jimi Hendrix, Taste und Muddy Waters befeuern das 7-minütige High Expectations. Trio Bluesrock in Reinkultur. Hier zeigt sich einmal mehr wie geschmackvoll und aufwertend Henriks typischen mehrstimmigen Backing-Vocals wirken können. Aus wenig viel gemacht.

Mit Never Really Left You wickelt uns eine samtige und typische Freischlader Ballade um den Finger. Ganz im Stile des großartigen Breaking My Heart Again vom "House In The Woods"-Album. Senses, die andere Ballade führt dagegen eher ein Schattendasein.
Ein rifflastiges und grimmiges Hohelied auf die "Back-To-The-Roots"-Kultur singt uns das heißgelaufene Trio mit Techno: "We're so Techno, gotta be a little more Rock'n'Roll. Over-structured, gotta be a little bit out of control. We're so clean, gotta do a little diggin' in the dirt, 'cause we're way too many to be standing on the outskirts." Eine beherzte Botschaft, die man sich zumindest nach Feierabend auf die Fahnen schreiben kann.

Freischlader, Grube & Grabinger passen gut zusammen und sehen auf dem Cover auch noch richtig gut aus. Mädels aufgepasst!
Ein Trio mit Spaß in den Backen, Feuer in den Hüften und Schweiß auf der Stirn. "Openness" klingt gut, wird nicht langweilig und zeigt, dass Freischlader seine neue Frische als Sänger, Gitarrist und Autor gewinnbringend einsetzt. Aber "New Blues" aus einem Paralleluniversum ist das ganz bestimmt nicht, sondern eher "Dirty old fuckin' Bluesrock with a shot of Rock'n'Roll". So play it loud and get loose!

Frank Ipach, 26.03.2016

 

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