Herbert Grönemeyer	Gesang, Gitarre & Keyboards
Norbert Hamm	Bass
Jakob Hansonis	Gitarre
Alfred Kritzer	Keyboards
Armin Rühl	Schlagzeug
Stephan Zobeley	Gitarre
Frank Kirchner	Saxophon
Mark Kofi Essien	Percussions
Rainer Scheithauer	Keyboards
Celina Bostic	Gesang
Pit Hupperten	Gesang
Anette Steinkamp	Gesang
Produziert von: Luca De Luigi & David Richards Länge: 149 Min 48 Sek Medium: DVD
01. Intro	16. Bleibt alles anders
02. Schiffsverkehr	17. Liebe liegt nicht
03. Kreuz meinen Weg	18. Land unter
04. Musik nur wenn sie laut ist	19. Demo (Letzter Tag)
05. Halt mich	20. Zeit, dass sich was dreht
06. Bochum	21. Erzähl mir von morgen
07. Stück vom Himmel	22. Flugzeuge im Bauch
08. Zu dir	23. Glück
09. Männer	24. November
10. Was soll das	25. Mambo
11. Der Weg	26. Unterwegs
12. Kopf hoch, tanzen	27. Vollmond
13. Wäre ich einfach nur feige	28. Ich will mehr
14. Alkohol	29. Zum Meer
15. Mensch	30. Abendlied (Der Mond ist aufgegangen)

Er ist 56 Jahre alt, seine Haare werden dünner, seine Tanzbewegungen sehen immer noch merkwürdig aus, seine Texte sind manchmal eher skizzen- und bruchstückhaft und dennoch ist er der erfolgreichste deutsche Künstler der Gegenwart: Herbert Arthur Wiglev Clamor Grönemeyer. Mehr als 13 Millionen Alben hat er seit 1984 im deutschsprachigen Raum verkauft und allein sein Album “Mensch“ ging insgesamt 3,7 Millionen mal über die Theken und ist damit das meistverkaufte Album der deutschen Geschichte.

Nun erfuhr Grönemeyer eine weitere Würdigung: er wurde nach Montreux zum früheren Jazz Festival eingeladen und durfte dort die Fans mit zweieinhalb Stunden feinstem deutschen Pop verwöhnen. Dabei gab „Herbie“ seinen zahlreichen Fans im Stravinsky Auditorium genau das, was sie von ihm erwarten: alle Hits inklusive Männer, Bochum, Was soll das, Vollmond, Mensch, Zeit, dass sich was dreht und noch viele weitere, aber eben auch etwas vergessene Perlen seines Schaffens wie Musik nur wenn sie laut ist oder Land unter.

Unterstützt wird Grönemeyer dabei von einer achtköpfigen Band und zwei Background-Sängerinnen sowie einem -Sänger. Der Großteil der Musiker wie Saxophonist Frank Kirchner, Schlagzeuger Armin Rühl, Bassist Norbert Hamm, Keyboarder Alfred Kritzerund Gitarrist Jakob Hansonis sind bereits seit einer gefühlten Ewigkeit Mitglied der Tour-Band und auch schon auf zahlreichen Veröffentlichungen in der Vergangenheit vertreten. Damit ist klar, dass sie das Material natürlich aus dem Eff-Eff beherrschen und mit einer entsprechenden Lockerheit darbieten. Die Freude ist den Musikern jederzeit anzusehen. Aber keinem von ihnen so sehr wie dem Haupt-Protagonisten.

Herbert Grönemeyer ist auch auf der Bühne ein eher untypischer Pop-Star. Hier gibt es keine aufwendige Choreographie, ohne die eine Show von Acts wie Justin Bieber, Rihanna oder Britney Spears denkbar langweilig wäre (also noch langweiliger als sie ohnehin schon sind), hier müssen die Tanzbewegungen nicht unbedingt passend sein, um Begeisterung auszulösen – vielmehr trägt es zur besonderen Magie eines Grönemeyer-Konzertes bei, dass er auf Perfektion pfeift, außer wenn es um die Musik geht. Die ist nämlich jederzeit perfekt umgesetzt.

Die Perfektion spiegelt sich auch in der technischen Umsetzung der Aufnahme wieder. Sound und Bildqualität sind exzellent und lassen keine Wünsche offen. Gleiches gilt auch für die Regie von Luca De Luigi. Sehr angenehm und bedächtig eingefangen, wird das Konzert ohne hektische Schnitte oder unnötige Einstellungen präsentiert. Dabei nutzt De Luigi auch häufig die Möglichkeit, die Emotionen in den Gesichtern der Zuschauer einzufangen. Diese spiegeln dann fast alle Abstufungen der Ergriffenheit bis zur nahezu hemmungslosen Freude wieder. Gründe dafür liefern das Konzert und die Umsetzung auf dieser BluRay mehr als genug.

“Live At Montreux 2012“ ist nichts anderes als das definitive Herbert Grönemeyer Live-Werk. Dabei ist es geradezu ein Frevel, dass dieses Highlight nur als BluRay oder DVD und nicht als Paket mit dem Konzert auf zwei CDs erhältlich ist. Aber was nicht ist, das kann ja noch kommen. Zu wünschen wäre es den Grönemeyer-Fans, denn so und genau so wollen sie ihn sehen, ihren „Herbie“: live und in Höchstform.