Herbert Grönemeyer

Ö-Tour '88

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DVD-Review

Reviewdatum: 13.06.2011
Jahr: 2011
Stil: Pop, Rock

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Redakteur(e):

Ralf Frank


Herbert Grönemeyer & Band
Ö-Tour '88, EMI, 2011
Herbert GrönemeyerVocals, Keyboard
Norbert HammVocals, Bass
Jakob HansonisVocals, Guitar
Frank KirchnerSax
Alfred KritzerVocals, Keyboard
Gaggy MrotzeckGuitar
Armin RühlDrums
Produziert von: Richard Bell Länge: 66 Min 09 Sek Medium: DVD
01. Intro10. Alkohol
02. Komet11. Flugzeuge im Bauch
03. Keine Heimat12. Mambo
04. Halt mich13. Was soll das
05. Kinder an die MachtBonus Videos:
06. Tanzen14. Airplanes in my head
07. Bist Du taub15. Was soll das
08. Bochum16. Full moon
09. Männer17. Bochum

Als altgedienter Metalomane kommt man eher selten in den Genuss einer Herbert Grönemeyer Scheibe oder eines seiner Konzerte, es sei denn, die beste Ehefrau von allen (damals noch Freundin) ist Herbie Fan und schleift einen mit. Am 3.9.89 hatte sie im Gegensatz zu sonst wenig Gegenwehr zu befürchten, Herbie gab in der Verlängerung seiner Ö-Tour ein Benefitz-Konzert zugunsten diverser Arbeitslosen-Initiativen im altehrwürdigen Georg-Melches-Stadion an der Hafenstraße in Essen, da wo sonst die Kicker meines Heimatvereins Rot-Weiß-Essen den Rasen umpflügen, also quasi ein Heimspiel und Pflichtveranstaltung.

Ticket

Das Vorjahr war durch die Veröffentlichung seines siebten Studioalbums "Ö" und der dazugehörigen Tour ein ganz besonderes Jahr für Herbert Grönemeyers Karriere. Die Songs Halt mich, Vollmond und Was soll das katapultieren ihn endgültig auf Superstar-Status und sie zählen auch heute noch zu seinen populärsten Liedern überhaupt. Die Ö-Tour aus dem Jahr 1988 ist nach wie vor legendär und alle Grönemeyer-Fans der ersten Stunde erinnern sich nur allzu gerne daran zurück, so auch meiner einer.
Die Stimmung war phänomenal und manchmal ging es sogar richtig rockig zu, z. B. bei Vollmond konnte (und kann) man durchaus die Luftgitarre auspacken, aber als Ruhri kann man natürlich auch mit Bochum & Co. was anfangen, obwohl es damals für mich nicht immer leicht war, H. G. sprachlich zu folgen, so nach und nach konnte man sich aber in den merkwürdigen Tonfall und Singsang hineinhören.
Höhepunkt des Abends war damals die Zugabe mit Currywurst, da Gröni sich zu der Zeit normalerweise standhaft weigerte, den Song zu spielen. Der Song stammt, wie sicherlich alle wissen aus der Feder des verstorbenen Essener Schauspielers und Comedian Dieter Krebs, dessen Eltern nicht weit von meinem Elternhaus ein Schreibwarengeschäft führten, wo ich früher immer meine Schulhefte etc. kaufen ging. Currywurst war natürlich auch unter uns Hartwürsten Kult (gern zusammen mit Eisgekühlter Bommerlunder).

Einen prima Eindruck von der Tour liefert der Konzertmittschnitt aus der Kölner Sporthalle vom 29.06.88, der bislang nur als VHS erhältlich war.
"Es war ein spontaner Entschluss, einen Auftritt auf Film festzuhalten" schreibt Herbie in den Linernotes des DVD-Booklets und weiter: "Wir haben die besten Stücke in chronologischer Reihenfolge zusammengestellt; sie sollen einen atmosphärischen Eindruck der Tour '88 wiedergeben. Die Filmaufnahmen sind ohne zusätzliche Ausleuchtung, die Tonaufnahmen ohne Nachkorrekturen im Studio entstanden. Wir wollten [den] Originalcharakter so unverfälscht wie möglich erhalten. Es ist somit kein High-Tech-Video, aber - wie wir finden - eine schöne Erinnerung an die Ö-Tour 1988".
Der Sound liegt dabei u. a. in Dolby Surround 5.1 vor und kann bei einer entsprechenden Anlage tatsächlich ein echtes Konzerterlebnis vermitteln, die Bildqualität lässt allerdings arg zu wünschen übrig und kommt teilweise recht körnig daher, eine Folge der schwachen Ausleuchtung und vermutlich einer Art Restlichtverstärkung der Kameras. Das Argument des "Originalcharakters" hinkt hier meiner Meinung nach insofern, da die Zuschauer ja ein völlig normal ausgeleuchtetes Konzert zu sehen bekamen und kein körniges Bild, darüber hinaus waren für ein "spontanes Homevideo" zu viele Kameraleute und Technik im Spiel, es spricht deshalb doch einiges eher für eine missglückte Produktion. Nichts desto trotz kann man Herbert Grönemeyer in puncto der "schönen Erinnerung" uneingeschränkt zustimmen, wer dabei war, hat sicherlich seinen Spaß an den Aufnahmen.

Groenemeyer

Als Bonusmaterial finden sich auf der DVD neben dem Konzertfilm die vier Musikvideos Was soll das, Bochum, Airplanes In My Head und Full Moon, letztere beiden in Englisch gesungen und offensichtlich in Nordamerika aufgenommen. Zu der Zeit wurden Grönemeyers größte Hits auf dem Album "What’s All This" in englischer Sprache veröffentlicht, um eine internationale Karriere anzuschieben. Das Titellied des Albums kam in Kanada sogar in die Single-Charts und es folgte eine Tournee durch Kanada, den Status den Grönemeyer in unseren Breiten genießt, konnte man jedoch nichtmal ansatzweise erreichen, die Videoclips mit Herbie im zarten Alter von 32 Jahren mit langen Haaren sind aber ein echtes Schmankerl für alle Fans.
Fazit:
Ich kauf mir was, kaufen macht so viel Spaß!

Sound: DTS 5.1/DSS 5.1/PCM Stereo; Bild: 4:3; Ländercode: 0;
Laufzeit: Konzert inkl. Video Clips ca. 83 Min.

Ralf Frank, 11.06.2011

 

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