Herbert Pixner Projekt Live On Tour, Three Saints Records, 2017 |
Herbert Pixner | Diatonic Accordeon, Trumpet, Saxophon, Clarinet & Moderation | |||
Manuel Randi | Manouche Guitar, Flamenco Guitar & Electric Guitar | |||
Heidi Pixner | Acoustic Harp | |||
Werner Unterlechner | Double Bass | |||
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CD 1: | ||||
01. Applaus, Applaus! | 09. Tango To Go | |||
02. Leckmicha Marsch | 10. Sommernachtswalzer | |||
03. Diplomlandler | 11. Alba | |||
04. Gernstls Quattro | 12. Djanga Sai | |||
05. Summer Bossa | 13. Morgenrot | |||
06. Könige der Nacht | 14. Der Russische | |||
07. Wintermorgen | 15. Nur für dich allein | |||
08. Antoni Schnee | 16. Spitfire | |||
CD 2; | ||||
01. Dirty Kathy | 10. Ansage: Cento Lire | |||
02. Ansage: Blues Brandner | 11. Cento Lire | |||
03. Blues Brandner | 12. Ansage: Beautiful Seeress | |||
04. Ansage: Breaking Bad | 13. Beautiful Seeress | |||
05. Breaking Bad | 14. Let's Dance, Baby! | |||
06. Nightingale | 15. Passeirer Landler | |||
07. Ansage: Hiatabua | 16. Herzallerliebst Walzer | |||
08. Hiatabua | 17. Pretuler Polka | |||
09. Almerisch Landlerisch | 18. Vierteljahrhundert Dreiviertler | |||
Der Pixner Herbert weiß schon auch, wie man den Topf am Köcheln behält. Ohnehin schon mehr als fleißig, was den Output an Tonträgern anbelangt (seit 2010 eigentlich jedes Jahr mindestens ein Album) beackert er dazu unermüdlich vor allem den deutschsprachigen Raum (den aber nahezu komplett). Und passend zur seit Ende Februar andauernden aktuellen Tour des HERBERT PIXNER PROJEKTs, die nur von einer gut einmonatigen Sommerpause unterbrochen, das ganze Jahr überbrückt, gibt es mit „Live On Tour“ eine Doppel-Disc Special Edition mit dem besten der Tour von 2015/2016 aus Deutschland, Österreich und Südtirol.
Und wer dieses famose Quartett schon einmal gehört hat, der ahnt, dass hier live erst recht die wilde Gams abgeht. Mit seiner furiosen Mischung aus traditioneller, aber auf spieltechnischen Hochglanz polierter Folklore (Leckmicha Marsch, Nur für dich allein oder Almerisch Landlerisch), Weltmusik (Morgenrot), Gipsy-Jazz (Gernstls Quattro, Könige der Nacht oder Der Russische), Blues (Blues Brandner, Hiatabua), Rock (Dirty Kathy, Breaking Bad) und Flamenco lässt er das Publikum des Öfteren hörbar austicken – zu Recht. Es gibt auch ruhigere Momente (Nightingale) in denen vor allem Heidi Pixner mit ihrer Harfe zu begeistern weiß. Aber vor allem regiert hier unbändige Lust am gemeinsamen, vielseitigen, scheuklappenfreien Musizieren.
Der pickepackevolle doppelte Silberling strotzt nur so vor Spielfreude, Virtuosität und der Fantasie der Protagonisten, die sich mit traumwandlerischer Sicherheit die Bälle zuspielen und für die es keine Grenzen zu geben scheint – weder zwischen den Nationen, noch zwischen den Stilen und Genres. Hier wird nicht krampfhaft Multikulti eingefordert, hier wird es einfach mit unbändiger Musikalität gelebt, mit einer spielerischen Selbstverständlichkeit und lässigen Eleganz. Dazu erhält man einen ziemlich umfassenden Überblick über das – wie schon erwähnt – ziemlich umfangreiche Schaffen des HERBERT PIXNER PROJEKTS, dazu noch in der Turbo-Live-Version.
Abgerundet wird das Ganze durch die launige Moderation des Meraners Pixner, wobei trotzdem nie unnötige Show geboten wird, sondern das Wesentliche, die geniale, bunt schillernde Musik im Fokus steht. Wer hier tatsächlich noch Songtexte und Gesang vermisst, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen. Alle anderen lassen sich bei mehr als zwei Stunden finest handcrafted music form the Alps gerne aus dem Alltag entführen und werden es kaum erwarten können, das HERBERT PIXNER PROJEKT auch mal live und in Farbe erleben zu dürfen.