Titel |
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01. Cento Lire |
02. Könige der Nacht |
03. String Tango |
04. Lost Elysion |
05. Anna |
06. Antoni Schnee |
07. Morgenrot |
08. Alps |
09. Beautiful Seeress |
10. Süd-Ost |
11. Gatto Nero |
12. Toccata From Another World |
13. Breaking Bad |
14. Hiatabua |
15. Serpent |
Musiker | Instrument |
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Herbert Pixner | Diatonische Harmonika, Klarinette, Trompete, Flügelhorn & Euphonium |
Manuel Randi | Gitarre & Bouzouki |
Heidi Pixner | Harfe |
Werner Unterlercher | Kontrabass |
Max Castlunger | Perkussion |
Marion Punzi | Schlagzeug |
Tonkünstler Orchester | |
Leitung | Herbert Pichler |
Die sinfonische Umsetzung der feinsten Stücke aus dem Repertoire des HERBERT PIXNER PROJEKTs gibt es ja bereits in der livehaftigen Version mit den Berliner Symphonikern. Im vergangenen Jahr war man, mit ähnlichem Programm, mit dem TONKÜNSTLER ORCHESTER unterwegs, also dem Symphonieorchester von Niederösterreich. Dadurch hat das Ganze vielleicht noch einen Tick mehr alpinen Anstrich.
Im April 2021 wären zwei exklusive Konzerte in der Programmreihe ‘plugged in’ mit dem Herbert Pixner Projekt und dem Tonkünstler Orchester unter der Leitung von Herbert Pichler im großen Saal des Musikvereins in Wien geplant gewesen. Coronabedingt mussten die Konzerte leider auf 2023 verschoben werden. Da die zwei Termine nun plötzlich frei waren, entschloss man sich kurzfristig, die Gelegenheit zu nutzen und das komplette Konzertprogramm im Festspielhaus St. Pölten professionell für einen Konzertfilm und als ‘Studio-Album’ aufzuzeichnen.
Die Ausrichtung ist ja schon bekannt: durch die orchestrale Erweiterung entsteht ein noch vollerer, wohliger klang, wobei manchmal der Grat zwischen Schmelz und Schmalz recht dünn ist.
Das Crossover-Projekt aus Folk, Weltmusik, Jazz, Rock, Blues und Klassik, des ohnehin schon crossover reüssierenden HERBERT PIXNER PROJEKTs mit klassischen Orchestermusikern deckt den wesentlichen Backkatalog ab und bietet alles, was das Herz der PIXNER-Fans begehrt. Lost Elysion, Cento Lire, Hiatabua, Breaking Bad aber auch ältere Sachen wie Könige der Nacht oder Antoni Schnee von der „Weihnachts-CD“ mit Charly Rabanser „Schnee von gestern“.
Der hier entstehende Sound dürfte, so mein Empfinden, vor allem in englischsprachigen Ländern auf Konzertbühnen sehr gut ankommen, bei einem Publikum, das mit Elgar, Gershwin oder Addinsell sozialisiert worden ist. Diese Mischung aus Romantik, moderner Klassik, Weltmusik, Spurenelementen von Blues und Jazz und imaginärer Filmmusik wäre dort sicherlich willkommen, hat aber natürlich auch hierzulande viele Anhänger, da das Schubladendenken zum Glück nicht mehr so verbreitet ist.
Mitunter bin ich ein bisschen zwiegespalten: natürlich wärmt die Klangfülle des TONKÜNSTLER ORCHESTERS die Seele (Alpine Soulmusik wäre ja auch ein Label für die Musik des HERBERT PIXNER PROJEKTS statt des eigenen finest handcrafted music from the alps), aber manchmal konterkariert diese Fülle auch etwas die rhythmischen Feinheiten der Originale (so z.B. bei Süd-Ost), auch wenn man die Arrangements durchaus behutsam gestaltet hat.
Dazu muss jeder für sich entscheiden, ob es eines „Konzerts ohne Publikum“ im Mitschnitt bedarf, wenn schon eine gelungene (echte) Livekonserve vorliegt.
Andererseits werden die Fans von PIXNER und seinen Mitstreitern sicherlich nicht genug bekommen können von dieser fabelhaften, jegliche Grenzen ignorierenden Musik. So ist „Plugged In“ für Komplettisten des PIXNER-Gesamtwerks ohnehin ein Muss, aber auch für Einsteiger hörenswert, da hier – wie erwähnt – auch ältere Stücke zur Aufführung kommen. Zur beigefügten DVD mit dem Konzertfilm kann ich leider nichts schreiben, da diese sich auf meinen zur Verfügung stehenden Geräten leider nicht abspielen ließ.