Heritage Blues Orchestra And Still I Rise, Raisin' Music Productions, 2012 |
Chaney Sims | Vocals, Handclaps | |||
Bill Sims Jr. | Vocals, Electric & Acoustic Guitars, Handclaps | |||
Junior Mack | Vocals, Guitars, Slide Guitar, Dobro | |||
Vincent Bucher | Harmonica | |||
Kenny 'Beedy Eyes' Smith | Drums, Percussion | |||
Matthew Skoller | Harmonica | |||
Bruno Wilhelm, Kenny Rampton, Steve Wiseman, Clark Gayton | Horns | |||
| ||||
![]() | ![]() | |||
01. Clarksdale Moan | 07. Don't Ever Let Nobody Drag Your Spirit Down | |||
02. C-Line Woman | 08. Going Uptown | |||
03. Big-Legged Woman | 09. In The Morning | |||
04. Catfish Blues | 10. Levee Camp Holler | |||
05. Go Down Hannah | 11. Chilly Jordan | |||
06. Get Right Church | 12. Hard Times | |||
![]() |
Das HERITAGE BLUES ORCHESTRA präsentiert uns ein Debutalbum der ganz besonderen Art. "And Still I Rise" dürfte jedem Blues-Fan, der auf urwüchsige Tradition mit einem scharfen Schuß Frische und Originalität steht, gefallen. HBO setzen zwar zunächst auf wurzelnahe Traditionals und Coverversionen der vermeintlich sicheren Sorte, doch schon beim ersten Hören wird schnell klar, dass sich Bill Sims Jr. und seine Tochter Chaney Sims sowie Junior Mack als Triebfeder des ganzen Projekts nicht mit dem Widerkäuen tradierter Formeln begnügen, sondern durch Elan, Esprit und jeder Menge Spiellaune zu überzeugen wissen.
Das liegt letztlich nicht nur an den prickelnden und lebendigen Arrangements dieser Muddy Waters, Son House und Ledbetter Klassiker und den vorzüglich, ständig wechselnden Lead-Vocals der drei Protagonisten, dem klassisch guten Gitarrrenspiel von Sims und Mack, sondern vor allen Dingen auch an den tierisch anmachenden Bläsersätzen des Arrangeurs und Saxofonisten Bruno Wilhelm. Wilhelm und seine drei Bläserkollegen kommen aus dem Jazz und lassen diese Erfahrungen und den dazu gehörenden Geist des harmonisch Abenteuerlichen recht bemerkenswert in das HBO Konzept einfließen. Grandios. Blues und Jazz sind Geschwister, wir wussten es ja schon immer.
Die leidenschaftlich vorgetragene Melange aus Delta-Blues, New Orleans'schen Mardi Gras Impressionen, Spiritual und Gospel-Beschwörungen scheint aufgrund ihrer liebevollen Detailverliebtheit mit allen Wassern gewaschen zu sein und wirkt dennoch so ursprünglich und selbstverständlich, so belebend und hinreissend, so schwungvoll, stilvoll, hochkompetent und lässig, dass man sich fragt, wie man diese Leistung noch toppen kann. Extrem hörenswert. Close to perfection.
Kaum vorstellbar, dass jemand die Worte von Altmeister Taj Mahal in Zweifel zieht: "H.B.O. is one of the new and exciting faces of the Blues! Elegant, fabulous and refreshing! "