Hermelin Erzwo, Eigenverlag, 2012 |
Felix Eichas | Bass | |||
Knut Kintscher | Drums | |||
Johannes Meyer | Guitar | |||
Edward Paffenholz | Guitar | |||
Gäste: | ||||
Christoph Gundermann | Vocals | |||
Elisabeth Meyer | Piano | |||
Tim Mohr | Drums | |||
Niklas Pfeil | Vocals | |||
Jens Windeler | Saxophone | |||
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01. Erdbeerschorsch | 03. The Great Big Hug | |||
02. Deaf In Italy | ||||
Das nenne ich mal wirklich “Do It Yourself“:Das neue Album der Jungs aus Hannover gibt es im Eigenverlag, auf Konzerten oder per Bestellung, dann versehen mit einer hübschen, selbstgefertigten Hülle (auf der Grundlage einer selbst gezeichneten Illustration). Dazu kann man “Erzwo“ auch auf der Bandcamp-Seite der Musiker downloaden – und zwar kostenlos! Also mehr Service geht ja wohl nicht, für den musikinteressierten Couchpotatoe. Und der sollte sich auch mit dem gitarrenlastigen Instrumentalrock des Quartetts von der Leine leicht anfreunden können.
Denn die drei epischen Songs kommen überwiegend zurückhaltend und unaufgeregt rockig, mit deutlichen Anklängen an Post Rock und Prog, sind also eher etwas zum entspannt Zuhören als zum Rumtoben und Abreagieren. Schon der Auftakt Erdbeerschorsch überzeugt mit weitgedehnten, bis zum Horizont reichenden Klanglandschaften. Ein wenig wird mit Deaf In Italy der Pegel hochgefahren, ohne deswegen gleich den Kaffee zu verschütten. Leicht melancholische, sich stetig leicht verschiebende und mäandernde Soundgewölbe, den Gesang allenfalls als instrumentalartigen Hintergrundchorus eingesetzt, das ist alles eher etwas für stillere, in sich ruhende Genießer. Auch wenn der letzte Song The Great Big Hug nach luftigem Beginn etwas härter an der Stellschraube zieht und geradezu straight rockig endet, ist dieser hier nichts für Adrenalinjunkies.
Wer aber auf Post Rock und gerne etwas weitschweifigere, instrumentale Klänge steh, sollte HERMELIN durchaus mal mehr als nur ein Ohr leihen, zumal die Kundenfreundlichkeit dieser sympathisch bescheidenen Band (siehe oben) nun wahrlich nicht mehr zu toppen ist. Nur drei Songs und dennoch fast 39 Minuten – in der Ruhe liegt die Kraft.