High South

Heilbronn, WaldHaus Heilbronn, 29.05.2024

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 28.06.2024
Stil: Americana

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Venue: WaldHaus Heilbronn


Redakteur(e):

Andreas Sommer


Ihre Musik klingt nach Freiheit und Unbeschwertheit, sie passt zu langen Fahrten auf dem Hippie Highway (Songtitel) ebenso gut wie zur Lagerfeuer-Romantik. Die Band High South, die sich 2010 in Nashville gefunden hat, zelebriert als Trio in ihrem Akustik-Programm mit drei Gitarren, drei Stimmen und einer Mundharmonika den Westcoast-Sound der 60er und 70er Jahre. Im Waldhaus versetzten die Bandgründer Jamey Garner und Kevin Campos mit Rob Miller 130 Besucher in Verzückung und in die heile Welt von "Peace, Love & Harmony" (Albumtitel).

 

Ihre sonnigen dreistimmigen Vokalharmonien erinnern an die Eagles, Byrds, an America oder Crosby, Stills & Nash. Aber High South sind viel mehr als Epigonen. Jamie Garner mit Vollbart, langen blonden Haaren und strahlendem Lächeln und Kevin Campos, langhaariger Spross von Einwanderern aus El Salvador, sehen aus wie Inkarnationen jener Zeit und sind talentierte Songwriter, begnadete Sänger und fähige Instrumentalisten. Sie steigen mit dem programmatischen Feel This Good in den Abend ein, der die besten Songs der Künstler versammelt.

 

(Foto: Andreas Sommer)

 

Die drei Musiker zwischen 36 und 52 machen keinen Hehl daraus, wessen gelehrige Schüler sie sind. Ghost Town ist von den Eagles abgekupfert und bei Leaving California schimmert Americas A Horse With No Name durch. Manches im ersten Set ist zu glatt, zu gleichförmig, zu schlagerähnlich. Aber immer tiefenentspannt dank der Magie des Zusammenklangs der drei Stimmen, die High South abwechselnd auch solistisch einsetzen. Garner, der aus einer Kleinstadt in Illinois stammt, der gebürtige Kalifornier Campos und der in Dallas/Texas lebende Miller verbreiten puren Wohlklang im Waldhaus. Das augenzwinkernde Everybody's Getting High On Something und Fishing In The Dark von Wendy Waldman, das die Nitty Gritty Dirt Band bekannt gemacht hat, sind Höhepunkte vor der Pause.

 

Die Botschaft "Peace, Love & Harmony" mag angesichts von Krieg und Zerstörung auf der Welt naiv klingen. Aber durch die Inbrunst, die die Amerikaner hineinlegen, verfängt der Appell dann doch. Denn: Was ist so schlecht am Versuch, die Welt ein bisschen besser zu machen, die Mauern des Hasses einzureißen, und sei es nur mit einem Song? Tiefe Empfindungen prägen auch das schwebende Sweet Simplicity oder das bewegende Liebeslied One Night At A Time.

 

Der zweite Teil ist deutlich markanter und auf den Kern der Musik von High South konzentriert, der da heißt: Zurück zu den Wurzeln, zum Vertrauen in das Gute, Schöne und die Kraft der Liebe. Garners kraftvoll-elegante Stimme und sein virtuoses Mundharmonikaspiel drücken dem Ganzen seinen Stempel auf. Die Cover-Songs If You Want Get To Heaven von den Ozark Mountain Daredevils und der Folsom Prison Blues von Johnny Cash in der Zugabe mit schönem Zwiegespräch zwischen Gitarre und Mundharmonika runden ein umjubeltes, herzerwärmendes Konzert ab.

 

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